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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle
Autoren: Unbekannt
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Wochen hielten sie im Weltall still, einer sogar über Luna, und jeder wartete bang auf den Moment, in dem sie so oder so aktiv wurden. War es nun so weit?
    Jedenfalls herrschte in der Zentrale eine mehr als gespannte, bedrückende Atmosphäre. Nur Grodanow, natürlich, machte einen gelassenen Eindruck.
    Aber Jack konnte er mit seinem dümmlichen Grinsen nicht täuschen!
    Umso höher stieg sein Blutdruck, je mehr er sehen und hören musste, wie Mardi ihn förmlich nach Informationen anbettelte. „Nun beruhige dich, Mardi", sagte der Werftleiter. „"Wir haben die Situation unter Kontrolle."
    So?, dachte Jack. Und warum dann der Alarm, du Klugscheißer?
    Mardi schüttelte den Kopf. Natürlich, sie konnte er mit seinem dummen Gelaber nicht so einfach abspeisen. Sie kannte ihn wohl doch besser, als Jack befürchtet hatte. „Pjotr, was ist los?"
    Er seufzte und hob lächelnd die Schultern. „Wirklich nichts, über das du dich aufregen müsstest, Mardi. Es sind nicht die Titanen. Wir werden weder angegriffen, noch ist NATHAN explodiert. Es hat nur ... nun, einige dumme Fehlschaltungen gegeben."
    „Nur einige Fehlschaltungen?", fragte sie ungläubig. „Pjotr, und deshalb gibt NATHAN Katastrophenalarm?"
    „Nun ja, einige gravierende Fehlschaltungen. Mehrere Führungskräfte haben sich merkwürdig verhalten und ziemlich seltsame Befehle gegeben.
    Für eine kurze Zeit hatten wir ein ziemliches Chaos überall auf Luna, aber es ist unter Kontrolle."
    „Aber NATHAN scheint anderer Meinung zu. sein." Mardi blieb hartnäckig -richtig so! „Oder warum gibt er noch immer Alarm?"
    Als hätte das Mondgehirn ihre Worte gehört, erlosch endlich das nervtötende Geheul. Grodanow grinste wieder. „Siehst du, es ist schon vorbei."
    „Also können wir wieder in die Kojen?"
    „Das nicht, Mardi. Wir müssen leider einiges wieder einrenken. Das wird schon ein paar Stunden dauern. Am besten gehst du an deinen Platz und siehst selbst."
    Sie blickte ihm forschend in die eisgrauen Augen. Dann drehte sie sich mit einem Seufzer um und steuerte auf einen leeren Sessel vor einem Pult mit flackernden Holos und einem großen Terminal zu. Als sie an Jack vorbeikam, schüttelte sie wieder den Kopf und zischte ihm zu: „Da ist was oberfaul, Jack. Warte, gleich bin ich im Bilde."
    Sie brauchte sich nicht die Mühe zu machen, sich in die lriio-Speicher einzuklinken, denn in diesem Moment geschah es.
    Ein halbes Dutzend Männer und Frauen erschien im Eingang und stürmte in die Zentrale, angeführt von Grodanows Stellvertreterin, einer robusten Mittfünfzigerin, deren für gewöhnlich ruhige und besonnene, sachliche Art das genaue Gegenteil ihres Chefs darstellte.
    Allerdings war sie jetzt alles andere als ruhig. Gorda Beilew war bewaffnet. In der Mitte der Zentrale blieb sie stehen und richtete den Strahler direkt auf Grodanows Kopf. Ihre Leute verteilten sich so, dass sie den gesamten großen Raum unter Kontrolle hatten. „Keine Dummheiten, Pjotr!", rief Gorda. „Ich kenne deine Tricks, also denk nicht mal dran!"
    „Bist ... Könntest du mir sagen, was das hier soll?", fragte er. Er grinste nicht mehr. „Ich verlange eine Erklärung, auf der Stelle!"
    „Die kannst du haben. Wir übernehmen die Werft. Du kannst dich als abgesetzt betrachten. In diesem Augenblick geschieht das Gleiche an anderen Orten des Mondes. Wir können niemandem mehr trauen. Es ist offensichtlich, dass viele Führungskräfte manipuliert worden sind.
    Marionetten Gon-Os!"
    „Das ist doch verrückt!", zischte er. „Es wäre schön, wenn es so wäre", entgegnete sie. „Ist es aber nicht. Wir haben schon lange damit gerechnet, dass so etwas geschieht. Gon-O kontrolliert überall im System Menschen in Schlüsselpositionen. Bis er auch nach Luna greift, konnte also nur eine Frage der Zeit sein. Er weiß genau, wie wichtig NATHAN für die Menschheit ist!"
    „Gorda", sagte der Werftleiter beschwörend. „Jetzt komm zurück auf den Teppich. Ihr seht doch Gespenster. Es gibt keine ..."
    „Verschwörung? Das habe ich auch nicht gesagt. Wenn du nicht siehst, was auf Luna geschieht, bist du entweder ein Narr oder ebenfalls von Gon-O „beeinflusst. Würde mich nicht wundern, wenn beides. Also sei jetzt ganz vernünftig, und wir krümmen dir keins von deinen kostbaren Haaren."
    Jack Reuters Herz schlug mit jedem ihrer Worte höher. Er glaubte es nicht! Er musste träumen. Er stand hier und wurde Zeuge einer echten Revolution, wie im alten Paris. Das Volk erhob sich gegen seine
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