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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer
Autoren: Unbekannt
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die Plattform mit den Häusern befestigt war und die Schohaaken einziehen konnten.
    Fawn Suzuke erwachte in der ganzen Zeit nicht aus ihrem tranceähnlichen Zustand.
    Aber in ihrem Gesicht las Marc genau, was sie empfand. Sie spürte die Anwesenheit der Schohaaken, und sie spürte die Fragmente des Nukleus.
     
    *
     
    Sternschnuppen würden kommen, hieß es.
    An manchen Orten der Erde hatten die Menschen sie in den vergangenen Nächten schon gesehen. In dieser einen Nacht jedoch stürzten sie aus dem Himmel auf den Pazifischen Ozean herab, Schwärme in Massen, so viele, wie es sie sonst in hundert Jahren nicht zu sehen gab.
    Marc London hielt Fawn umschlungen. Sie waren allein, alle anderen hatten sich in die Wohnzylinder zurückgezogen, die Schohaaken und die fünf Angestellten des Umweltschutzkomitees, die die Aktivitäten auf der Isla beobachten sollten. Die Besatzungen der Raumschiffe warteten zusammen mit den Monteuren in den Kugelraumern. .Eine einzige Gestalt stand drüben am Pinnacle Rock, verborgen im Schatten, aber jetzt erhellt durch das Licht der Sternschnuppen. Er war am Abend kurz vor Einbruch der Dunkelheit gekommen, um die Ankunft des Nukleus zu erleben.
    Marc hätte sich gewundert, wenn Perry Rhodan nicht persönlich erschienen wäre.
    Ein wenig mehr Aufsehen hätte er sich vom Terranischen Residenten aber schon erwartet. Rhodan schätzte das wohl nicht.
    Er kam aus dem Schiff, schwebte mit ein paar Technikern herunter zum Boden und ging zu der Stelle hinüber, wo er seitdem verharrte. Kaum jemand hatte seine Ankunft überhaupt mitbekommen.
    Marc sah wieder hinauf zum Himmel. Ein Funkeln wie von herabstürzenden Sternen erfüllte das Firmament über Galapagos.
    Aus allen Richtungen näherten sich Schwärme, sprühende Ballungen aus psionischer Energie, wie Marc inzwischen wusste. Die optische Komponente stellte lediglich einen winzigen, vernachlässigbaren Teil dar, sozusagen den Anker im Normalraum, damit die Potenziale ihr Ziel im dreidimensionalen Koordinatensystem fanden.
    Noch immer hielt er Fawn fest umschlungen. Ihr Körper ruhte auf seinem Schoß. Den Kopf hatte sie an seine Brust gelegt. Ab und zu kribbelte es auf seiner Haut, ein deutliches Zeichen, dass etwas sich in ihrer Nähe manifestierte. Immer mehr Schwärme stürzten aus dem Himmel, rasten auf die Insel herab, erweckten den Eindruck, als würden sie jeden Augenblick in das Vulkangestein einschlagen und gewaltige Explosionen hervorrufen.
    Nichts geschah. Die Schwärme schienen wirkungslos zu verpuffen, aber dort, wo sie scheinbar den Boden berührten, entstand ein Licht. Es wuchs nach und nach zu einem Ball aus gelblich weißem Licht an, der sich immer weiter aufblähte.
    Fawns Körper erwärmte sich nach und nach. Ein, zwei Grad erst, dann mindestens vier bis fünf. Ein Menschenkörper hätte jetzt bereits an der Schwelle zum Hitzetod gestanden und hätte medotechnisch versorgt werden müssen. Nicht so der Projektionskörper der jungen Monochrom-Mutantin. Über der kleinen Bucht wurde es immer heller. Ein Silvesterfeuerwerk hätte sich angesichts der Lichterpracht schämen müssen.
    Neue Schwärme tauchten auf, stiegen über den Meereshorizont am Himmel empor und senkten sich dann auf die Insel herab.
    Schon in der Luft ballten sie sich zusammen, bildeten Wirbel und kontrahierende Minisonnen, schwebten heran, bis sie senkrecht über dem Energieball schwebten. Das menschliche Auge vermochte nicht, dem blitzartigen Vorgang zu folgen, in dem die Energie in den Ball diffundierte. .
    Marc London konnte nicht sagen, wie lange er im Sand saß und die Sternschnuppen auf seiner Netzhaut nachleuchteten. Eine Stunde, zwei Stunden vielleicht? Irgendwann nahm die Zahl der Schwärme am Himmel ab, kamen sie nur mehr vereinzelt. Irgendwann - vermutlich weit nach Mitternacht - funkelten lediglich noch die Sterne.
    Der Energieball hatte einen Durchmesser von ungefähr zwei Metern erreicht. Er schwebte dicht über dem Boden, ein Juwel, das unruhig hin und her tänzelte. Die Schohaaken pufferten einen Großteil der mentalen Energie ab, sonst wäre kein Mensch auf der Isla am Leben gewesen.
    Der Nukleus war zu schwach, um alle Energie selbst zusammenhalten zu können.
    Diese Fähigkeit würde er erst zurückerhalten, wenn er sich von der anstrengenden Reise durch das „lebensfeindliche Land" erholt hatte.
    Einen Vorgeschmack erhielt Marc London schon durch Fawn. Er spürte die Existenz eines mächtigen Geistes unklar und undeutlich in seinen Gedanken,
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