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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort
Autoren: Unbekannt
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okay."
    Fogel zitterte mit einem Mal, sein Ge sicht färbte sich dunkel. „Es tut mir Leid, Dani. Ich wollte dir nicht wehtun, sondern ..."
    „Ich weiß, Minister. Du hast mir das Leben gerettet. Danke dafür." Dani Queenz drückte ihren Helm gegen sei nen, als wollte sie Ashlon einen Kuss auf die Wange hauchen.
    In dem Moment ging ein Ruck durch die Kapsel.
    „Wir sind gelandet!", stellte Luke mit einem raschen Blick auf die Holos fest. „Raus hier, bevor wir den Anschluss ver passen!"
    Sie hatten wirklich keine Zeit zu ver lieren, denn die Bestie taumelte soeben in den Antigravschacht.
    Luke schaltete sein Flugaggregat hoch und jagte den Korridor entlang. Ashlon und Dani folgten ihm dichtauf.
    Als sie zu der Bestie aufschlossen, tor kelte diese schon der Außenschleuse ent gegen. In der Bewegung wirkte der vier armige Koloss immer noch angeschla gen. Die Blutspur, die er hinterließ, war nicht zu übersehen.
     
    *
     
    Nur kurze Zeit stand die Bestie am Rand der Schleusenkammer, zwei Hände auf die immer noch blutende Wunde ge presst. Demetrius Luke hätte viel dafür gegeben, ihre Gedanken lesen zu können.
    Knapp einen halben Meter hinter dem Koloss hatte er sich lautlos zu Boden sin ken lassen. Ashlon und Dani standen ne ben ihm.
    Der Minister gab mit knappen Hand zeichen zu verstehen, dass er der neuen Situation nicht traute. An Bord des klei nen Raumschiffs war ihr Helmfunk nicht registriert worden, doch auf dieser mons trösen Basis waren die technischen Ein richtungen zweifellos ausgefeilter.
    Luke beugte sich zur Seite, bis sein Helm den von Ashlon berührte, und winkte Dani ebenfalls heran. „Ich denke, wenn wir die Funkreichweite auf wenige Meter beschränkt lassen, droht noch keine Gefahr. Im Umfeld dürfte extrem viel Streustrahlung entstehen. Und so lange die Bestie ohne Schutzanzug und Ausrüstung herumläuft ..."
    „... kann zumindest sie uns nicht an messen", vollendete Dani Queenz.
    Fogel deutete nach draußen. „Die At mosphäre ist dünn, aber atembar", stellte er fest. „Mir ist allerdings nicht aufgefallen, dass wir eine Hangar schleuse durchflogen hätten."
    „Dann arbeiten sie wie wir mit Prall schirmen", vermutete Luke. „Die Atmo sphäre diffundiert nicht, feste Körper werden durchgelassen."
    „Das ist Standard. Wenn die Unbe kannten darauf zurückgreifen ..."
    „Tun sie das? Wirklich?" Mit seiner Frage machte Demetrius Luke jede auf keimende Hoffnung wieder zunichte.
    „Sag bitte nicht, dass Standardtechnik die Solare Residenz lahm gelegt hat, LAOTSE eingeschlossen. Dahinter steckt mehr."
    Die Bestie betrat jetzt die ausgefah rene, rund vierzig Zentimeter breite Bo denrampe. Sie ließ sich auf die Laufarme nieder und gleich darauf auch auf die längeren Handlungsarme. Im wahrsten Sinne des Wortes auf allen sechsen ver ließ sie das Schiff.
    Die Siganesen folgten im Schutz ihrer Deflektorschirme. Dass ihnen in der So laren Residenz leichte Monturen aus Alt beständen des Terranischen Liga-Diens tes zur Verfügung gestellt worden waren, hatte sich mittlerweile als positiver Um stand erwiesen. Andernfalls wären sie nicht einmal an Bord des kleinen Raum schiffs gelangt.
    „Wir bleiben an ihm dran!", be stimmte Luke.
    Neben der Rampe schwebten sie, von ihren Gravo-Paks getragen, auf den Hal lenboden.
    Hoch über ihnen, in der Distanz nur schwer zu erkennen, spannte sich eine zerklüftete Deckenkonstruktion. Ein zelne Scheinwerferbatterien glommen so fern wie Sterne. Soweit Luke wäh rend des Anflugs hatte erkennen kön nen, waren Kunstsonnen ausschließlich außerhalb des Gesamtkomplexes instal liert.
    Die Bestie lief los, aber schon nach vierzig oder fünfzig Metern knickte ihr linker Laufarm ein. Mehrmals über schlug sich der Koloss und kam nur mühsam wieder auf die Beine.
    Luke verharrte in knapp einem Meter Höhe. Durch das Antiflexvisier des ge schlossenen Helms sah er, dass Ashlon höher aufstieg. Der Minister reagierte mit wachsender Ungeduld. Offensicht lich war Fogel begierig darauf, mehr über die Station zu erfahren. Dass er da bei die eigene Sicherheit vernachläs sigte, kam ihm nicht in den Sinn.
    „Ash!"
    Luke erhielt keine Antwort. Der Helmfunk reichte schon nicht mehr so weit.
    Schwankend, mit beiden Handlungs armen abgestützt, richtete sich die Bes tie wieder auf. Sekundenlang hatte De metrius das Gefühl, dass der Koloss ihn anstarrte.
    Er beschleunigte mit dem Gravo-Pak.
    Der jähe Schub riss ihn vorwärts, aber die Bestie folgte der Bewegung nicht.
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