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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer
Autoren: Unbekannt
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hauchte sie ihm erneut einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Für dein Vertrauen in uns."
    Mondra reichte sie schlicht die Hand. „Dir danke ich für deine Geduld." Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: „Es wird jetzt vermutlich sehr schnell gehen. Als Lotsin gebe ich den Weg für die Bewusstseine der Monochrom-Mutanten vor. Der gesamte Nukleus wird nach Terra kommen."
    Marc London holte geräuschvoll Luft. Jetzt war es also heraus. Insgeheim hatte er mit einer solchen Entwicklung gerechnet, aber jetzt überraschte es ihn doch. „Das durfte nicht an die Öffentlichkeit gelangen", stimmte Mondra Fawn zu.
    Marc London sah sich um. Nur wenige Kilometer entfernt ragten die Vulkankegel von Santiago empor. „Warum gerade hier?"
    „Es geht um den optimalen Ort. Hier in diesem Archipel ist das mentale Feld deutlich zu spüren, das die fünfzehn Milliarden Menschen im Solsystem erzeugen. Galapagos ist gewissermaßen ein Resonanzboden. Gleichzeitig wirkt sich das Feld hier nicht störend aus, im Unterschied etwa zu Grönland oder Terrania. Es braucht Raum für Kontakte nach außen. Das ist hier gewährleistet."
    „Was sind das für Kontakte nach außen?", fragte Mondra Diamond wie aus der Pistole geschossen.
    Marc rechnete nicht mit einer Antwort und behielt Recht. Darüber schwieg Fawn Suzuke - vorerst. Stattdessen deutete sie hinüber zu den vulkanischen Schotterflächen nahe am Pinnacle Rock. „Dort wird die neue Heimstatt des Nukleus liegen."
    Marc hätte schönere Plätze gewählt, die auf der Insel durchaus vorhanden waren.
    Aber eine Wesenheit aus 34.000 menschlichen Bewusstseinen gab vermutlich nicht viel auf Äußerlichkeiten.
    Wenn für sie etwas zählte, dann psionische Feldlinien, mentale Potenziale und brauchbare Energien, um die eigene Existenz zu stabilisieren.
    Fawn sank zu Boden. Besorgt beugte er sich über sie, aber sie wehrte lächelnd ab. „Keine Sorge, ich sammle nur Kräfte. Der Nukleus ist im Grunde zu schwach für die Reise nach Terra. Dennoch hat er sich auf den Weg gemacht. Er braucht mich als Leuchtfeuer, damit er die Erde nicht verfehlt. Erst einmal angelangt, wartet die schwierigste Phase auf ihn. Er muss sich stabilisieren, sein Potenzial aufbauen.
    Glaubt mir, dieser Teil der Lokalen Galaxiengruppe ist für Wesenheiten wie den Nukleus derzeit so lebensfeindlich, wie es die Antarktis für nackte Menschen ist. Es hängt mit der entstehenden Negasphäre von Hangay zusammen. Schon jetzt werden die hyperphysikalischen Kraftlinien, an denen sich höhere Wesenheiten orientieren, weiträumig in ihrer Konsistenz gestört. Es ist ein sicheres Indiz dafür, dass die Entwicklung bereits weiter gediehen ist, als man in der Milchstraße ahnt. Die Entstehung der Negasphäre ist eingeleitet, die ersten Proto-Chaotischen Zellen sind im Entstehen begriffen ..."
    „Halt!", unterbrach Mondra. „Ich will dir nur sagen, dass ich diese Informationen aufzeichne und sie gleichzeitig in die Solare Residenz übertrage."
    „Ich habe nichts dagegen. Wollte ich es verheimlichen, würde ich schweigen. Der Einfluss einer Negasphäre erstreckt sich nicht nur auf sich selbst, er reicht viele Millionen Lichtjahre ins All hinaus. Das sollten die Milchstraßenvölker bei ihrem Handeln in Zukunft berücksichtigen. Für mich selbst war es extrem schwierig, mich im Raum Sol zu orientieren. Ihr erinnert euch an mein erstes Erscheinen. Marc half mir, dieses Manko zu überwinden, indem er mir ständig einen festen Orientierungspunkt lieferte."
    Marc London wurde angesichts der Informationen fast schwindelig. Mühsam hielt er die zahlreichen Gedankenfäden zusammen. „Verstehe ich dich richtig, dass der Nukleus dieses Problem ebenfalls hat?"
    „In noch viel stärkerer Form. Er ist durch die Reise in zahlreiche Fragmente zersplittert. Einige halten sich schon im Raum Terra auf."
    „Die seltsamen Phänomene, die in den letzten drei Tagen an verschiedenen Orten der Erde beobachtet würden", nickte Mondra. „Bisher schrieb man sie Aktivitäten TRAITORS zu. Sie werden zahlreicher, was man so hört."
    „Dann darf ich keine Minute mehr verlieren. Meine Aufgabe wird sein, die Fragmente hierher nach Galapagos zu lotsen und ihre Zusammenführung einzuleiten. Es ist allerdings ein zusätzliches Problem entstanden. Der Kräfteverlust ist zu groß. Ähnlich wie bei meinem letzten Erscheinen auf Terra benötigen die Fragmente Unterstützung."
    „Du meinst die Schohaaken!", rief Marc aus. „Sie sind nicht nur in der Lage, die
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