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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich
Autoren: Unbekannt
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Hände an der Hose.
    Junge, dachte er, das ist ja wie früher auf irgendeinem dieser elenden Tanztees, als ich noch zur Highschool gegangen bin. Und dem Moment entgegengefiebert habe, in dem ich mich endlich traute, die Klassenschöne aufzufordern.
    Schlagartig wurde ihm klar, was hier ablief. Das war irgendein massiver suggestiver Einfluss, mit dem er geschwächt werden sollte! Seine Mentalstabilisierung ließ sich nicht überwinden, noch nicht vielleicht - aber die körperlichen Symptome schlugen durch.
    Mit mir nicht, Freunde. Er schlug auf den Schalter für die Scheinwerfer und streckte gerade die Hand nach der Steuerung aus, da kam dieses Ding über die Hügelkuppe gekrochen.
    Es war groß. Es leuchtete von innen heraus. Eine leuchtende Amöbe vom Umfang eines Familiengleiters. Zwei in weite Gewänder gehüllte Gestalten ritten darauf. Nein, reiten war das falsche Wort. Die eine saß auf einem sanft schaukelnden Thron wie in einer Sänfte; die andere, wesentlich größere saß ihr zu Füßen, direkt auf dem durchsichtig geligen Körper dieses Amöbengefährts.
    Rhodan begriff erst, dass die Amöbe dort oben stehen geblieben war, als die drei Gleiter aus seinem Blickfeld verschwanden. Er riss sich von dem Anblick los. Die Gleiter fächerten auf, wurden schneller.
    Sie umrundeten ihn in einer weiten Kreisbahn - nein, spiralten sich meterweise näher.
    Schwarz die leisen Gleiter, schwarz die reglosen Gestalten darauf; Echsenmäuler bleckten, Helme glänzten, Lederhände protzten mit Strahl und Hiebwaffen.
    Rhodan knetete seine klammen Hände. Er saß in einem verfluchten Bagger, einer kräftigen, jedoch langsamen Maschine, deren Scheinwerfer und Desintegratorfräsen vielleicht eine Reichweite von zehn Metern besaßen, genug für unbewegten Fels, bei weitem nicht genug für das hier. „Rorkhete! Gib einen Warnschuss ab! Rorkhete!"
    Der Shozide reagierte nicht. Er war nicht einmal zu sehen über dem Rand der Schaufel.
    Unvermittelt drehten die Gleiter ab. Sie kehrten zu der Amöbe zurück. Reihten sich ein, zwei links, zwei rechts. Gemächlich setzten sich die Fahrzeuge wieder in Bewegung, ihr Tempo dieser Amöbe angepasst.
    Wie eine Prozession, dachte Rhodan.
    Was soll das? Wollten sie uns erst ein bisschen mürbe machen?
    Er griff nach der Steuerung und richtete den Bagger auf die Amöbe aus. Das kurze Lärmen verunsicherte die Wesen offensichtlich nicht. „Rorkhete!", flüsterte Rhodan. Wieder keine Reaktion.
    Die Fahrzeuge näherten sich in umgekehrter V-Formation. Als die beiden äußersten noch zwanzig Meter entfernt waren, legte Rhodan Saft auf die Fräsen.
    Bssssss - kurz vibrierte die Luft und knallte, als er die Fräsen wieder abstellte.
    Dann geschahen zwei Dinge gleichzeitig. Die Prozession blieb stehen - und Rorkhete kam mit einem Aufschrei aus der Schaufel hoch, ohne Gewehr, und stolperte über den Rand, stürzte ächzend zu Boden und krabbelte auf die Amöbe zu. Dabei brabbelte er etwas.
    Er steht unter Einfluss, wurde Rhodan klar. In demselben Moment überkamen ihn wieder diese absurden Anzeichen von Verliebtheit; Flattern im Bauch, bebende Muskeln, der Hauch eines Schwindelgefühls.
    Rhodan stemmte sich aus dem Sitz er hatte tatsächlich weiche Knie - und kletterte aus dem Führerhaus. Anstatt hinunterzusteigen, machte er trotz seiner ächzenden Muskeln einen Satz auf die Motorhaube und von dort aus in die Schaufel. Er verschätzte sich unter der hohen Schwerkraft, blieb hängen, krachte in die Schaufel, griff sich das Gewehr und kam wieder hoch ...
    Da peitschte ihm etwas schmerzhaft um den Oberkörper, und er wurde vom Bagger gerissen. Unfreiwillig - sein linker Arm war gefangen - gab er einen Schuss ab. Der Strahl fuhr sengend diesen Tunnelbau entlang, dann krachte Rhodan zu Boden und wurde ein Stück mitgeschleift.
    Er versuchte das Gewehr festzuhalten, aber als plötzlich der Zug um seinen Oberkörper nachließ, entglitt ihm die Waffe doch.
    Es war tatsächlich eine Peitsche gewesen; eines der Echsenwesen hatte sie geschwungen.
    Rhodan kam auf die Knie und nahm vage einen großen Schatten hinter sich wahr. Ein Gleiter? Er sah sich nach dem Gewehr um, entdeckte es wenige Schritte entfernt, hechtete dorthin - und bekam einen Stiefel in die Seite. Ächzend blieb er liegen, keuchend, voller Schmerz. Der Tritt hatte die Leber getroffen.
    Als er wieder aufsah, langsam diesmal, vorsichtig, hatten die Wesen ihn umzingelt. Die Scheinwerfer der Gleiter blendeten ihn. Schatten davor, die Echsen,
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