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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol
Autoren: Unbekannt
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unseres Universums nicht mehr galten, war buchstäblich unvorstellbar. Keine handfesten Realitäten, sondern ein abstraktes Konzept, fern von jeder Lebenserfahrung.
    Raumschiffe dagegen, selbst wenn sie die Größe von kleineren Monden besaßen, mit einer Feuerkraft wie diese Diskusraumer, einer Beschleunigung und ortungstechnischen Unsichtbarkeit ... Jeder von uns besaß genug Phantasie, sich auszumalen, was geschehen würde, wenn die Unbekannten sich gegen die Milchstraße wenden sollten.
    Wir kannten den Krieg, wussten, was er bedeutete. „Großartig!", machte sich Fee Luft.
    Ihre Gedanken mussten ähnlichen Bahnen wie die meinen gefolgt sein. „Was für eine Ausbeute! Noch mehr Phantomschiffe, die von irgendwo kommen und nach irgendwo gehen und die uns, wenn es ihnen einfällt, mit einem Fingerschnippen aus diesem Universum schmeißen! Ein schöner Erfolg. Und dafür habt ihr ..."
    „Ich bin noch nicht fertig", sagte Blo. Er schnalzte genießerisch, und ich hätte schwören können, dass er seinen riesigen Mund für einen Augenblick zu einem genüsslichen terranischen Grinsen verzog. „Ich bin die letzten Stunden nicht untätig gewesen. Mit Hilfe von SENECA ist es mir gelungen, den Impuls der Station auszuwerten."
    „Du meinst diesen Todesschrei?"
    „Wenn du ihn so nennen willst. Ich muss zugeben, sein Inhalt ist uns bislang verborgen geblieben. Aber dafür haben wir etwas herausgefunden, was mindestens genauso wichtig ist: den Adressaten.
     
    9.
     
    Gegensätze ziehen sich an, heißt es.
    Eine Beziehung ist harte Arbeit.
    Wenn die erste Verliebtheit vorüber ist, nach bestenfalls ein paar Monaten, beginnt die lange Plackerei, miteinander auszukommen, einander nicht wegen Kleinigkeiten an die Kehlen zu gehen.
    Für ein paar Jahre oder - hat man Pech -für ein ganzes Leben. Eine lange Zeit in einem Zeitalter, in dem die Lebenserwartung bei 200 Jahren liegt.
    Eine unvorstellbar lange Zeit für einen Unsterblichen.
    Harte Arbeit und eine, bei der die Wachsamkeit nie nachlassen darf. Jeder Mensch ist sein eigenes Universum, in einer Beziehung treffen zwei Welten aufeinander. Der kleinste Funke, der kleinste Anstoß, und die beiden Welten stehen in Brand. Zurück bleiben zwei verwüstete Leben.
    Das ist der Grund, wieso so viele der Unsterblichen ihr Leben in Einsamkeit leben.
    Das ist der Grund, wieso niemand Dao und mir eine Chance eingeräumt hat.
    Zwei Unsterbliche. Mit der Aussicht auf eine gemeinsame Unendlichkeit.
    Ein Mensch und eine Kartanin.
    Ronald Tekener, der Weiberheld, der undurchschaubare Smiler und Mann fürs Grobe, und Dao-Lin-H'ay, die Feinsinnige, die Einfühlsame und Spross eines der edelsten Geschlechter der Kartanin von Pinwheel.
    Zwei unterschiedlichere Welten sind kaum vorstellbar, ihre Berührung musste zur Katastrophe führen, als brächte man Materie und Anti-Materie zusammen.
    Und so kam es: Unsere beiden Welten gingen in einer Explosion der Leidenschaften unter.
    Und aus ihren Trümmern errichteten wir eine neue.
    Dao, ich darf dich niemals verlieren.
    Es war kein Flug ins Unbekannte, doch einer mit zahllosen Unbekannten.
    Unser Ziel lag im Halo von Hangay, etwa 67.000 Lichtjahre von unserer gegenwärtigen Position entfernt, ein besserer Ausflug für die SOL. Ihr Hypertakt-Triebwerk erreichte einen Überlichtfaktor von 50 Millionen, was eine Flugzeit von rund zwölf Stunden ergab. Zeit genug, um noch einmal richtig auszuschlafen und die Vorbereitungen für das zu treffen, was uns an unserem Zielort erwarten mochte.
    Aus Stunden wurden Tage.
    Tage, in denen ein Aggregatausfall den anderen jagte, in der das Hypertakt-Triebwerk der SOL, das uns zuverlässig zwei Millionen Lichtjahre nach Hangay getragen hatte, mehrfach die Waffen streckte, ohne dass die Techniker in der Lage waren, irgendwelche Fehler zu diagnostizieren, um schließlich irgendwann, mit deutlich verminderter Leistung, die Arbeit wiederaufzunehmen, ohne dass dieselben Techniker eine Erklärung für das Phänomenen gefunden hätten.
    Es war, als nähme der Hyperwiderstand - oder, wissenschaftlich gesprochen, die Hyperimpedanz - stark zu, so stark, dass unsere technischen Möglichkeiten dem nicht mehr standhalten konnten. Fee Kellind hatte Recht gehabt. Hoffentlich war es nur eine vorübergehende Erscheinung ...
    Niemand wollte daran denken, was geschähe, wenn ein bestimmter Schwellenwert erreicht wurde und diese Veränderung sich nicht mehr von selbst umkehrte.
    Die Besatzung stürzte sich in Aktivität. Die
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