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2330 - Spur ins Nichts

Titel: 2330 - Spur ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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Fortbewegung sorgten die Impulstriebwerke, deren Ausstrahlungen beim Durchdringen des Kompensationsfeldes eine Strukturverformung mitmachten.
    Vor dem Hyperimpedanz-Schock hatten sie vielmillionenfache Lichtgeschwindigkeit erreicht. „Linearmanöver eingeleitet", unterbrach die Positronikstimme die Gedanken des Haluters.
    Die Schwärze des Halos machte den graurosa Schlieren des Linearraums Platz. Sechzig Sekunden später leuchteten noch immer alle Lämpchen grün.
    Und Roman Muel-Chen gab so etwas wie ein anerkennendes Pfeifen durch die Zähne von sich.
    Der angezeigte Überlichtfaktor betrug 15.000, das entsprach 1,71 Lichtjahren pro Stunde oder 41,1 Lichtjahren pro Tag. Die SZ-1 blieb drei Stunden im Linearraum, dann kehrte sie aus Gründen der Energieersparnis in den Normalraum zurück.
    Das Schiff verhielt sich hier draußen nicht anders als über Ultrablau. Der Hyperimpedanz-Schock wirkte überall. An die Theorie von ein paar wenigen Schlaubergern, es könnte sich um ein lokales Phänomen handeln, hatte sowieso niemand geglaubt.
    Blo Rakane ordnete zwei Stunden Ruhezeit für die Antriebssysteme an, danach ging es zurück nach Ultrablau.
    Bei der Landung nahm Muel-Chen die Antigravs zusätzlich zu Hilfe, um die Wirbelstürme in der Atmosphäre nahe U'Hartu so gering wie möglich zu halten.
    Sanft wie eine Feder setzte die SZ-1 kurz darauf im Flansch auf. Die mechanischen Kupplungen rasteten ein, und aus der Hauptleitzentrale des Mittelteils kam die Information, dass Fee Kellind die Kopplungszone soeben mit dem Interkonnektfeld flutete, das die beiden Schiff steile im atomarmolekularen Bereich miteinander zu einer stabilen Einheit verband.
    Egal was kam, die SZ-1 konnte nicht herunterfallen.
    Einer nutzte die Zeit und kam mit einem Rückstoßaggregat den zentralen Antigrav heraufgerast, ein glückliches Strahlen auf dem Gesicht: Tangens der Falke hatte den Flug nicht mitgemacht, da er bereits mit Hochdruck am nächsten Projekt arbeitete.
    Bei der Musterung der Konverterdaten allerdings verdüsterte sich sein Gesicht schnell wieder. Er fuhr herum, starrte Blo Rakane stumm an. Der Haluter breitete alle vier Arme aus zum Zeichen, dass ihm das Problem wohl bewusst war.
    Die Hawks litten extrem stark unter den veränderten Bedingungen im hyperphysikalischen Bereich. Sie funktionierten zwar, aber ihr Wirkungsgrad ließ sich nur mit einem Wort beschreiben: lächerlich.
    Zu Fuß waren sie in der Tat schneller.
     
    *
     
    „Wir entbehren hier wirklich nichts, Mutter!"
    Arlo Kellind sah erst die Kommandantin, dann den Haluter an. Blo Rakane hielt sich zurück. Fee Kellind schüttelte immer wieder den Kopf. Blo hatte den Eindruck, als könne sie es noch immer nicht glauben. „Was versprecht ihr euch davon?", fragte sie dann mit brüchiger Stimme. „Alles und nichts. Wir wohnen hier, und wir arbeiten hier. Die Graukartanin widmen uns mehr Aufmerksamkeit, als nötig ist. Sie tun wirklich alles, damit wir uns wohl fühlen."
    „Ausgerechnet du, Arlo ..."
    „Eane und ich, Mutter! Und Hunderte anderer."
    „Ihr lasst die SOL im Stich!"
    „Aber nein! Wir stehen voll hinter Tek. Das Schiff muss permanent startklar und gefechtsbereit sein. Wenn allerdings diese Diskus-Schiffe kommen und die SOL angreifen, bleibt kaum Zeit für Gegenwehr. Meinst du nicht, da ist es gut, wenn ein Teil der Besatzung schon draußen ist und nicht mehr evakuiert werden muss?"
    „Ein sehr guter Gedanke, Fee Kellind", stimmte Blo Rakane dem Jungen zu. Allerdings kannte er die Menschen inzwischen gut genug, um in ihren Gesichtern lesen zu können. Fee Kellind brachte er nicht von ihrer Meinung ab. „Die Luft hier ist viel besser für Eane und ..."
    Die Kommandantin zog die Stirn in Falten. „Arlo!"
    „Ach komm, Mutter. Warum sollen wir uns zanken? Irgendwann kurz nach Beginn des neuen Jahres wirst du Oma!"
    Fee Kellind reagierte ganz anders, als Blo Rakane es erwartete. Sie schimpfte nicht, sie war auch nicht glücklich. Sie reckte den Kopf ein Stück vor, kniff die Augen zusammen und starrte Eane Ellund an. „Herzlichen Glückwunsch!", zischte sie und rannte aus dem Haus. Die beiden jungen Menschen sahen ihr schockiert nach. „Nehmen Sie es sich nicht zu Herzen", sagte der Haluter so leise wie möglich. „Sie ist so mit ihrem Schiff verwachsen, dass sie nicht anders kann. Sie hat mit der Geburt des ersten neuzeitlichen Solaners Zeichen gesetzt. Das hat sie geprägt. Ihre Mutter hat einfach nur Angst, Arlo. Sie möchte weder das Schiff
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