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2320 - Terra im Psi-Schauer

Titel: 2320 - Terra im Psi-Schauer
Autoren: Unbekannt
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    „Also gut, ich nehme das auf meine Kappe. Arkon ist gefallen, mit dem heutigen Tag. Die letzte Nachricht, die uns über die Funkbrücke via Hayok erreicht hat, lässt keinen Zweifel zu. Der Dunkle Obelisk ist aktiv. Imperator Bostich und seine Thronflotte haben Arkon aufgegeben und sich in Richtung Voga-System zu den Zalitern abgesetzt."
    „0 mein Gott!" Marc plumpste in den Sessel, vor dem er stand. „Dann wird es an vielen anderen Orten in der Milchstraße auch nicht anders sein."
    Fawn Suzuke fing wieder an zu weinen, zum zweiten Mal, seitdem sie Terrania zusammen verlassen hatten. Imaginäre Tränen rannen ihre Wangen herab, tropften zu Boden, ohne dort Spuren zu hinterlassen.
    Marc nahm die junge Frau in den Arm, versuchte ihr durch Wärme Trost zu spenden. Diesmal ließ sie es geschehen, lehnte sich an ihn. Und wieder durchströmte ihn dieses Gefühl der inneren Verbundenheit, die es nicht zuließ, dass sie sich jemals wieder trennen würden. „Ich ... muss ... mich ... beeilen!" Fawn starrte zur Kanzel hinaus, wo der Horizont langsam nach oben wanderte, während der Gleiter in einen gemäßigten Steilflug überging und der Meeresoberfläche entgegenraste. Die ersten Kegelberge der vulkanischen Inselgruppe tauchten im Blickfeld auf, der dürftige Pflanzenbewuchs der Hänge und der dichte in den Küstenebenen.
    Marc begleitete Fawn zur Tür, die nach oben glitt, noch ehe das Fahrzeug aufgesetzt hatte. Die hohe Luftfeuchtigkeit ragte wie eine Wand vor ihnen auf, die sie zurück ins Fahrzeug drückte.
    Marc wartete, dass Fawn ins Freie sprang.
    Sie blieb jedoch steif unter der Tür stehen und starrte die Strandlinie auf der Ostseite Isabelas entlang. Selbst als Marc voranging und in den warmen Sand hinabhüpfte, blieb sie noch oben. Er sah ihr Gesicht, ihren Blick, und sein Körper entspannte sich im gleichen Augenblick. Hier waren sie richtig.
    Und dann kam es ihr wie aus der Pistole geschossen über die Lippen. „Wir müssen schnell weiter, von einer Insel zur anderen.
    Ich muss den optimalen Ort ausfindig machen."
    Marc kletterte hastig in den Gleiter zurück.
    Mondra beschleunigte, lenkte das Fahrzeug zunächst westwärts nach Fernandina. Fawn sprang hinaus, rannte hin und her, kehrte zurück, ließ sich zur anderen Seite der Insel bringen. Von dort ging es im Uhrzeigersinn hinauf nach Pinta im Norden, über Marchena und Genovesa bis hinunter nach Santa Maria. Anschließend kamen die Inseln im Zentrum an die Reihe.
    Marc glaubte, dass Fawn bereits etwas ahnte. Von Santa Maria aus steuerten sie nicht Tortuga oder Santa Fe an, sondern flogen nach Norden bis an Santiagos Ostküste.
    Zwei Stunden verbrachte Fawn allein auf der Insel. Marc beobachtete, wie sie mehrmals ins Wasser ging, dann herauf zum Gleiter winkte, der in fünfzig Metern Höhe über dem Landesinnern hing. „Da hinüber!", sagte sie nur und deutete auf das kleine Eiland, das in den 3-D-Karten als Isla Bartolome eingetragen war, die Insel des Bartolomäus.
    Marc spürte ein seltsames Kribbeln, nicht im Bauch oder im Brustkorb, sondern in den Fingerspitzen und den Fußzehen, als seien die leicht eingeschlafen und das Blut müsse erst neu zirkulieren. Fawns Gesicht blieb ausdruckslos, sie stand steif neben der offenen Tür. Dafür keimte in Marc so etwas wie Euphorie auf, die er in einer solchen Situation und in dieser stillen Intensität noch nie in sich gespürt hatte. Er tippte Fawn mit dem Zeigefinger an. „Da drinnen ist etwas. Spürst du es auch?"
    Sie reagierte nicht. „Ich glaube, ich korrespondiere gerade mit dir, ich verstärke das, was sich in dir abspielt."
    „Ahnst du denn nicht, was es ist?", fragte sie leise. „Das bin nicht ich, Marc. Das sind wir alle. Alle 34.000 Bewusstseine.
    Sie suchen den Kontakt."
    Mondra sagte nichts, aber diesmal setzte sie den Gleiter ziemlich ruppig und überhastet in den Sand, statt ihn auf seinem Antigravkissen baumeln zu lassen. Sie schaltete alle Systeme ab, und damit war es bereits entschieden. Sie blieben hier. Die Isla Bartolome war Fawns endgültiges Ziel. „Kommt mit mir!", sagte sie und sprang übermütig ins Freie. Mondra hatte den Capella G3 am schmalen Sandstrand unweit des Pinnacle Rock abgesetzt. Fawn rannte durch das seichte Smaragdwasser, einmal den Strand entlang und wieder zurück.
    Marc winkte Mondra mit dem Kopf.
    Gemeinsam folgten sie Fawn zur Brandung. Die junge Frau nahm ihn in den Arm. Zu seiner großen Verblüffung
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