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2302 - Die Mikro-Bestie

Titel: 2302 - Die Mikro-Bestie
Autoren: Unbekannt
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Raumstation wissen wir so gut wie nichts. Zwar scheint die Fertigstellung äußerlich weitgehend abgeschlossen zu sein, doch im Innenbereich wird mit Hochdruck weiter gearbeitet. Trotz der vielen Hangars gilt es, ein beachtliches Volumen zu füllen.
    Als Stützpunkt für die Miniatur-Bestien und den Angriff auf die Konferenz wurde die Station bestimmt nicht benötigt. Dafür wäre ein kleines Trägerraumschiff ausreichend gewesen.
    Weshalb dann dieser unglaubliche Aufwand? Kolonnen-Fort TRAICOON 0098 – so lautet die Bezeichnung der Station. Ich denke – und befürchte –, eine erste, wenn auch unbefriedigende Antwort ergibt sich aus der Nummerierung. Niemand beginnt mit der Zahl
     
    98.
     
    Also ist dieses Fort nur eines von vielen. Ein entsetzlicher Gedanke ... vor allem angesichts der auf vier Stellen ausgelegten Zahl ..."
    Demetrius und Dani waren immer noch nicht zurück. Ashlon Fogel hielt es nicht mehr aus. Er ertrug die Lichtreflexe auf den Fraktalen nicht, und die Anschlüsse unmittelbar neben ihm schienen ihn hämisch anzugrinsen. Sie sprangen ihn schier an, als er die Lampe wieder vom Boden aufhob und den Zugang ableuchtete.
    Hastig zog Fogel den Transparenthelm nach vorne und ließ ihn einrasten. Kühler Sauerstoff umfloss ihn und dämpfte seine Erregung ein wenig.
    Trotzdem leuchtete er erst die Verschlussplatte ab und schlug dann mit beiden Fäusten dagegen, um den Öffnungsmechanismus in Gang zu setzen.
    Nur flüchtig zog er in Erwägung, dass in diesem Moment vielleicht irgendwo in dem riesigen Kolonnen-Fort eine Anzeige aufleuchtete, die nur diesen Hangar betraf. Wenn dem so war, konnte er es ohnehin nicht mehr ändern.
     
    *
     
    Sehr viel stand auf dem Spiel. Die Gegner waren nicht irgendwer, sondern eine Vorhut der Chaosmächte.
    Mit Schaudern dachten Demetrius Luke und Dani Queenz an die Schlangenköpfigen, von denen sie wiederholt aufgespürt und gnadenlos gejagt worden waren. Dass es ihnen dennoch mehrmals gelungen war, den Angreifern zu entkommen, lag zweifellos daran, dass die Gegner nicht wussten, mit wem sie es zu tun hatten. Ihre geringe Größe war ihr bestes Kapital. Allerdings durften sie darauf nicht für ewig vertrauen.
    Nur wenige Meter von ihrem Versteck entfernt standen die beiden Siganesen im Schutz ihrer Deflektorschirme und schauten sich um. Aus ihrer Perspektive heraus wirkte der weitläufige Hangarboden wie eine erdrückende, in die Ferne ansteigende Ebene.
    „Unverändert", murmelte Luke.
    „Alles ruhig."
    „Hier vermuten sie uns nicht!"
    „Noch nicht." Demetrius Luke blickte hinüber zu der kleinen Siedlung der Bestien. Ein Dutzend eiförmige, über Röhren miteinander verbundene Gebäude, das war alles. Auch dort bewegte sich nichts.
    Die Siedlung war schon vor Stunden verlassen gewesen, andernfalls hätte er es wohl nie geschafft, aus dem Lagergebäude Proviant zu entwenden. Luke konnte sich ausrechnen, dass die Bestien fieberhaft nach den vermuteten Eindringlingen suchten. Das war keine Aufgabe, die sie innerhalb weniger Tage bewältigen konnten.
    „Sie scheinen nicht zu ahnen, wie wir in das Kolonnen-Fort gelangt sind", sagte Dani unvermittelt.
    Lukes Blick löste sich von der Siedlung. Nachdenklich schaute er die Frau an, und obwohl er genau das nicht wollte, suchte er ihren Blick. Sekundenlang hielt Dani stand, bevor sie irritiert zur Seite schaute.
    „Hoffen wir, dass es noch geraume Zeit so bleibt", sagte Luke.
    „Was?" Den Kopf weit in den Nacken gelegt und die Arme vor dem Oberkörper verschränkt, als friere sie plötzlich, starrte Dani Queenz in den Hangar hinaus.
    „Dass niemand auf den aberwitzigen Gedanken verfällt, wir könnten von Terra gekommen sein."
    „Genau das liegt aber nahe, fürchte ich."
    Sekundenlang schwiegen sie. Dann ergriff Demetrius Luke Danis Arm. „Falls die Raumkapseln überwacht werden, hat unsere letzte Stunde geschlagen."
    „Du glaubst, deshalb bleibt es hier so ruhig? Sie haben uns eine Falle gestellt?"
    „Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Wir haben alles darangesetzt, um in diesen Hangar zurückzufinden ..."
    Die Frau blinzelte nervös. Tief atmete sie ein, und ihr zögerndes Nicken wirkte wie ein trotziges Jetzt erst recht!
    „Wir schaffen es!", bekräftigte Luke.
    „Ich bin überzeugt davon. Aber auch, dass uns nicht sehr viel Zeit bleibt."
    Er aktivierte sein Flugaggregat. Geringste Leistungsabgabe und damit Emissionen, die von normalen Ortungen nur auf kurze Distanz angemessen
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