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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort
Autoren: Unbekannt
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Körper. Sollten sie doch versuchen, ihn zu töten – er fürchtete die Soldaten nicht. Er würde ihnen einen Kampf lie fern, der einer Mikro-Bestie würdig war.
    Viele Mor’Daer würden mit ihm sterben.
    Diese Gedanken erfüllten Zon Facter mit Genugtuung.
    Der Schmerz war noch da. In diesen Minuten, da er wusste, wovon er ausge löst wurde, konnte Zon Facter ihn leich ter ertragen. Er ertappte sich sogar da bei, dass er in Gedanken gegen den Ein fluss der Kralle ankämpfte.
    Vielleicht hatte das Implantat auf den Streifschuss reagiert und auf die Hitze der Explosionen. Zon Facter war nie vorher während eines Einsatzes verwun det worden. Er dachte an das geronnene Körpereiweiß – schon der Schock eines solchen Strahltreffers war für andere Kreaturen tödlich.
    Hatte die Kralle des Laboraten vor al lem unter diesem Schock gelitten?
    Er musste den Vorgang melden. Aber er würde es nicht tun. Das wurde ihm plötzlich deutlich. Zu weit fortgeschrit ten war seine Loslösung von der Kon trolle durch die Klaue schon, vielleicht weil er zu lange ohne Bewusstsein gewe sen war.
    Er ... fühlte sich anders. Seine Gedan ken ... schweiften plötzlich in Richtun gen, an die er zuvor nie gedacht hätte.
    Und dann begriff er: Er war frei. Noch nicht völlig, aber die Kralle des Laboraten würde komplett absterben. Schon jetzt verlor seine Loya lität gegenüber den Chaosmächten ra pide an Substanz.
    Es gab nur einen, dem er verpflichtet war: sich selbst.
    Zon Facter schleppte sich in den Wohnraum zurück. Zum ersten Mal glaubte er, hinter jeder seiner Bewegun gen den eigenen Willen wahrzunehmen.
    Er zählte erst annähernd tausend Peri oden. Sein Leben war keineswegs schon zu Ende, es begann jetzt erst.
    Zon Facter lauschte in sich hinein.
    Sehr viel Zeit hatte er in der Abhängig keit vergeudet, nun konnte er es kaum noch erwarten, dass die Kralle abstarb.
    Sobald der Schmerz endete, war es so weit.
    Nach einer Weile schlief der Assassine ein.
    Ein Alarmsignal schreckte ihn auf.
    Zon Facter und die Assassinen, die mit ihm im Einsatz gewesen waren, wurden ein zweites Mal vor den Dualen Kapitän zitiert. Das war ein Vorgang ohne Bei spiel.
    Warum?
    Wusste der Kapitän vom Absterben der Kralle? Waren auch die anderen da von betroffen? Doch wenn er zögerte, würden die Mor’Daer kommen und ihn holen.
    Zon Facter folgte dem Ruf. Allerdings war er bereit, um sein Leben zu kämpfen.
     
    *
     
    Der Weg durch die Baustelle war ein Spießrutenlaufen gewesen. Mehrmals waren ihnen die schlangenköpfigen Mor’Daer plötzlich sehr nahe gekom men, doch immer wieder hatte es für die Siganesen einen neuen Fluchtweg gege ben. Obwohl einige Dreq-Mechaniker auf sie aufmerksam geworden waren.
    Mit Schaudern erinnerte Demetrius Luke sich an den Moment, als eine der Amöben Dani angegriffen hatte. Winzige klebrige Fäden hatte die Gallerte ausge stoßen, mit verblüffender Kraft und Zielsicherheit.
    Diese Zellen hatten zum Glück nur Danis Schutzanzug getroffen, aber sie waren sofort unglaublich hart geworden und hatten sich nicht mehr ablösen las sen. Das war erst Stunden später gelun gen, in der schützenden Enge eines Lüf tungsschachts. Und selbst da hätte Luke fast noch den Strahler einsetzen müssen.
    Ashlon Fogels Feststellung klang in ihm nach: „Das ist eine Art von Nessel fäden, Dani. Wahrscheinlich giftig. Du kannst von Glück sagen, dass du noch lebst. Wir alle hatten Glück."
    Eine Zeit lang waren sie in dem Sys tem der Lüftungsschächte geblieben und hatten sich bis zu einer Filterstation vor angearbeitet. Danach war ihnen keine andere Wahl geblieben, als die Schächte wieder zu verlassen, zumal die Zeit mit Riesenschritten davonlief. Mit jeder Stunde rückte die Vollendung des Ko lonnen-Forts TRAICOON 0098 näher und wohl auch das Ende der Machtver hältnisse in der Milchstraße, wie sie sich bislang darstellten.
    Immerhin schien den Mächten des Chaos am Weiterbestand der galakti schen Zivilisationen zu liegen. Andern falls hätten sie nicht ihre Assassinen ge schickt, sondern sofort die Terminale Kolonne TRAITOR, um alles in Schutt und Asche zu legen.
     
    *
     
    Zon Facter verkrampfte sich. Der Blick des Ganschkaren-Kopfs schien ihn zu sezieren.
    Erkannte der Duale Kapitän, wie es um ihn stand? Die Ungewissheit und die ser zweite Rapport bedeuteten für Facter eine höchst erschreckende Erfahrung.
    Noch war die Kralle des Laboraten nicht abgestorben. In unregelmäßigen Abständen machte sie sich auch weiter hin
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