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2236 - Der Finger Gottes

Titel: 2236 - Der Finger Gottes
Autoren: Unbekannt
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Hyperkristallen zu liefern. Unter allen Umständen zu liefern. Er greift hart durch, um seinen Auftrag erfüllen zu können. An ihm wirst du scheitern."
    „Du bist anders", stellte Dando ruhig fest. „Warum können nicht wir beide miteinander verhandeln?"
    „Weil ich nicht der Tato bin. Ich habe nicht die Macht. Ich habe noch nicht einmal so viel Einfluss wie Aerbon, der Leiter der Minen im Bereich von Takijon. Also kann ich nicht mit dir verhandeln."
    „Warum bist du hier?"
    „Ich wollte dich noch einmal sehen. Du bist ein mutiger Mann. Männer wie du nötigen mir Respekt ab."
    „Was wird mit mir geschehen?"
    „Es war ein Fehler von dir, den Tempel zu zerstören. Das war zu viel. Das kann und wird der Tato nicht hinnehmen. Er hat gerade eben erfahren, dass du es getan hast. Seine Reaktion war selbst für mich beängstigend. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen."
    Der Arkonide blickte ihn lange an, senkte nach einer Weile den Kopf, wandte sich ab und ging ohne weitere Worte hinaus. Die Mauer schloss sich hinter ihm und sah danach aus, als sei dort niemals ein Durchgang gewesen.
    Dando spürte den Schlag seiner beiden Herzen. Die heraufziehende Bedrohung ließ sie unregelmäßig schlagen. Das eine pumpte zu viel sauerstoffreiches Blut heran, das andere transportierte zu wenig davon in die Adern und von den Herzen weg in die Peripherie seines Körpers. Der Druck ließ das zweite Herz anschwellen und verringerte seine Leistung noch mehr.
    Dando begann auf der Stelle zu hüpfen, um seinen Kreislauf anzuregen, damit sich die beiden Herzen besser aufeinander einstellen konnten.
    Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als sich die Mauer erneut öffnete und Aerbon mit zwei Robotern hereinkam. Der Minenaufseher trug eine Neuropeitsche in der Hand.
    Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von der Verhaftung Dandos in Takijon verbreitetet.
    Zehntausende hatten sich vor der Haftburg versammelt, um in Sprechchören die Freilassung ihres Wortführers zu fordern.
    Nun leerten sich auch die letzten Häuser und Hütten der Caiwanen, und selbst aus den umliegenden Dörfern kamen Männer und Frauen heran, um sich den Protestierenden anzuschließen.
    Vor der Haftburg stand eine Kette von arkonidischen Robotern. Sie beeindruckten die Menge allein durch ihre Anwesenheit. Niemand wagte, sich ihnen auf weniger als zehn Schritte zu nähern. Das war alles. Weitere Reaktionen zeigten die Arkoniden nicht. Sie schienen nicht einmal wahrzunehmen, dass die Menge sich vor der Haftburg versammelt hatte. Sie ignorierten den Protest.
    Die Caiwanen aber gaben nicht auf. Sie harrten aus und forderten immer wieder die Freilassung Dandos.
    Protana Aaqrass nickte wohlwollend. Er stand vor einem Gemälde, das Thorman da Vakalo seinem Mäzen angefertigt hatte. Es zeigte einen farblich verfremdeten Zahnanther vor einem in gewaltige Höhen aufsteigenden Gebirge, das durchdrungen war von Heldengestalten der arkonidischen Geschichte. Es verband Elemente aus einer Positronik und Handzeichnungen miteinander, wobei nicht zu erkennen war, welches wo seinen Ursprung hatte. „Ein ausgezeichnetes Werk", lobte der Tato. Hinter ihm erhob sich ein Monitor an der Wand. Auf ihm waren die Caiwanen zu sehen, die sich zu Zehntausenden vor der Haftburg versammelt hatten. Zu hören war nichts, da Protana Aaqrass den Ton kurzerhand abgeschaltet hatte. „Danke", erwiderte der Künstler. Er war ein Edler dritter Klasse und stand von seiner Herkunft her eigentlich über dem Tato. Unmittelbar nach seiner Ankunft auf dem Planeten hatte er jedoch deutlich gemacht, dass er keinerlei Ansprüche aufgrund seines Titels stellte und lediglich nach Caiwan gekommen war, um zu lernen. So hatte es von vornherein keine Spannungen mit Protana Aaqrass gegeben, der äußerst empfindlich reagierte, sobald er das Gefühl hatte, nicht genügend respektiert zu werden. Über zehn Jahre war das nun schon her, und Thorman war noch immer hier. „Du bist nicht bei der Sache", warf ihm der Tato vor. „Ich sehe die Caiwanen, und ich mache mir Gedanken, weil keiner von ihnen arbeitet. Der Produktionsausfall ist beträchtlich."
    „Wir treiben diese Wilden in den nächsten Tagen so an, dass wir die Verluste wieder wettmachen", entgegnete Aaqrass mit geringschätzigem Lächeln. „Wenn wir nicht nachgeben, vergessen die Caiwanen sehr schnell. Ist ihr Rädelsführer erst einmal aus dem Weg, kehrt wieder Ruhe ein. Da bin ich ganz sicher."
    Ein älterer Arkonide kam in den Raum, blieb nut
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