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233 - Enklave der Träumer

233 - Enklave der Träumer

Titel: 233 - Enklave der Träumer
Autoren: Michelle Stern
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war es gewiss: Die Zerstörung des Uluru hatte nichts bewirkt! Der Streiter wurde von dieser Stele seit anderthalb Jahren weiter zur Erde gelenkt!
    Matt drückte beide Hände gegen die Schläfen, während er in der Qualle tiefer und tiefer hinab glitt. Sein Kopf dröhnte, als würde ein Wahnsinniger mit einem Hammer darauf einschlagen.
    Er sah eine neue Szene vor sich, so deutlich wie keine zuvor. Als ob die Überlagerungen sich legten, je näher er der Quelle des Senders kam.
    Er sah das Bild des Weißen Ritters, wie er in einer Höhle kniete, während die Stele geboren wurde. Langsam schob sie sich aus rotbraunem Stein: glühend, pulsierend – lebend! Ein Teil des Finders, des kosmischen Feindes.
    Unter ihm tauchte der Fels des falschen Uluru auf, der im Licht der bionetischen Scheinwerfer rotbraun schimmerte. Auf seiner Oberseite lag die Stele. Im ersten Moment erkannte Matt sie nicht einmal, zu perfekt war die Farbe an die der Stele abgepasst. Kein Wunder, dass die Hydriten sie bisher nicht gefunden hatten. Zumal das Signal nur auf menschliche Gehirne zu wirken schien.
    Ich brauche sie nicht sehen, ging es Matt durch den Kopf. Ich fühle sie.
    Er spürte die Stele mit jeder Faser seines Körpers, ebenso wie er in seinen Träumen die Ankunft des Streiters spürte. Als wären sie und dieser Ort umgeben von einem mystischen Kraftfeld, das er mit Worten nicht beschreiben konnte.
    Matt schloss die Augen. Die Kopfschmerzen nahmen zu, doch sie störten ihn sonderbarerweise nicht mehr. Vor seinem geistigen Auge erblickte er das Geschöpf aus goldenem Licht und Energie, das ihn schon einmal umschlossen hatte: den Finder.
    Er stürzt die Erde ins Verderben. Der Streiter wird die Meere verdunsten und das Land in Staub verwandeln…
    Mit einem Mal hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Es war nicht die Präsenz der Stele. Er fühlte sich… nein, nicht beobachtet. Wahrgenommen. Von einer Macht, die noch größer war als die des Finders.
    Er berührte seine Stirn und fühlte die Hitze. Fieberträume… Ich phantasiere. Die Nähe zur Stele erhitzt meinen ganzen Körper.
    Wenn er handeln wollte, war jetzt die letzte Gelegenheit dazu! Bevor sein Körper verdorrte, sein Kopf gesprengt wurde oder sein Bewusstsein sich abschaltete. Matt riss die Augen auf und berührte die bionetische Konsole. Die Qualle folgte gehorsam seinen Befehlen und richtete sich auf die Stele aus.
    Matt feuerte, wieder und wieder. Energieblitze zuckten von der Qualle hinüber zur rotbraunen Stele und schlugen darin ein. In Matts Gedanken wurde er eins mit der Waffe, eins mit dem Dauerfeuer. Seine ganze Wut und Angst lagen in diesen Schüssen. Wieder stieg das Bild der Vernichtung der Erde in ihm auf.
    Der Streiter erreicht den blauen Planeten. Sein Schatten fällt über die Erde. Er tötet alles, was er berührt.
    Die Stele leuchtete auf. Mit jedem Schuss wurde sie heller. Ein rotes Flackern überzog sie, das sich nach und nach in ein Glühen verwandelte, welches auch auf den Fels des falschen Uluru überging, dort aber grünlich pulsierte.
    Konnte die hydritische Waffe allein eine solche Wirkung entfalten? Matt Drax zweifelte daran. Schließlich hatte es der ganzen Macht des Wandlers und aller Telepathen am Uluru bedurft, um den Finder zu bezwingen. Wieder hatte er das Gefühl, dem Feind nicht allein gegenüber zu stehen. Dass etwas oder jemand seine Bemühungen unterstützte.
    Die Stele begann zu vibrieren. Matt spürte die Erschütterungen. Er hörte nicht auf zu schießen. Aber wie lange würde die Waffe noch funktionieren? Die bionetischen Energiespeicher würden nicht ewig durchhalten.
    Sein Körper zitterte in Fieberschüben. Der Kopfschmerz schob sich wieder in sein Bewusstsein, die Hämmer nahmen ihre Arbeit auf und schlugen erbarmungslos zu. Matt schrie vor Pein, während die glühende Stele das Wasser um sich her zum Kochen brachte.
    Das Finder-Fragment erbebte immer stärker. Die Oberseite des falschen Uluru entflammte plötzlich in grell grünem Licht. Halb geblendet vermeinte Matt zu sehen, wie sich der Fels um die Stele zusammenzog, das Licht auf ihn konzentrierte. Als würde der Berg selbst den Fremdkörper bekämpfen.
    Dann zerplatzte die Stele! Gleichzeitig explodierte der Schmerz in Matt; er schrie wie von Sinnen. Das Fragment zerbröselte vor seinen Augen, und unter ihm sank auch der falsche Uluru in sich zusammen. Aufwallende Verunreinigungen nahmen Matt die Sicht.
    Er sackte nach vorn. Seine Arme und sein Kopf fielen auf die
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