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2235 - Todesspiele

Titel: 2235 - Todesspiele
Autoren: Unbekannt
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hinter sich her und drängte sich durch die Neugierigen, die den Tisch umlagerten. Er war nicht überrascht, als er sah, dass einer der Spieler Thau der Magier war. Das vogelähnliche Wesen verfolgte mit funkelnden Knopfaugen, wie sein Gegner würfelte, ein beleibter Plophoser namens Diergan, der bis zum Hyperimpedanz-Schock einen schwunghaften Waffenhandel im Lepso-Sektor betrieben hatte.
    Die Würfel rollten über den grünen Filzbelag des Tisches und blieben liegen. Der Mond, das Raumschiff und das Leben.
    Gute Werte. Schwer zu schlagen, sofern Thau kein Schwarzes Loch würfelte.
    Diergan stieß zischend die Luft aus. „Jetzt zeig, was du kannst, Storchenbein", knurrte er.
    Der Ornithoide griff scheinbar unbeeindruckt nach dem Becher und den Würfeln. Kalgandir horchte unwillkürlich in sich hinein und versuchte das alles überlagernde Gefühl der Gefahr zu verdrängen und den Wurf des Magiers vorherzusehen.
    Aus einer vagen Ahnung wurde abrupt Gewissheit. Er wird verlieren!, durchfuhr es Kalgandir.
    Und diese Gewissheit schien das umfassende Gefühl der Gefahr noch zu verstärken.
    Kalgandir war verwirrt. Er wechselte einen Blick mit Sgarde, die fragend zu ihm aufsah, rang sich ein beruhigendes Lächeln ab und konzentrierte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Spieltisch. Die Würfel rollten, prallten gegen die Bande und kamen zur Ruhe.
    Durch die Zuschauer ging ein kollektives Stöhnen.
    Kalgandir starrte die Würfel an und konnte es nicht glauben. Das Schwarze Loch, die Supernova und der Henker.
    Die beste Konstellation, die es gegen Diergans Wurf gab. Thau der Magier hatte gewonnen.
    Aber das ist unmöglich, dachte Kalgandir. Mein Gespür ...ich habe mich erneut getäuscht.
    Der Plophoser gab einen unartikulierten Laut von sich, als ihm dämmerte, dass er verloren hatte und verloren war. Kalter Angstschweiß glänzte auf seiner Stirn. Fassungslos starrte er in die kalten, unbarmherzigen Knopfaugen des Ornithoiden.
    „Das Schwarze Loch frisst den Mond und neutralisiert die Reserve", trillerte Thau zufrieden. „Die Supernova zerstört das Raumschiff, der Henker nimmt das Leben."
    „Wir haben einen Gewinner!", rief der Spielleiter. „Thau der Magier ist der Gewinner dieser Runde."
    Die Menge der Zuschauer geriet in Bewegung, als jene, die hinten standen, einen besseren Blick auf das Geschehen zu erhaschen versuchten. Einer der Neugierigen stolperte, fiel gegen Thau und riss den Magier fast vom Stuhl.
    Vor Kalgandirs Augen flimmerte es plötzlich. Als würde ein Schleier zur Seite gezogen. Und die Symbole der Würfel auf dem Tisch ... sie veränderten sich.
    Das Schwarze Loch, die Supernova und der Henker verschwanden und wichen dem Gefangenen, der Nacht und dem Beiboot. Alles Werte, die Diergans Wurf unterlegen waren. Eine Illusion, dachte Kalgandir verblüfft. Der Ornithoide hat uns mit einer Illusion genarrt. Und er war nicht der Einzige, der es sah.
    Der plophosische Gegner des Magiers schnaufte und kam halb von seinem Stuhl hoch. „Betrug!", schrie er mit sich überschlagender Stimme und zeigte anklagend auf die Würfel. „Hier ist Betrug im Spiel!
    Dieser Mistkerl hat die Würfel irgendwie manipuliert!"
    Die Menge murmelte drohend.
    Angst und Panik erfassten Thau. Sekundenlang hatte er in seiner Konzentration nachgelassen, als er angerempelt worden war, und die Macht der Illusion war schwächer geworden und hatte die Realität enthüllt. Er war zu siegessicher gewesen. Er hatte verloren, sein Leben war verwirkt.
    Er sah in die verzerrten Gesichter der Zuschauer und bemerkte den Hass in ihren Augen.
    Falschspieler waren im CASINO UNIVERSO schon immer unbeliebt gewesen, aber jetzt, da der Einsatz das Leben war...
    Sie werden mich töten!, dachte der Magier entsetzt.
    Aber er wollte nicht sterben. Er hatte den Tod nicht verdient. Er war nicht dem Energiekerker der Friedensfahrer entkommen und von Galaxis zu Galaxis geflohen, um jetzt wegen dieses einen dummen Fehlers sein Leben zu verlieren.
    Niemand wird mich daran hindern, an Bord des rettenden Raumschiffs zu gehen, dachte er grimmig.
    Niemand!
    Er konzentrierte sich wieder, nahm all seine Kräfte zusammen und wirkte das unsichtbare Gespinst der Illusion. Er war ein Meister dieser Disziplin und zapfte mit kalter Berechnung die verborgenen, unterdrückten Ängste und Aggressionen seiner Feinde an und wendete sie gegen sie. Der Rest war ein Kinderspiel.
    In dem einen Moment hatte Diergan anklagend auf die manipulierten Würfel gedeutet und
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