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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle
Autoren: Unbekannt
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sich um und ging zu einem Arbeitstisch hinüber, der unter dem Fenster stand. Zahlreiche Schälchen mit Kristallen standen darauf.
    Owara folgte ihr langsam. Seine Blicke waren auf ihr Rückenfell gerichtet, das feine, helle Striche aufwies. Er bewunderte das Spiel der feinen Muskeln um ihre Taille herum. „Wieso sehe ich grünen Skabol und gelben Losol?", fragte er, wobei er so tat, als sei er im Grunde genommen gar nicht so sehr an einer Antwort interessiert. Er blickte hinaus aus dem Fenster. Dunkle Wolken wälzten sich über die Bergkämme heran. Es würde Regen geben. „Ich meine mich zu erinnern, dass wir nur die Lizenz haben, roten Khalumvatt abzubauen. Oder nicht?"
    Sie lächelte unter dem hellen Bart, der sich am unteren Ende ihres Augenwulstes ausbreitete. „Richtig. Wir dürfen nur Khalumvatt abbauen. Nun findet sich Khalumvatt in den Bergwerken nur äußerst selten in völlig reiner Form. Es gibt immer Beimischungen von Skabol und Losol. Wir liefern sie an die Arkoniden ab."
    „Diese Kristalle aber sind hier!"
    „Wir untersuchen sie, um zu lernen", erläuterte sie und lächelte erneut. „So genau nehmen wir es nicht. Es sind ja nur ein paar Schälchen voller Kristalle. Die Arkoniden werden darauf verzichten können."
    Aber es verstößt eindeutig gegen den Vertrag, Skabol und Losol zu behalten, so gering die Mengen auch sein mögen!, dachte er und hatte Mühe, sich seinen Triumph nicht anmerken zu lassen. Es verstößt gegen den Vertrag! 2.
    Vier Planetendrehungen später...
    In der Nacht waren mehrere große Kugelraumschiffe gelandet und wieder gestartet. Und als die Sonne wieder aufging, war alles anders.
    Vor den Eingängen zu den Bergwerken von Takijon standen Tausende von Caiwanen vor einem breiten Sperrgürtel aus arkonidischen Kampfrobotern. Dando Gentury und sein Freund konnten die Wartenden sehen, als sie eine Hügelkuppe überschritten, um dann eine der frisch gepflasterten Straßen der Hauptstadt Caiwans hinaufzugehen. Schon bald trafen sie auf die ersten Männer und Frauen, die tatenlos am Straßenrand standen. „Was ist los?", fragte Kokon Kotan.
    Ratlos blickten ihn die Caiwanen an. Einige von ihnen hoben das linke Bein ein wenig an und setzten es nach hinten, um damit anzudeuten, dass sie keine Antwort wussten und geneigt waren, den Rückzug anzutreten. Es war eine Geste, die bedeutete: Was fragst du mich? Ein anderer weiß sicherlich mehr als ich.
    Je weiter Dando den Berg hinaufstieg, desto dichter standen die Bergarbeiter beieinander. Doch die Menge bildete eine Gasse für ihn und seinen Begleiter und Lebensretter, der innerhalb kurzer Zeit zu einem wertvollen Gesprächspartner geworden war. Dando lieferte die Visionen, und Kokon konfrontierte sie mit dem Machbaren. „Die Weißen lassen uns nicht in den Berg!", rief eine junge Frau. „Dabei brauche ich das Geld.
    Sollen meine Kinder verhungern?"
    „Was ist nur los mit den Arkoniden?", wollte ein anderer wissen.
    Dando hob beruhigend die Arme und entgegnete: „Ich bin hier, um mit ihnen zu reden. Es wird alles gut werden. Keine Sorge."
    Doch so sicher war er sich dessen nicht, dass die Probleme auch dieses Mal bewältigt werden konnten. Seit Jahren schlummerte die Angst in ihm, dass die Arkoniden eine Lösung für ihre Schwierigkeiten finden würden, und er fragte sich, ob es nun so weit war.
    Welchen Grund konnten die Arkoniden haben, die Männer und Frauen nicht ins Bergwerk zu lassen?
    Nirgendwo auf dem Planeten waren die Berge so reich an Hyperkristallen wie im Bereich Takijon. Überall auf Caiwan gab es Bergwerke, doch keine erbrachten einen so hohen Ertrag wie diese. Dando empfand es als alarmierend, dass die Arkoniden den Bergbau ausgerechnet in dieser Gegend blockierten, obwohl sie sonst buchstäblich alles unternommen hatten, um ihn zu fördern und zu steigern. „Sie sind darauf angewiesen, dass wir ihnen die Hyperkristalle aus dem Berg holen", sagte Kokon Kotan trotzig. „Es geht nicht ohne uns."
    Wenn sich die Caiwanen bei anderen Gelegenheiten versammelten, um sich den Arkoniden massiv entgegenzustellen, herrschte eine gereizte Stimmung. Bei solchen Anlässen gab es immer Vereinzelte, die gewaltsam vorgehen wollten, um die Weißen unter Druck zu setzen. Heute war es anders. Dando fiel auf, dass die Bergarbeiter einen überwiegend depressiven und mutlosen Eindruck machten. Man schien nicht daran zu glauben, dass er eine Wende zum Besseren schaffen konnte.
    Endlich erreichte er den Sperrgürtel. Hier erhob sich ein
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