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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle
Autoren: Unbekannt
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Licht, sondern hat auch seine Schattenseiten."
    Kokon Kotan schien zuvor noch nicht über diese Zusammenhänge und Folgen nachgedacht zu haben. Dando entfernte sich einige Schritte von ihm, um dann überrascht stehen zu bleiben. Er sah, dass der Ingenieur mit einer Antigravplatte gekommen war. Das Fluggerät bot Platz für zwei aufrecht stehende Personen und wurde über einen langen Hebel gelenkt, der an seiner Vorderseite in die Höhe ragte. Nur wenige Caiwanen konnten sich bisher einen derartigen Luxus leisten. „Ich bin recht erfolgreich", kommentierte der junge Mann den erstaunten Blick Dandos. „Ich setze um, was du uns in deinen Reden empfohlen hast."
    „Gut so! Ich wollte schon immer mal mit so einem Ding fliegen. Bisher war es mir noch nicht vergönnt."
    „Es ist mir eine Ehre ..."
    „Hör auf zu schleimen. Ist bei mir nicht nötig! Außerdem stehe ich tief in deiner Schuld."
    Owara Asa Tagakatha schwebte auf einer kleinen Antigravplattform in einer Felsspalte, wo ihn der Schatten umgab und ihm eine gewisse Tarnung gewährte.
    Hasserfüllt spähte der ranghöchste Priester Caiwans zu Dando Gentury und dessen Retter hinüber. Er konnte es nicht fassen, dass sein Plan nun gescheitert war.
    Ich hatte ebenfalls ein Zwiegespräch mit den Göttern. Dabei haben sie mir eröffnet, dass die Schätze der Natur allein für die Caiwanen. bestimmt sind!
    Diese Worte begleiteten ihn seit Jahren und wollten nicht weichen. Dando hatte sie ihm bei einem Streitgespräch entgegengeschleudert.
    Welche Blasphemie!
    Ein gewöhnlicher Sterblicher konnte nie und nimmer mit den Göttern gesprochen haben. Der Aufrührer hatte gelogen, um seinen Widerstand gegen ihn und gegen die Arkoniden zu rechtfertigen.
    Dabei war er der höchste Priester auf Caiwan und somit der Einzige, der mit den Göttern reden konnte und dem sich die Götter mitteilten.
    Owara hatte nie die Stimme der Götter gehört, aber er war fest in seinem Glauben an die Götter.
    Niemals in seinem Leben hatte er Zweifel an ihrer Existenz gehabt. Ergaben sich Probleme, die er lösen musste, dann redete er zu den Göttern und legte buchstäblich alles, was sich danach ereignete, als ihre Antwort aus, die es zu interpretieren galt. Das hatte er so oft und so intensiv getan, dass er mittlerweile fest davon überzeugt war, dass die Götter ihn hören konnten und auf seine Worte reagierten.
    Darüber hinaus hatte sich in ihm der Gedanke manifestiert, dass er aufgrund seines hohen Amtes der einzige Caiwane war, dem die Götter sich öffneten. Umso schockierender war für ihn Dandos Behauptung gewesen, die Götter hätten ebenfalls zu ihm gesprochen.
    Er war hilflos und zu keinem Gegenstoß fähig gewesen. Erst lange nach dem Gespräch mit dem Aufrührer waren ihm die passenden Antworten eingefallen. Inzwischen waren Jahre vergangen, und er fand immer noch bessere Formulierungen, Worte, die Dando Gentury förmlich zerschmettern mussten.
    Bedauerlicherweise war es nicht mehr zu einem Dialog mit dem Mann gekommen, der zum Anführer und Sprecher der Caiwanen aufgestiegen war und der von allen vorbehaltlos verehrt wurde und den viele nur noch Eins nannten. Einige Male hatte Owara versucht, zu Dando vorzudringen, war jedoch jedes Mal gescheitert. Danach war sein Hass gegen ihn noch intensiver geworden, hatte sich von Mal zu Mal gesteigert, bis er vollkommen von ihm beherrscht wurde.
    Owara Asa Tagakatha hatte nicht gezählt, wie oft er die Götter um Hilfe angefleht hatte. Nie hatte er ein Gespräch mit ihnen beendet, ohne sie um Bestrafung für den Frevel zu bitten. Tod und Vernichtung hatte er Dando gewünscht, doch in dieser Hinsicht schienen die Götter taub zu sein.
    Schließlich hatte er sich gezwungen gesehen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Und war gescheitert.
    Er konnte es nicht fassen, dass Dando buchstäblich in letzter Minute aus dem Käfig befreit worden war, in dem er schon bald gestorben wäre. „Seid ihr denn auf seiner Seite?", rief er verzweifelt zu den Wolken empor. „Wie könnt ihr das, nachdem er euch derart beleidigt hat? Tausendfach hat er den Tod verdient."
    Fern am Horizont waren tiefschwarze Wolken aufgezogen. Dort zeigte sich ein Wetterleuchten. Immer wieder blitzte es auf, vom Donner war jedoch nichts zu hören. „Was wollt ihr mir sagen?", stammelte er, während er beobachtete, wie Dando und sein Retter auf eine Antigravplattform stiegen und davonflogen. „Bin ich zu ungeduldig? Lasst ihr euch Zeit mit der verdienten Bestrafung, um den
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