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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort
Autoren: Unbekannt
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Bodenniveau.
    „Was liegt dahinter?", fragte Dani.
    „Versorgungseinrichtungen", vermu tete Luke. „Was sonst?"
    Er unterzog das Wandsegment einer hastigen Untersuchung. Immerhin be fanden sie sich näher an den Behausun gen der Assassinen als zuvor. Deshalb hatte er vor einigen Tagen in diesem Be reich auch noch nicht nach einem Unter schlupf gesucht. Selbst jetzt mussten sie jede Sekunde mit Entdeckung rechnen.
    Erst recht, sobald sie die Deflektoren ak tivierten.
    „Öffnung über Berührungssensoren. Vermutlich."
    Mit der Schulter warf Luke sich gegen die Wand. Ein kaum wahrnehmbares Summen erklang, dann schob sich ein dreißig mal dreißig Zentimeter messendes Segment zur Seite.
    Die Siganesen blickten auf eine tiefe Höhlung. Im Hintergrund ragten doppelt mannsgroße Anschlüsse aus der Wand, die momentan durch Stahlaufsätze gesi chert waren. Daneben steckten ebenso dicke Röhren.
    Nachdenklich kaute Ashlon Fogel auf seiner Unterlippe. „Ein Stecksystem", sagte er, „einfach, aber wirkungsvoll und wartungsfrei. Ich nehme an, für die Ver sorgung der Kapseln."
    Sie kletterten nach innen. Der zur Ver fügung stehende Platz war ausreichend.
    „Das ist zwar nicht das beste Haus am Ort", bemerkte Fogel, „und noch dazu ohne Hinterausgang ..." Die Anspielung war unüberhörbar.
    „Unter gewissen Umständen muss man auch bereit sein, Kompromisse zu machen", parierte Demetrius Luke. „Bei den Bestien bleibt noch immer alles ru hig. Ich gehe."
    Hatte er erwartet, dass Dani oder Ash lon ihn doch begleiten würden, so wurde er enttäuscht.
    „Pass auf dich auf", sagte die Frau nur, dann stand Luke allein vor der wieder geschlossenen Klappe.
     
    *
     
    Die erneute Konfrontation mit dem Dualen Kapitän schien Zon Facter end gültig die Kraft aus dem Leib gesogen zu haben. Das war ein Umstand, den sogar Val Rabozo akzeptierte. Als neuer An führer der Mikro-Bestien bestand er nicht darauf, dass Facter ihn begleitete.
    Er war vielmehr froh darüber, den Kon kurrenten auf einfache Weise loszuwer den, ohne Widerstand und Zweikampf, in dem Facter womöglich noch gefährli che Tricks bereithielt. Für ihn war der ehemalige Anführer ohnehin schon so gut wie tot.
    Nur Zon Facter selbst wusste, was wirklich mit ihm vorging. Die Kralle des Laboraten lag im Todeskampf, und so widerstandsfähig sein Metabolismus auch sein mochte, die von der verenden den Kralle freigesetzten toxischen Stoffe konnten sogar einen Assassinen des Chaos töten.
    Wie erstarrt, auf der Schwelle zwi schen Tod und Leben, lag Zon Facter über einen Tag unbeweglich in seiner Wohnung.
    Als er es endlich schaffte, wenigstens die Laufarme wieder zu bewegen, war das Warten vorbei. Die in sein Gehirn implantierte Kralle existierte nicht mehr.
    Zum ersten Mal fühlte Zon Facter sich frei. Sein Leben lang war er nichts ande res gewesen als eine Marionette, sogar seine Zeugung war im Labor gesteuert und kontrolliert worden.
    Der Schock schlug Augenblicke später über ihm zusammen. Hass loderte in ihm auf wie ein nicht mehr zu löschendes Feuer. Hass auf den Dualen Kapitän, der über allem stand und Abweichungen nicht duldete, Hass auch auf die Mor’Daer, die Soldaten des Forts, über haupt auf die gesamte Terminale Ko lonne TRAITOR. Das hatte bislang sein Dasein bestimmt, hatte ihn in eine Rich tung gedrängt, die ihm stets verhei ßungsvoll erschienen war, doch alles war Lüge. Niemand hatte ihn je nach seinem eigenen Willen gefragt; er war unter drückt worden, des eigenen Ichs beraubt.
    Zon Facter rannte mit dem Schädel voran gegen die nächste Wand. Mit schrillem Kreischen riss der Stahl. Fac ters Fäuste droschen zudem Löcher hin ein. Nichts hinderte ihn mehr daran, seine Kräfte so einzusetzen, wie er es für richtig hielt.
    War da nicht ein Schatten?
    Er wirbelte herum, starrte mit glasi gem Blick auf das große Fenster, das den Blick in die Weite des Hangars erlaubte.
    Aber da war nichts. Keiner der Assassi nen war von der Jagd nach den Fremden zurückgekehrt.
    Zon Facter streckte sich und drosch die Fäuste zusammen.
    Erneut registrierte er den Schatten.
    Eine winzige Gestalt stand vor dem Haus. Sie wirkte humanoid, fast wie ein Dreq-Mechaniker, nur deutlich kleiner.
    Facter veränderte seine Sehschärfe. In dem Moment war es, als stünde er diesem Wesen unmittelbar gegenüber. Kein Dreq-Mechaniker, durchzuckte ihn die Erkenntnis, sondern ein Terraner. Ein Terraner, der gerade mal halb so groß ist wie ein Assassine des Chaos.
    Gleich darauf
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