Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2239 - Verrat auf der Kristallwelt

Titel: 2239 - Verrat auf der Kristallwelt
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ziemliches Problem. Es sieht nämlich so aus, als hättet Ihr in ein ziemlich großes Trevipern-Nest gepackt. Seht Euch vor!"
    „Das werde ich..."
    Ich grüße Sie im Namen von Jasmyne da Ariga und ihres Mentors, Leibwächters und Vertrauten Catto da Calur. Beide würden sich auf eine Begegnung freuen.
    USO-Chef Monkey zu Atlan an Bord der SOL, 2. Mai 1312 NGZ 2.
    Vergangenheit Traversan 30. Juli 1325 NGZ Die schlanke, hochgewachsene Frau verschränkte fröstelnd die Arme, obwohl die unsichtbare Prallfeldwölbung über dem Trichter des im typisch arkonidischen Stil errichteten Gebäudes die Morgenkühle nicht eindringen ließ.
    Im Osten hatte sich in düsterer Rotglut Travs Stern über den Horizont erhoben, verdrängte die Dämmerung und übergoss die karge Landschaft mit blutigem Licht, während Travs Nachtauge zunehmend verblasste. Felsrücken und einsame Monolithen mit zerklüfteter Oberfläche erzeugten überdimensioniert lange Schatten, auf den Bäumen und Büschen des Hains rings um das Anwesen blitzten Tautropfen. Weiter südlich ließ die Vegetationsdichte rasch nach, machte dornigem Gestrüpp und dann einer Geröllebene Platz, die knapp vor dem Horizont in die sandigen Ausläufer der Yssods-Wüste überging.
    Der Blick der Frau ging in unergründliche Ferne, während sie mit geschmeidigen Schritten, die an den Gang einer ebenso eleganten wie gefährlichen Raubkatze erinnerten, bis zur hüfthohen Brüstung am Rand der ringförmigen, zehn Meter breiten Trichteroberkante schlenderte und ein weiteres Frösteln zu unterdrücken versuchte.
    Vor wenigen Minuten war von der ARN-I die Nachricht eingegangen, dass der Landeanflug begonnen hatte. Don Arndoz 1200 Meter langes und 240 Meter durchmessendes Walzenschiff musste inzwischen Ericans Raumhafen erreicht haben, vermutlich war der Gleiter sogar schon unterwegs. Rund tausend Kilometer hatte er zurückzulegen, und dann...
    Die lindgrünen Kecz'dharr-Augen verschleierten sich für Augenblicke, Tränenflüssigkeit sammelte sich in den Augenwinkeln. Die Frau hatte es sich einfacher und leichter vorgestellt, doch nun, da es - endlich! - so weit war, hielt sie die Aufregung im Griff wie ein blutjunges Mädchen. Dabei hatte sie vor etwas mehr als einem Monat ihren 112. Geburtstag nach Galaktikum-Zeitmaß gefeiert. 112 Jahre, in denen sie noch nie ihrem Vater direkt gegenübergestanden hatte. Stets war sie der Begegnung ausgewichen, teils gewollt, teils durch äußere Umstände bedingt, immer aber im vollen Bewusstsein dessen, was sie sich und ihm vorenthielt. Eine normale Tochter-Vater-Beziehung hatte es aus vielen Gründen nie geben können, zu unterschiedlich verliefen die Bahnen ihrer Leben, zu selten hatte es „günstige Gelegenheiten" gegeben. Sie verstrichen, ohne dass sie sie ergriffen hätte -verbunden auch mit dem Abwehren seiner zaghaften Versuche, den Kontakt herzustellen.
    Und als sie sich schließlich doch dazu durchgerungen hatte, erwiesen sich die Wege von Schicksal und der She'Huhan wieder einmal als völlig unergründlich: Mitte August 1290 NGZ war sie auf Traversan eingetroffen, doch da hatte die RICO das System bereits wieder verlassen. Wahlkampf auf Terra, Vincent Garron und das Hilfeersuchen der Gharrer prägten die damalige Zeit. Zusammen mit einem kleinen Maahkverband brach die GILGAMESCH am 31. August in Richtung Chearth auf.
    Niemand hatte damals ahnen können, dass es für ihren Vater der Beginn einer Odyssee durch die Weiten von Raum und Zeit werden würde, die erst am 24. Juni 1325 NGZ mit der Rückkehr der SOL zur Erde ihr Ende fand. Recht schnell war es dann zu einem ersten, eher unverbindlichen Hyperfunkkontakt gekommen, ein Termin war vereinbart worden, die beiderseitige, von Unsicherheit und Verlegenheit geprägte Zurückhaltung groß.
    Jasmyne da Ariga schluckte trocken. Nein, sie hatte es sich viel einfacher vorgestellt.
    Lebenserfahrung, Wissen und ein aktivierter Extrasinn hätten ihr eigentlich helfen müssen.
    Eher das Gegenteil war der Fall. Zu viele Zweifel, Grübeleien, Gedanken und eine chaotisch durcheinander wirbelnde Gefühlswelt wischten das alles hinweg. Jetzt tanzten Schmetterlinge einen wilden Reigen in ihrem Magen, die Hände waren feucht, und ein zartes Zittern befiel die Knie.
    Abermals huschte ein kaltes Frösteln die Wirbelsäule hinauf und zog die Kopfhaut unter der dunkelblauen Kapuze mit Schulterkragen zusammen. Die Kleidung war eine im Stil der Dagortradition geschnittene blaugraue, bodenlange Robe, die nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher