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2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber
Autoren: Unbekannt
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Anmaßung!
     
    *
     
    Perry Rhodan landete eine knappe Stunde später auf der Isla Bartolome. Er zwinkerte Mondra zu, als er seine Space-Jet verließ. „Dein Schützling hat Sehnsucht nach mir?"
    Seine Fröhlichkeit war vorgeschoben, wie Mondra sofort bemerkte. Sie kannte Perry viel zu gut. Es musste ihn gehörige Überwindung gekostet haben, die Stahlorchidee in diesen Tagen der permanenten Krise zu verlassen, obwohl er selbstverständlich von NATHAN jederzeit und überall auf Terra erreicht und konsultiert werden konnte.
    Trotzdem war es für ihn als Tatmenschen schwierig, sich körperlich von seinem „Arbeitsplatz" zu entfernen und damit scheinbar auch aus der Verantwortung zu stehlen. Dieses Denken, so vermutete Mondra, basierte noch auf seinen frühesten Erfahrungen, ein Relikt des alten zwanzigsten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung, das er in all den vergangenen Jahrtausenden nie abgelegt hatte. „Was hat der Nukleus denn Sensationelles zu berichten, dass er auf meiner Anwesenheit besteht?", fragte er. „Wir wissen es noch nicht", gab Mondra zur Antwort. „Als mir Fawn die Bitte überbrachte, dich hierher zu holen, hat mir Gucky lediglich bestätigen können, dass der Nukleus ... hm ... gewissermaßen aufgeregt ist."
    „Nun gut. Dann wollen wir uns anhören, was unsere Freunde zu sagen haben."
    Gemeinsam marschierten sie den Strand entlang, auf den wohlbehüteten Nukleus zu. Schohaaken standen oder hüpften mit der ihnen eigenen Aufgeregtheit umher. Ein einzelner Galapagos-Pinguin watschelte auf die Felsnase des Pinnacle Rock zu, heftig von mehreren Spechtfinken beschimpft.
    Der Sand unter Mondras Beinen strahlte die Hitze eines langen Tages ab.
    Am Horizont stauten sich Wolken. Gegen Abend, so ahnte Mondra, würde ein gehöriges Donnerwetter über der Inselgruppe niedergehen, wenn NATHAN es nicht rechtzeitig ablenkte - woran im Grunde kein Zweifel bestand. Das Mondgehirn war bemüht, die Lage auf der Insel in jeder Hinsicht stabil zu halten.
    Fawn Suzuke trat an sie beide heran.
    Das Mädchen wirkte gefestigter als noch vor kurzer Zeit. „Es freut mich, dass du kommen konntest", sagte es. „Ich habe gute Neuigkeiten für dich."
    „Na, dann schieß mal los." Perry rieb sich die Narbe an seinem rechten Nasenflügel und beugte sich ein wenig vor, damit das um einen Kopf kleinere Mädchen nicht zu ihm aufsehen musste.
    Er gibt sich so viel Mühe, ruhig und ausgeglichen zu wirken, dachte Mondra, aber jeder, der ihn so gut kennt wie ich, kann spüren, wie aufgeregt er ist. Wie baut er seinen Stress nur ab?
    Für einen Moment flackerten Bilder durch ihr Bewusstsein, das Dirigieren eines gewaltigen Orchesters und die Bestrafung eines merkwürdig vogelähnlichen Geschöpfs, schnelle, hektische, falschfarbene Bilder. Sie schüttelte diese Visionen ab. Oft geschah es nicht, doch manchmal schnellten solche Stroboskop-Erinnerungen empor, gespeist aus dem Nachhall zweier fremder, gegensätzlicher Seelen, die vor vielen Jahren mit ihr verschmolzen waren.
    Nein, dachte sie, Perry lenkt sich anders ab, er stiehlt sich weder aus der Verantwortung, noch straft er andere.
    Beinahe zärtlich betrachtete sie sein markantes Gesicht, über dem sich glatt und straff die Haut spannte, als könne ihn nichts berühren, doch sie sah das leichte Vibrieren der Nasenflügel, das kaum merkliche Flattern der Lider, die etwas zu gespannt wirkende Mundlinie. „Wir haben Hilfe angekündigt", sagte Fawn. „In der Nachricht, die wir empfangen haben, wurde uns mitgeteilt, dass Boten der ... Helfer auf der Erde eintreffen werden. Sie gehören einer extragalaktischen Macht an. Sie sollen euch im Abwehrkampf gegen TRAITOR unterstützen." Das Mädchen schwieg, als sei damit alles gesagt. „Das ist alles?", fragte Perry und schüttelte den Kopf. „Wegen ein paar Allgemeinplätzen hast du mich herkommen lassen? „Ich verstehe nicht." Fawn wirkte irritiert. „Wer kommt? Kennen wir sie oder ihn?
    Welche Unterstützung können wir erwarten? Schlachtschiffe? High-Tech-Ausrüstung, die uns im Kampf einen Vorteil bringt? Waffentechnologien?"
    „Ich möchte den Besuchern selbst nicht vorgreifen", gab das Mädchen knapp zur Antwort. „Doch du wirst dich freuen, sie zu treffen, glaube ich. Sie werden am ersten Januar um sechs Uhr abends Ortszeit hier eintreffen. Die Koordinaten, an denen sie den Kristallschirm durchdringen, waren Bestandteil der Nachricht." Fawn ließ eine zerknüllte Schreibfolie in Rhodans Hand gleiten. „Du sollst dafür
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