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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra
Autoren: Unbekannt
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umsonst aufgetaucht waren, davon musste man ausgehen.
    Schließlich, exakt 123 Minuten und 35 Sekunden nachdem der letzte Traitank aufgetaucht war, scherten sechs Feindraumer aus dem Verband aus und eröffneten mit ihren Potenzialwerfern das Feuer. Sie standen nun einige hunderttausend Kilometer näher an dem blauweiß strahlenden Systemschirm Die terranischen Schiffe und die der Posbis hatten ihre neuen Positionen knapp jenseits des Trümmerrings eingenommen, der die Bahn des ehemaligen Planeten Pluto markierte. Sie waren bereit, sich den Disken entgegenzuwerfen. Jeder Kommandant, jeder Offizier, jedes Mannschaftsmitglied wusste, wie es um ihre Chancen bestellt war.
    Die Terraner würden im Feuersturm der hoch überlegenen Waffen untergehen, kämpfend für ihre Männer und Frauen, Brüder und Schwestern auf der Erde und den anderen Planeten und den Monden. Sie konnten vielleicht eine Frist herausschlagen, aber kaum mehr. Denn es waren nur sechs feindliche Einheiten, die den Schirm attackierten, nicht einmal alle 64, ganz zu schweigen von den vielen tausend, die die Galaxis ebenfalls bereits erreicht haben mussten „Gott stehe uns bei!", sagte Ranjif Pragesh leise. Beten, mehr konnten sie in diesen Minuten nicht tun.
    Für die Flotte der Menschen, für ihre LORETTA-Tender schlug endgültig die Stunde der Wahrheit. Auf dem neuen „Wunderstoff" Salkrit und der frisch entwickelten dazugehörigen Technik, die in sämtlichen Schiffen der TERRANOVA-Flotte installiert war, ruhten sämtliche Hoffnungen. Wenn es ihnen nicht gelang, den Schirm stabil zu halten, war alles verloren. Es würde zu einem der verheerendsten Gemetzel in der Geschichte der Menschheit kommen.
    Womöglich sogar zum Ende der solaren Menschheit insgesamt.
    Das Solsystem darf nicht fallen!, lautete die Kernforderung des Nukleus, das wusste Rhodan, und er hatte vor, diese Forderung auch umzusetzen. Allerdings wusste er nicht, wie dies geschehen konnte, wenn sich der kristallblaue Schutzschirm als zu schwach erwies.
    Die Traitanks feuerten. Perry Rhodan hielt die Luft an, hatte die Hände geballt, konnte den Blick nicht von den Holos nehmen.
    Wieso nur sechs?, fragte er sich. Welche Absicht verfolgen sie mit diesem Manöver?
    Wollten die Chaos-Truppen den Menschen nur zeigen, wie überlegen sie waren?
    Wozu? Um sie zu deprimieren?
    Kapitulationsreif zu schießen? Wieso führten sie nicht den schnellen, entscheidenden Schlag? Sie griffen an und warteten gleichzeitig ab. Er konnte keinen Sinn darin erkennen. „Der Kristallschirm hält!", rief Blueboy, wie alle den Leiter der Schiffsverteidigung nannten, von seinem Platz aus. Sein Wort hatte Gewicht, kannte er doch besser als jeder andere an Bord Schutzsysteme aller Art. „Er zeigt keine Reaktion!"
    Abwarten!, dachte Rhodan. Seine Kiefermuskeln zuckten. Das kann noch nicht alles sein!
    Fünf Minuten später stellten die Traitanks das Feuer ein - jedoch nur, um Sekunden später mit neuer Wucht zu schießen, diesmal nicht nur mit Potenzialwerfern, sondern mit verschiedenen Waffensystemen in einem einzigen, chaotischen „Nebel".
    Und noch immer nur mit sechs Schiffen!
    Warum?
    Eine Minute verging, zwei, dann drei und... „Sie kommen nicht durch!" ,verkündete der Kommandant. Seine Stimme zitterte, nur ein wenig, aber bemerkbar. Die Augen des ansonsten so besonnenen, ruhigen Offiziers flackerten.
    Sie haben alle Angst. Ich wünschte, ich könnte behaupten, bei mir verhielte es sich anders, dachte Rhodan.
    Pragesh suchte den Augenkontakt zum Residenten. Dieser nickte beruhigend. „Wir dürfen nicht leichtsinnig werden, aber die ersten Zeichen sind durchaus positiv. Aber warten wir ab, was sie als Nächstes aufbieten werden. Wenn sich der Beschuss vervielfacht, hat der Schirm seine echte Bewährungsprobe zu bestehen."
    „Allein diese ersten acht Minuten sind wie ein Wunder!", behauptete der Oberst mit fester Stimme. „Wir werden es schaffen!"
    Wie auf Kommando erlosch das Trommelfeuer der Traitanks in diesem Augenblick. „Jungs und Mädels, das war's noch nicht", schnodderte Blueboy. „Weder für uns noch für die da draußen."
    Isla Bartolomé, Galapagos-Archipel Mondra Diamond fand Fawn Suzuke und Marc London wie fast immer in der Bucht, von der aus sie zur Linken den Pinnacle Rock und rechts die neue Wohnsiedlung der Schohaaken im Blick hatten. An den Schotterhängen des 45 Meter hohen, stark erodierten Lavakegels schwebte unverändert der zwei Meter durchmessende, Funken sprühende Ball aus gelblich
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