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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle
Autoren: Unbekannt
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Regenumhang zur Seite, der vor Nässe troff. Sein Kopf war trocken, weil er seine Hörmuschel nach vorn bis an die Stirn heran gestülpt hatte, als er draußen gewesen war. So war das Regenwasser nach hinten hin abgelaufen. Doch die Stiefel waren nass und mit Lehm verschmiert. Entsprechende Spuren hinterließ er auf dem Fußboden.
    Dando Gentury schien es nicht zu bemerken. Er blickte lächelnd von den Papieren auf, an denen er gearbeitet hatte. Ihm war nicht anzumerken, dass er seit seiner Entlassung aus der Haftburg praktisch isoliert war. Während er sonst immer mal wieder von Helfern, Lehrern, Wissenschaftlern oder auch einfach nur Sympathisanten aufgesucht wurde, hatte sich in den letzten Wochen niemand bei ihm blicken lassen.
    Man hörte auf Owara Asa Tagakatha und glaubte ihm. Glaubte, dass Dando das caiwanische Volk verraten hatte. Er hatte nichts unternommen, um dem entgegenzuwirken. Er hielt es nicht für nötig, sich zu verteidigen. Die Wahrheit sprach für sich selbst. Unbeirrt folgte er dem von ihm eingeschlagenen Weg. „Owara hat es in all den Jahren nicht geschafft, mich aus dem Verkehr zu ziehen, und er wird auch jetzt keinen Erfolg haben. Früher oder später schlägt die Stimmung um", flüsterte Dando. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Owara ist obenauf, und er lässt nichts unversucht, dich zu diffamieren. Ich sollte ihn mal verprügeln, um ihn zur Vernunft zu bringen. Aber um ihn geht es nicht", fiel ihm Kokon ins Wort. „Oben im Norden ist ein arkonidisches Raumschiff abgestürzt. Du weißt es noch nicht?"
    „Ein Raumschiff - abgestürzt?"
    „Es ist vor etwa einer Stunde geschehen. Ich habe die Nachricht gerade eben erhalten. Die Weißen sind in heller Aufregung. Wie es aussieht, hat es über tausend Tote gegeben. Tote Arkoniden! Und noch einmal - du darfst Owara nicht auf die leichte Schulter nehmen."
    Der Sprecher der Caiwanen stand auf und legte dem Freund die Arme an die Schultern. Mit allen acht Augen blickte er ihn an. „Er hat es niemals geschafft, mich zu besiegen. Auch jetzt kann er mich höchstens aufhalten durch seine Lügen und Intrigen. Solange das Volk und die Wahrheit auf meiner Seite stehen, bin ich nicht geschlagen. Ich gebe zu, dass es im Moment etwas anders aussieht, aber ich bin sicher, dass sich dennoch nichts Entscheidendes ändert."
    Er ließ die Arme sinken und ging zu einem Fenster, um zum fernen Raumhafen der Arkoniden hinüber zusehen, der sich im Regendunst nur schwach abzeichnete. Vor dem Haus breiteten sich weite Wasserlachen aus. Schwarze Regenwolken zogen träge über Takijon hinweg. Es sah nicht danach aus, als ob es bald aufhören würde zu regnen. „Wir haben schon immer geahnt, dass mal einer dieser Kolosse abstürzt. Es ist eine Tragödie, aber das ist das Risiko, das die Arkoniden eingehen."
    „Nein, es ist mehr." Kokon Kotan stellte sich neben Dando. „Es muss etwas passiert sein, womit keiner der Arkoniden gerechnet hat. Sonst würden sie sich anders verhalten. Die Weißen schotten sich vollkommen ab. Keinem von uns ist es gelungen, in den letzten Stunden mit einem von ihnen zu reden. Protana Aaqrass hatte für heute eine Jagd mit seinen Graswölfen angesagt. Sie wurde abgesagt. So etwas hat er noch nie getan, seit er auf Caiwan ist. Die Treibjagd mit seinen Wölfen war ihm immer heilig. Selbst bei einem derartigen Regen."
    „Das ist allerdings eigenartig", gab Dando zu. „Was, glaubst du, ist geschehen?"
    „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat irgendeine Sternenmacht den Arkoniden den Krieg erklärt?
    Was wissen wir schon, was sich da draußen im Universum entwickelt. Hier bei uns sind die Weißen selbstherrlich und geben sich so überlegen, als seien wir noch immer auf dem Stand, auf dem wir noch vor einigen Jahren waren. Aber zwischen den Sternen mag es anders aussehen.
    Möglicherweise gibt es dort Mächte, vor denen die Arkoniden in die Knie gehen. Es könnte sein, dass eine solche Macht zugeschlagen hat."
    „Was ist mit dem Bergbau?"
    „Sie haben ihn eingestellt. Keine einzige Antigravschale hat die Bergwerke in der letzten Stunde verlassen. Es passiert absolut nichts im Berg. Ich denke, der Grund dafür kann nur sein, dass ..."
    Dando hob abwehrend die Hände. „Das führt zu nichts", konstatierte er. „Das sind Spekulationen. Wir fliegen zum Raumhafen. Wenn wir überhaupt etwas herausfinden können, dann dort."
    Kokon Kotan wiederholte, dass die Arkoniden sich abgekapselt hatten und mit niemandem sprachen.
    Er konnte sich nicht
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