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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen
Autoren: Unbekannt
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Planeten zu lösen und nach Wassermal zu fliegen?"
    „Sie haben nicht nur ein Problem mit der Verständigung ohne fremde Hilfe", antwortete Gucky ernst. „Sie haben noch eins."
    „Spann uns nicht auf die Folter! Sie brauchen doch nicht etwa Hilfstriebwerke?"
    „Bleib ernst, Dicker! Nein, ihnen fehlt noch eine bestimmte Qualität", sagte der Ilt. „Sie sind jederzeit in der Lage, im Raum zu reisen. Aber ohne die telepathische Orientierung, die ich ihnen geben kann, sind sie weder fähig, Kurs auf Wassermal zu setzen, noch ihn zu halten. Dazu brauchten sie jemanden, der sie führt. Sie haben sich seit Ewigkeiten nicht mehr bewegt und ihr Orientierungsgefühl längst verloren."
    Reginald Bull stand auf. Er betrachtete einige Schirme, die den Weltraum und den Planeten zeigten. Dann wandte er sich mit einem Ruck wieder zu Gucky um. „Sag mir, dass du daran nicht einmal zu denken wagst, Kleiner!
    Und falls doch, dann schlag es dir aus dem Kopf! Ich werde nie zulassen, dass du dich ..."
    Weiter kam er nicht, denn der Ortungsalarm erstickte ihm die Worte im Mund.
     
    *
     
    Es dauerte zwei Minuten, bis sie zurück in der Zentrale waren. Gucky war mit Reginald Bull und Bré Tsinga vorausgesprungen, und sie kamen gerade zurecht, um zu sehen, was da mitten im System soeben materialisiert war.
    Es handelte sich um exakt jenes Raumschiff, das die BUENOS AIRES vergeblich zu verfolgen versucht hatte.
    Die Messwerte ließen keinerlei Zweifel zu. Alle Parameter stimmten überein.
    Es war die riesige fremde Einheit, auf die sie im Leerraum zwischen den Sternen gestoßen waren.
    Reginald Bull gab sofort den Befehl, das Schiff anzufunken. Abraham Paisleys Leute versuchten es wiederholt, doch nach Minuten stand fest, dass die Fremden – wer immer sich dort an Bord befand – anscheinend keinen Wert auf einen Kontakt legten.
    Ununterbrochen kamen neue Ortungsergebnisse herein, und was er sah, was sich da in den Holos abzeichnete, sorgte dafür, dass sich Bulls Nackenhaare aufrichteten.
    „Wer sind sie, wenn nicht ...?", fragte er leise, noch nicht bereit, das Ungeheuerliche zu akzeptieren, obwohl schon jetzt kaum noch ein Zweifel möglich war. „Was wollen sie?"
    „Wir könnten es noch einmal versuchen", schlug der Kommandant vor.
    „Starten und sie verfolgen. Vielleicht haben wir diesmal mehr Glück."
    Bull war schon bereit, seine Zustimmung zu geben, als sich herausstellte, dass die fremde Einheit direkten Kurs auf Novatho gesetzt hatte. Sie kam näher, und jetzt erschien in den Holos eine gewaltige, sieben Kilometer lange, kobaltblaue Walze. Bald stand fest, dass nicht nur der Planet ihr Ziel war, sondern der Hügel der Monolithen, der Wirbel und damit auch das Versteck des Explorerschiffs.
    „Heilige Galaxis!", entfuhr es Gucky.
    „Das ist eine Einheit der Kosmischen Ordnungsmächte!"
    „So viel zum Thema: Wir können jetzt noch nicht eingreifen, ihr seid auf euch allein gestellt", brummte Bully.
    „Wenn’s die Kosmokraten juckt, können sie sich ganz schnell kratzen."
     
    11.
     
    Ela Sie sah ihn aus halb geschlossenen Augen an. Er schien zu schlafen. Sein Kinn lag auf der Brust, seine Atemzüge waren regelmäßig.
    Ela selbst saß in einem Sessel, der sich bequem ihrem Körper anpasste.
    Trotzdem war er kalt – wie alles um sie herum.
    Jan hatte ihr zu erklären versucht, was für eine Welt dies sei, und sie hatte sich Mühe gegeben, es auch zu verstehen. Er war der Einzige, mit dem sie redete. Anfangs hatte sie Mühe gehabt zu begreifen, was er ihr sagen wollte, aber es war immer besser geworden. Er gebrauchte Worte, die Bilder in ihr schufen. Sie waren warm und konnten die Leere in ihr ein kleines Stück auffüllen.
    Und das war etwas, das sie nie mehr für möglich gehalten hatte, als zuerst ihre Welt gestorben war und dann sie selbst unter den Schlägen und Stößen der Männer.
    Die Erinnerung überkam sie wieder mit schmerzender Wucht. Sie hatte geschrien, getobt und geweint. Sie hatte nichts mehr sehen, nichts hören und nichts fühlen wollen. Nicht mehr denken. Es war vorbei gewesen, alles ausgelöscht durch brutale Gewalt und den Verlust der Welt.
    Sie hatte sich anfangs sogar dagegen gewehrt, dass ihr geholfen wurde. Sie verstand sich nicht. Sie begriff wirklich nicht, was mit ihr – und in ihr – vorging.
    Jan war zweifellos ebenfalls ein Mann, aber so vollkommen anders als die Männer aus ihrem Stamm. Wenn er sie ansah, blickte sie in die klugen und warmen Augen einer Frau. Er bewegte sich auch wie
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