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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle
Autoren: Unbekannt
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Aufrührer dann umso empfindlicher zu treffen? Ich kann und will nicht so lange warten."
    Er stieg auf sein Fluggerät und startete, um sich in gemächlicher Fahrt über die Berge treiben zu lassen. Was auch immer er in den letzten Jahren versucht hatte, um Dando Gentury zu schaden, war vergeblich gewesen.
    Solange er bekam, was er wollte, war der Arkonide Protana Aaqrass nicht bereit, gegen die vertraglich festgelegten Vereinbarungen zu verstoßen. Die Bergwerke lieferten mehr Hyperkristalle als je zuvor, also gab es keinen Grund zur Unzufriedenheit für die Repräsentanten Arkons. Dass die Caiwanen geradezu beängstigend schnell lernten, störte den Tato nicht.
    Owara machte sich dagegen mehr Sorgen. Lange schon stand er mit den Priestern in aller Welt in Verbindung. Er war sich einig mit ihnen, dass der wachsende Wissensstand eine Bedrohung für sie und für den Glauben des Volkes darstellte. Was vorher als Wunder oder als wundersames Werk der Götter angesehen worden war, hatte sich oft genug als leicht erklärbare Technik entpuppt oder als logisch ablaufendes Naturereignis, das in allen Einzelheiten mit den neuen Methoden der Wissenschaft nachvollziehbar war.
    Das aber überstieg die Einsicht Owaras.
    Er spürte tief in seinem Inneren, dass er seinen Kampf gegen die wachsende Bildung und den immer größer werdenden Wissensdurst der Caiwanen nicht gewinnen konnte - es sei denn dadurch, dass die Arkoniden die Lieferung der Lehrmittel einstellten. Er hatte versucht, eben dies zu erreichen. Mit Teilerfolgen. Die Weißen hatten die Lieferung eingeschränkt und auf bestimmte Bereiche begrenzt.
    Dando Gentury musste endlich weg. Er repräsentierte die gesamte Entwicklung zu mehr Wissen. Er war der Antreiber, der die Massen immer wieder motivierte. Er holte Lehrkräfte - Kolonialarkoniden zumeist, „echte" Weiße waren zu hoch erhaben über die Caiwanen, um direkten Kontakt zu ihnen zu suchen - und brachte damit Gedankengut auf diese Welt, das aus traditioneller Sicht kontraproduktiv war und den Zorn der Götter hervorrufen musste. Darüber hinaus lockte er Spezialisten für den Bergbau an.
    Wenn es Dando Gentury nicht mehr gab, würde Caiwan in den Zustand zurück fallen, in dem es sich vorher befunden hatte und bei dem er - Owara Asa Tagakatha - der mächtigste Caiwane auf diesem Planeten gewesen war.
    Er erinnerte sich an die Einladung zu einem Gespräch bei einer der Mitarbeiterinnen Dando Genturys.
    Wissenschaftlerin nannte sie sich. Er hatte kein Verständnis dafür, ließ es sich zumindest nach außen hin jedoch nicht anmerken. Frustriert änderte er seinen Kurs und flog zu einem flachen Gebäude hinüber, das an einem der Berghänge errichtet worden war. In diesem Institut wurden die Hyperkristalle untersucht, die in den Bergwerken abgebaut wurden. Institut war auch so ein Begriff, der ihm nicht behagte.
    Er betrat das Gebäude, ließ seine Hörmuschel weit nach hinten sinken und schloss vier seiner acht Augen, die sich an den Seiten jenes hellblauen Wulstes befanden, der sich von der Mitte seines.
    Schädels bis fast auf die Brust herabzog. Ein seidenartiges Tuch bedeckte seine Brust. Es war mit zahlreichen Stickereien versehen - Szenen aus seinem ereignisreichen Leben. Mit den Händen strich er kurz über die Federn des Raubvogels Caithar, die zu einem kunstvollen Gebilde auf seinem Kopf zusammengesteckt waren.
    Anta arbeitete allein in einem der Räume. Sie untersuchte die Kristalle, in der Hauptsache rote Khalumvatt, jene Kristalle, für die der Caiwanische Eigensinn die Schürflizenz hielt. Schon bei seinem Eintritt entdeckte der Priester in einigen kleinen Schalen auch grünen Skabol und gelben Losol, die bedeutend wertvoller waren als Khalumvatt. „Mögen die Götter ihren Schatten über dich werfen", begrüßte er die junge Frau.
    Owara fand, dass sie ungewöhnlich schöne schwarze Augen hatte. Die Federn an den Rückseiten ihrer Arme ließen seine beiden Herzen schneller schlagen. Sein Atem beschleunigte sich, als er bemerkte, wie die Sensorhärchen an den Seiten ihres Halses sich abspreizten, um den von ihm ausgehenden Geruch intensiv aufzunehmen. Er empfand diese Reaktion als Kompliment. Doch er war nicht gekommen, um ihr sexuelles Interesse zu wecken. „Wie ich sehe, hast du nicht nur roten Khalumvatt in diesem ... Labor. So nennt man eine solche Einrichtung wohl. Ist das richtig?"
    „Das ist absolut zutreffend", bestätigte sie in ihrer charmanten und zugleich unverbindlichen Art. Sie drehte
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