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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle
Autoren: Unbekannt
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Brüder und Schwestern sich aufrichten?
    Er versuchte, sie zu beruhigen. Er nahm sich Zeit; obwohl die Neugier ihn dazu verleiten wollte zu rennen. Mit erzwungener Gelassenheit besah er sich die Situation: Immer noch wurde gekämpft, liefen einzelne Sektenmitglieder Amok. Er gab den Versuch auf, die Streitereien zu schlichten. Er allein konnte es nicht. Es musste einen anderen Weg geben, die Jünger zu erreichen, die von den freigesetzten Aggressionen überwältigt worden waren.
    Als er endlich eine Zentrale erreichte, sah er, dass der Titan in einer Höhe von dreißig Kilometern zum Stillstand gekommen war. Dort verharrte er, als ob er auf Befehle wartete.
    Oder war es nur eine Vorsichtsmaßnahme? Aber gegen wen oder was?
    Wenn es eine Antwort darauf gab, dann nur von Gon-O, aber darauf konnte er nicht bauen - jetzt nicht mehr. Dies war die Hiobsbotschaft, mit der er von den Besonnenen empfangen worden war, als er in den Tempel zurückkehrte. Er hatte sich selbst davon überzeugen wollen, und nun „sah" er es: Es gab keine Verbindung mehr ins Stock-Relais. Weder Gon-Orbhon noch die Techniten - niemand meldete sich mehr.
    Carlosch Imberlock spürte, wie die Unsicherheit wieder gekrochen kam und sich in Verzweiflung zu verwandeln drohte.
    Er war der Turm, der Fels in der Brandung. Er war der Halt - aber wer war dies für ihn?
     
    1.
     
    Luna
     
    Jetzt lass dich nicht hängen, mach bloß nicht schlapp! Sie ist auch nur ein Mensch, Jack!
    Natürlich, das wusste er ja. Aber sie war auch eine Frau.
    Jack C. Reuter stand mit klopfendem Herzen vor der Wohnungstür. Es hatte zwei Anläufe gebraucht, bis er es hierher geschafft hatte. In seinen leicht zitternden Händen hielt er die Plastikbox mit dem kleinen Tier, von dem vielleicht sein Glück abhing. Er hielt sie so fest, als hinge sein Leben davon ab.
    Vielleicht stimmte es ja sogar, in gewissem Sinn. Wenn es auch diesmal in die Hose ging ... Aber daran durfte er gar nicht denken.
    Komm schon, seufzte er lautlos. Bitte komm ...
    Er starrte die Tür an, als wolle er sie hypnotisieren, und knirschte nervös mit den Zähnen. Sein Haar. War es in Ordnung? Und roch er nicht mehr aus dem Mund? Er konnte nur hoffen, dass sie den Knoblauchgeruch nicht bemerkte. Wie hatte er auch nur so leichtsinnig sein können. „Mach auf, Mardi", flüsterte er und trat von einem Fuß auf den anderen. „Ich weiß doch, dass du da bist."
    Bitte!
    Aber sie kam nicht.
    Er betätigte nochmals den Summer. Seine Hand war feucht. Der Finger rutschte ab. Fast hätte er die Box fallen lassen. Er zählte die Sekunden, und als er bei fünfzig war, tat er einen tiefen Seufzer und schüttelte den Kopf. „Es wäre ja auch zu schön gewesen, Winky. Aber ich hätte es wissen müssen. Sie will uns nicht."
    Er wollte sich schon umdrehen und unverrichteter Dinge leise davonschleichen, als das Wunder doch noch geschah.
    Sein Herz machte einen Sprung. Die Kabinentür fuhr seitlich in die Wand, und im Rahmen stand sie. Seine stille Angebetete. Die Göttin seiner Träume. Die Wonne seiner kühnsten Fantasien.
    Mardi Dice! Technikerin und süße 38 Jahre jung! Die Blume des Mondes! „Ja?", fragte sie und sah ihn aus ihren großen schwarzen Augen an. „Jack, du bist es. Hast du dich verirrt?"
    Sie lächelte freundlich und sah flüchtig zurück über die Schulter. Hatte sie Besuch? Störte er sie? Wenn nicht das, was könnte es sonst sein? „Ich ... äh, komme ich ungelegen?", fragte er und versuchte, seiner Stimme einen beherrschten Klang zu geben. Mein Gott, Jack, diese Chance bekommst du nicht mehr. Versau dir das nicht! Nicht auch diesmal! Er hob die Schultern und sah auf die Box. Dann schaffte er es, sie leicht zu heben. „Bitte entschuldige. Ich, wir dachten uns nur, du würdest vielleicht ..."
    „Wir?", fragte sie.
    Diese Augen! Es waren die schönsten, die er je gesehen hatte. Und erst ihr dunkelbraunes Haar, das verspielt auf die Schultern fiel. Die Nase, der Mund - alles war perfekt, Wie aus dem Katalog. Sie war so schön. Sie war ... ... unerreichbar für ihn. Was war er doch für ein Narr gewesen. Der Hamstertrick hatte noch nie funktioniert. Wie hatte er annehmen können, dass er damit ausgerechnet bei ihr ankommen würde?
    Er wollte schon den taktischen Rückzug antreten, als sie hell auflachte und sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht strich. „Oh, Jack!" Sie verdrehte die Augen. „Wie dumm von mir. Das ist Winky, da in der Box.
    Du bringst ihn mir wirklich? Und ich hatte gedacht, du
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