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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung
Autoren: Unbekannt
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gebracht werden; an Orte, wo TRAITOR sie nicht fand - und das hieß: die noch nie in der galaktischen Geschichte eine Rolle gespielt hatten.
    Ausgewählte Systeme und Planeten, Asteroiden und Monde. Es war von langer Hand vorbereitet.
    Die wichtigsten Forschungseinrichtungen der LFT, ohne Ansehen möglicher Schäden längst in Transportschiffe verfrachtet, wurden abtransportiert. Sie verschwanden einfach aus den Augen der galaktischen Öffentlichkeit. Niemand außer den Eingeweihten der Operation Bermuda wusste, wohin sie geschickt wurden und wo die Schiffe in den Normalraum zurückkehren würden.
    Die wichtigsten High-Tech-Produktionsstätten! Ein gewaltiger Rohstoffvorrat! Die besten Spezialisten der Liga Freier Terraner!
    Um sie sorgte sich Reginald Bull vor allem. Er wusste, dass sich in diesen Stunden menschliche Dramen abspielten und dass er nicht helfen konnte.
    Im Rahmen der Operation Bermuda steuerten die involvierten Raumschiffe insgesamt 1024 definierte Treffpunkte im Gebiet der Liga und angrenzender Sektoren an, die sämtlich im Ortungsschutz planetenloser, völlig unbedeutender Sonnen lagen. Da die Gegenseite die Historie der Menschheit nachweislich studiert hatte, konnten diesmal nur wirklich völlig neue Verstecke in Frage kommen. Und das war erst der Anfang ...
    Reginald Bull dachte an die Menschen, denn nur um die Menschen ging es. Vielen Männern, Frauen und Kindern wurden Konfusion und Leid zugemutet, der Verlust ihrer Heimat, und die meisten wussten nicht einmal, warum und wofür.
    Es geht immer um die Menschen, dachte Bull bitter. Imperien, Staaten -jede Gemeinschaft ist eine Gemeinschaft von Menschen. Jeder Krieg wird von Menschen geführt und von Menschen bezahlt, die darin sterben.
    Er wollte tun, was ihm möglich war, um die Opfer so gering wie irgend möglich zu halten.
    Aber das Spiel spielten zwei.
     
    *
     
    Yonan Graeber wurde von seiner Frau geweckt. Er drehte schläfrig den Kopf zu ihr um, öffnete blinzelnd die Augen und hörte erst dann den langgezogenen Heulton.
    Alarm! „Was ...?", fragte er müde. „Evak-Alarm? Die Kolonne? Woher wissen die ..."
    „Frag nicht mich", sagte Tonia, die sich bereits anzog. „Von der Kolonne kam nichts in der Durchsage. Nur, dass wir uns bei den Hangars einfinden sollen. Wir, die Kinder und das Gepäck."
    „Gepäck?" Der Hyperphysiker war sofort wach. „Richtig, das Gepäck!
    Was sollen wir nur mitneh..."
    „Denk nicht lange nach", durchschnitt die Mathelogikerin seinen Redefluss. „Sachen, an deren Verlust wir zu Grunde gehen würden, eben das Nötigste. Nemo wird in zwei Stunden evakuiert worden sein, wir werden nicht mehr hierher, zurückkommen.
    Rasch!"
    Ihre Stimme bekam einen panischen Unterton, den Yonan noch nie gehört hatte. Er stieg aus dem Bett und ging zum Kom. Der Rufalarm blinkte. Er ging auf Empfang und las die Mitteilung der Zentrale, die vorhin akustisch durchgegeben worden war. Er wischte sich über die Augen und wollte es nicht glauben.
    Alle hunderttausend Bewohner von Julestown hatten den Forschungsstützpunkt zu verlassen. Innerhalb von inzwischen weniger als zwei Stunden mussten sie sich mit ihrer kompletten Familie und dem nötigsten Handgepäck bei den Hangars einfinden, wo drei Leichte Kreuzer warteten.
    Alle hunderttausend! In nur - nur! - drei Kreuzer! Das war der ganze Stützpunkt! Ganz Nemo!
    Und das bedeutete: Sie gaben auf! „Was zum Teufel...?", fragte er. „Ich habe Angst, Yonan", flüsterte seine Frau. Sie stand hinter ihm, ihre Finger krampften sich in seinen Arm. „Alles geht unter, alles ... das Feuer ...
    Und die Kinder ..."
    „Nicht", hauchte er, drehte sich um und umfing sie mit beiden Armen. Tonia fiel förmlich hinein. „Ich bin bei dir, die Geschichte wiederholt sich nicht, das verspreche ich dir."
    „Was ist los?", ertönte eine helle, klare Stimme. „Evak-Alarm? Werden wir angegriffen?" Ruth und Kay, ihre beiden Töchter, standen in der Tür und wischten sich den Schlaf aus den Augen. Sie blickten ihre Eltern fragend an; die 23-jährige Ruth neugierig, Kay mit ihren erst 7 Jahren eher mürrisch. „Wir ziehen um", beschied ihnen ihr Vater. „Zieht euch an und sucht' zusammen, was euch wichtig ist. Ich komme gleich, um euch zu helfen."
    „Ich habe Angst", flüsterte Tonia an seiner Brust. Die 44-Jährige zitterte, und der harte Zug um ihren Mund flatterte plötzlich und ließ sie hilflos und verzweifelt aussehen. „Ich will nicht weg. Nicht schon wieder. Ich..."
    Yonan nahm sie in seinen
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