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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort
Autoren: Unbekannt
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Acht. Ungefähr jedenfalls."
    Luke nickte zögernd. Warum nicht?
    Der Vergleich erschien alles andere als abwegig.
    Die ausgedehnten Hohlräume, die er als Hangarschächte ansah, reichten an beiden Stirnseiten der Konstruktion tief in das Konglomerat hinein.
    „Das Symbol der Unendlichkeit ...", erinnerte Dani Queenz.
    „... im terranischen Kulturkreis", schränkte Demetrius Luke ein. „Diese Bestien oder wer immer hier das Kom mando führt, werden wohl eine völlig andere Interpretation dafür haben."
    Düster und unheimlich hing die fremde Station im Raum. Und zweifellos drohend.
    Eine unüberschaubare Vielfalt von Lastenplattformen und kleinen Raum schiffen war ringsum im Einsatz. Außer dem Heerscharen von Montagerobotern, und die größten klebten wie Kraken an den entstehenden Wandflächen.
    Hinzu kamen Zigtausende winzige Punkte, die sich kaum zu bewegen schie nen – Montagearbeiter, Techniker und Wissenschaftler.
    Obwohl kleine Kunstsonnen in unter schiedlichen Abständen verteilt waren, wurde die Station nirgends vollständig ausgeleuchtet. In der Bildwiedergabe wirkte sie wie ein monströs zerklüfteter gigantischer Wall.
    Demetrius Luke registrierte, dass Ash lon die Aufzeichnung seiner Montur lau fen ließ. Ein Heer von Spezialisten würde sich später mit der Auswertung befassen müssen.
    Später? Die Chance, diesen Ort wieder verlassen zu können, reichte von nicht vorhanden bis völlig unmöglich. Jede andere Annahme wäre Selbstbetrug ge wesen. Als ehemaliger USO-Spezialist konnte Luke das ebenso gut einschätzen wie die Brisanz aller Informationen. Die Terraner mussten von dieser Baustelle vor ihrer Haustür erfahren, er wusste nur noch nicht, wie.
    „Seit wann existiert das alles?", flüs terte die Frau. „Einige Monate bestimmt.
    In dieser Zeit müssen unzählige Materi altransporte stattgefunden haben ..." Sie schüttelte sich. „Ich verstehe nicht, dass niemand etwas davon bemerkt haben soll. Terra und das Solsystem, das ist doch nicht ... das ist doch kein galakti scher Hinterhof."
    „Eben deshalb nötigt mir die Anlage größten Respekt ab", erwiderte Luke.
    „Die USO könnte es kaum besser. Aber bei Monaten greifst du zu hoch, Dani.
    Zwei, drei Wochen – länger gibt es den Stützpunkt noch nicht."
    „Weder die USO noch eine andere ga laktische Macht könnte an dieser Posi tion unentdeckt bleiben", widersprach Ashlon Fogel. „Nach einer halben Stunde befände sich die gesamte terra nische Streitmacht im Anflug."
    Die Kapsel glitt unverändert langsam durch den Raum. Minuten vergingen.
    Was aus der Distanz noch einigerma ßen homogen gewirkt hatte, entpuppte sich aus der Nähe als bestenfalls grob zu sammengefügt. Breite Lücken klafften noch zwischen vielen Segmenten, und in diesen etliche Kilometer tiefen Ein schnitten wimmelten Heerscharen von Arbeitern.
    „Mit Verlaub gesagt", der Minister für Technologische Entwicklung schluckte schwer, „wie wollen wir hier wieder weg kommen?"
    „Wir finden einen Weg", behauptete Luke.
     
    *
     
    Zon Facter wusste nicht mehr, wie oft er schon den Aufbau eines Kolonnen-Forts miterlebt hatte.
    Anfangs wurden die Baustellen von ei nem provisorischen Dunkelschirm um spannt, der zwar keine Defensivwirkung erzeugte, das entstehende Kolonnen-Fort jedoch primitiver Beobachtung ent zog. Für Zon Facter war die Rückkehr von einem Assassinen-Auftrag immer ein erhebender Anblick gewesen.
    Perfektion in jedem Detail ...
    Perfektion ebenso in der Ausführung der Mordaufträge, zur Destabilisierung galaktopolitischer Gegebenheiten.
    Nur diesmal nicht. Etwas hatte sich völlig falsch entwickelt. Zon Facter wusste nur noch nicht, wo der Fehler lag.
    Zweifellos hatten die Dunklen Ermittler schlampig gearbeitet; sie hätten das spontane Verteidigungspotenzial der Terraner höher einstufen müssen. Diese Humanoiden hatten schnell reagiert.
    Würde der Duale Kapitän darüber diskutieren?
    Zon Facter fröstelte. War das Furcht vor der Rechenschaft, die er über kurz oder lang würde ablegen müssen? „Nein!", wollte er brüllen, hier, wo nie mand ihn hören konnte. „Ich fürchte nie manden!" Doch er brachte nur ein unde finierbares Gurgeln hervor.
    Beide Herzen pumpten das Blut schneller durch die Adern.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, nicht mit höchster Beschleunigung zum Kolonnen-Fort zurückzukehren. Als er zögerte, hatte er seinem Stellvertreter Val Rabozo ungewollt in die Hände ge spielt. Falls Rabozo noch lebte, würde er versuchen,
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