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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle
Autoren: Unbekannt
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Napoleonmaske, den Parfüms und dem Stutzer ...
    Die Qualitäten, für die er sich nicht zu genieren brauchte, lagen auf einem anderen Gebiet.
    Jack C. Reuter (das C. stand für Cecil er mochte es lieber als Cecile) war am 13. März 1281 NGZ, einem Freitag, in Kalkutta-Süd zur Welt gekommen, aber mit seinen Eltern und vier Geschwistern schon früh nach Terrania übergesiedelt. Bereits in der Kindheit hatte er mit Vorliebe technische Dinge zusammengebastelt, damals durchaus noch von seinen Altersgenossen akzeptiert. Als seine technischen Gimmicks immer raffinierter und komplizierter wurden, sodass kein Mensch außer ihm sie verstand, war er als Spinner bezeichnet worden. Dazu kam noch seine Vorliebe für alles Französische, die er entwickelt hatte, als er einem fünfzehnjährigen Mädchen den Hof machte. Natürlich hatte Denise ihn abblitzen lassen - die erste in einer langen Reihe von Enttäuschungen. Aber sie war sein erster Schwärm gewesen, und das war bis heute hängen geblieben.
    Immerhin war sein „Technik-Tick", als er älter wurde und ihn zum Beruf machte, nicht mehr belächelt, sondern anerkannt worden und manchmal sogar bewundert. Hier auf dem Mond, im Herzen von NATHAN, war er inzwischen unverzichtbar geworden. Er war keine „Putzfrau", sondern ein gewiefter Fachmann, der überall da zum Einsatz gerufen wurde, wo bestimmte wichtige Systeme für Roboter nicht zugänglich waren, weil sie zum Beispiel mit ihren Emissionen eine Störstrahlung erzeugten, die deren Systeme irritierten oder gar beschädigten, in denen aber dennoch „Reinraumbedingungen" herrschen mussten. Das fing an bei der Mikrochipproduktion und ging bis zu wirklich komplizierten und wichtigen Dingen.
    Jack Reuter war überall gefragt. Der Mann für alle Fälle kam auf dem Mond viel herum und hatte überall seine Kumpels - nicht etwa Freunde, da machte er einen Unterschied. Man mochte ihn trotz seiner etwas schrulligen Art. Man zollte ihm sogar Anerkennung - solange es nicht um seine Hamsterzucht oder um Frauen ging.
    Die Männer belächelten zwar seine Hamsterzucht und seine erfolglosen Beziehungsversuche, doch seiner dritten Passion zollten sie Achtung, nämlich seinem phänomenalen Zahlen- und Zifferngedächtnis, mit dem er vor vielen Jahren, auf der Erde, einmal in einer Trivid-Unterhaltungsshow aufgetreten war. Gott sei Dank erinnerte sich heute niemand mehr an diese peinliche Episode, hier auf Luna schon gar nicht. Er war der Mann für alle Fälle, der Jack of all trades und der Hamsterzüchter. Er konnte ganz gut damit leben.
    Mit seinem Ruf als „Herzensbrecher" weniger.
    Mardi Dice arbeitete in „der Thora-Werft, einem gigantischen, hochmodernem Komplex. Der Weg von ihrer Wohnung in Luna Town IV bis hierher war nicht weit gewesen. Eine Rohrbahn, schnelle Transportbänder und ihre eigenen Beine hatten sie in weniger als dreißig Minuten in die Hauptzentrale gebracht, wo Männer und Frauen scheinbar konzentriert an ihren Terminals saßen.
    Erst der zweite Blick zeigte Jack, dass sie mehr oder weniger allesamt einen total verunsicherten Eindruck machten. Sie sprachen nur, was unbedingt nötig war. Ihre Finger huschten fahrig über Tastaturen. Und immer wieder gingen ihre Blicke hinüber zu einem hoch gewachsenen, grauschläfigen Mann in mittleren Jahren, der Jack Reuter nicht unbekannt war. Er hatte schon hier gearbeitet und es - leider - auch gleich mit Pjotr Grodanow zu tun bekommen. Er leitete diese Werft. Für Jack war er ein blöder Affe, ein Angeber und Weiberheld. Wenn er nur schon dieses überlegene Grinsen auf seinem hageren Gesicht sah, kamen ihm revolutionäre Gedanken.
    Dass Mardi sich, sobald sie angekommen war, sofort an Grodanow wendete und ihn über die derzeitige Situation befragte, machte ihn Jack nicht sympathischer. Jacks Laune, ohnehin nicht die beste, sank dem Gefrierpunkt entgegen. Er knirschte mit den Zähnen. Das Blut in seinem Kopf trommelte die Marseillaise, als er der Technikerin betont lässig folgte.
    Natürlich wollte auch er endlich wissen, wieso der Alarm immer noch jaulte. Unterwegs hatten sie nichts in Erfahrung bringen können.
    Anscheinend wusste niemand etwas. Alle hasteten nervös davon, auf dem Weg zu ihrem Platz.
    Jack spekulierte sicher nicht zu viel, wenn er vermutete, dass ihnen allen die Panik vor einem Angriff durch die Kybb-Titanen im Nacken saß, jener Gigantraumschiffe Gon-Os, die sogar Perry Rhodan mit der gesamten LFT-Flotte aus dem Solsystem vertrieben hatten. Seit über sechs
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