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2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber
Autoren: Unbekannt
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Doch irgendwann, so befürchtete sie, würde ihre Glückssträhne zu Ende gehen.
    Der Unsterbliche seufzte. „Einerlei.
    Die Dinge sind bereits in Bewegung geraten. Rien ne va plus. Wir müssen uns darauf verlassen, dass alles klappt."
    „Manchmal hörst du dich an wie Tekener."
    Für einen Sekundenbruchteil sah sie bei der Nennung des Namens die Sorge um den alten Weggefährten über Rhodans Züge gleiten. Von Tekener und der SOL hatten sie viel zu lange nichts gehört, und es war höchst unsensibel, den Terraner gerade jetzt daran zu erinnern. „War das ein Kompliment?"
     
    *
     
    Der terranische Konvoi, bestehend aus zwölf kleineren Schiffseinheiten, verließ mit Höchstbeschleunigungswerten den schützenden Kristallschirm. Die Befehlshaber in einem halben Dutzend Traitanks reagierten erwartungsgemäß und hetzten ihnen hinterher. Alle anderen blieben vor Ort und rührten sich scheinbar nicht von der Stelle.
    Die Reaktionszeiten des Feindes waren nicht berauschend und deuteten auf eine gewisse Trägheit hin. Die Chaos-Streitkräfte hatten sich wohl mit einer Pattsituation und längeren Belagerungszeiten abgefunden. „Schritt eins gelungen!", sagte Perry Rhodan.
    Er saß wie alle anderen Terraner in der Kommandozentrale der HOPE, des Hauptquartiers des Terranischen Liga-Dienstes auf der Isla Bartolome, und verfolgte angespannt die geplanten Manöver.
    Ein akustisches Signal kündete das plötzliche Auftauchen ihres Gastes an.
    Unmittelbar vor dem Kristallschirm, verborgen hinter einem starken Defensivschirm, der keinerlei Aufschlüsse auf Aussehen und tatsächliche Größe zuließ.
    Das Schiff glitt durch die Strukturlücke, die sich dahinter augenblicklich wieder schloss. „Perfektes Timing", sagte Perry leise. „Ausgezeichnet."
    Mondra richtete ihre Blicke auf ihn. Er wirkte ruhig, doch die Hände waren zu Fäusten geballt. „Jetzt!", sagte er zusammenhanglos.
    Beziehungsweise ergab sich der Zusammenhang erst, als sie wieder auf den Panoramaschirm sah: Ein dreidimensionaler Teppich an Impulsen legte sich um das rätselhafte Schiff - wenn es denn überhaupt eines war. „Hast du etwa die halbe Heimatflotte aufgeboten?", piepste Gucky. „Als Absicherung gegen ein einziges Schiff? Lass mich doch ran und vergeude nicht das Geld unschuldiger Steuerzahler."
    „12.000 Kugelraumer", bestätigte Rhodan.
    Ein einzelner, deutlich größerer Impuls erschien auf dem Schirm. „Dazu noch die PRAETORIA", fügte er lächelnd hinzu." Und, mit einem Seitenblick auf Mondra: „Damit sich die Waage ein wenig mehr unserer Seite zuneigt."
     
    *
     
    Der Aufwand mochte übertrieben wirken, aber Perry Argumente hatten etwas für sich.
    Freund oder Feind; wen auch immer sie in heimatliche Gefilde vorgelassen hatten - er musste spüren, dass die Terraner zu allem entschlossen waren.
    Selbst der befreundete Nukleus der Monochrom-Mutanten durfte in der augenblicklichen Situation nicht irgendwen zur Erde lotsen, ohne dass man ihn unter genaueste Beobachtung und strenge Bewachung stellte. „Den vorbereiteten Spruch absenden!", befahl der Unsterbliche über die Funkbrücke der HOPE.
    Ein namenloser Offizier bestätigte. „Nun wollen wir mal sehen, wie unsere Freunde auf die ... hm ... dringende Aufforderung reagieren, den Schutzschirm zu desaktivieren."
    Mondra sah Perry weiterhin genauestens auf die Finger. Seine Augen glänzten. Es schien ihr, als hätte ihn ein ganz besonderes Jagdfieber gepackt. Er hielt die Zügel in der Hand. Er fand sichtlich Gefallen an der Situation. Nichts, so meinte sie, würde ihn nun überraschen können. „Die Unbekannten bestätigen auf Interkosmo", meldete derselbe Offizier wie vorhin. „Sie hoffen, dass wir uns vom Anblick des Schiffs nicht irritieren lassen."
    Perry nickte und lehnte sich langsam, bedächtig zurück.
    Mehrere Satelliten umschwirrten mittlerweile das unbekannte Objekt.
    Man konnte seine Präsenz gegen die Schwärze des Weltalls anmessen und einen irisierenden Lichterschein erfassen, die Form des Objekts dahinter allerdings nicht ablichten.
    Der Schutzschirm erlosch.
    Ein Schiff in Tropfenform wurde sichtbar. Enttäuschend klein und unbedeutend wirkte es. Es schimmerte grünlich.
    Ein Funkholo baute sich in der Zentrale der HOPE auf. Das Gesicht, das sie zu sehen bekamen, war keines.
    Der Mann mit der Maske war auf die Erde zurückgekehrt.
    Alaska Saedelaere.
     
    *
     
    Das Raumschiff landete im flachen Wasser zwischen der Isla Bartolome und der deutlich größeren Nachbarinsel
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