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2235 - Todesspiele

Titel: 2235 - Todesspiele
Autoren: Unbekannt
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„Betrug!
    Betrug!" geschrien, und im nächsten sah er etwas, das ihn gurgelnd verstummen ließ. Unter den Zuschauern rund um den Würfeltisch befand sich ein uniformierter plophosischer Polizist. Es war unmöglich. Es befanden sich keine Vertreter der plophosischen Ordnungsmacht im CASINO UNIVERSO.
    Aber der Polizist stand trotzdem dort in der Menge, lächelte Diergan triumphierend an und zog langsam seinen Thermostrahler.
    Der Waffenhändler reagierte instinktiv. Er riss seine Waffe aus dem Holster und brannte dem Polizisten ein Loch in die Stirn. Der Mann brach zusammen.
    Aber plötzlich waren überall plophosische Polizisten. Sie schienen förmlich aus der Menge der Zuschauer herauszuwachsen, und alle hatten nur das Ziel, ihn zu töten. Nicht mit mir!, dachte Diergan zähneknirschend und gab Dauerfeuer. Casino-Direktor Jerome stöhnte auf, als sich die beiden Spieler am Russisch-Roulette-Tisch vor seinen Augen verwandelten. Sie waren monströse Ungeheuer mit zähnestarrenden Mäulern und klauenbesetzten Tentakelarmen, und sie funkelten ihn mit ihren unbarmherzigen Telleraugen an und knirschten: „Wir töten dich, Jerome!"
    Sie waren die Ungeheuer aus seinen Träumen, die ihn seit Monaten quälten. Und jetzt waren sie aus seinen Träumen in die Realität eingedrungen.
    Mit einem Aufschrei zog der Casino-Direktor seinen Thermostrahler und schoss auf die beiden Ungeheuer. Sie kippten röchelnd von ihren Stühlen. Doch dann sah er aus den Augenwinkeln, wie sich weitere Casino-Gäste in Monster verwandelten, die ihn töten wollten, und er schrie noch lauter auf, und er schoss und schoss und schoss ...
    Von einer Sekunde zur anderen hatte sich das Weiße Casino in ein Schlachthaus verwandelt. Überall sengten Energieblitze durch die Luft, überall gellten die Schreie der Verwundeten und Sterbenden. In sprachlosem Entsetzen beobachtete Stay Kalgandir, wie die Casino-Gäste ihre Waffen aus den Holstern rissen und blindlings das Feuer eröffneten, als hätten sie in einer kollektiven Raserei den Verstand verloren. Zu Dutzenden gingen sie getroffen zu Boden, aber selbst im Todeskampf schössen sie noch weiter und rissen andere mit in den Tod.
    Und auf allen Gesichtern sah er namenlose Angst, einen Schrecken wie aus den finstersten Tiefen des Unbewussten.
    Ein Energiestrahl zuckte dicht an seinem Kopf vorbei. Er duckte sich und wollte Sgarde mit sich ziehen, aber die Meisterdiebin schüttelte seine Hand ab und starrte ihn an, als wäre er etwas Fremdes, Bedrohliches, Tödliches.
    „Traminer!", stieß sie hervor. „Aber ... du bist tot! Du bist tot!"
    Sie halluziniert!, durchfuhr es Kalgandir. Sie hatte Wahnvorstellungen ... wie die anderen.
    „Nein!", schrie sie plötzlich, griff nach ihrer Waffe und legte auf ihn an.
    Kalgandir versetzte ihr einen gezielten Faustschlag gegen das Kinn. Er fing sie auf, bevor sie den Boden berührte, und legte sie vorsichtig hin, während um ihn herum das Töten und Sterben weiterging.
    Plötzlich schien sich ein Schleier vor seine Augen zu legen, und Sgardes reglose Gestalt verwandelte sich in etwas Unförmiges, Bestialisches, in einen Schleimwurm von Barey IV, in jenen Schleimwurm, der ihn fast verschlungen hätte, damals, als er noch als Großwildjäger auf Safari gegangen war. Doch noch ehe die Metamorphose abgeschlossen war, spürte er einen stechenden Schmerz im Kopf, der Schleier vor seinen Augen löste sich auf, und der Schleimwurm verwandelte sich wieder in Sgarde Norte.
    Entsetzt ließ er seine Waffe fallen und sah sich wild um.
    Die Reihen der Casino-Gäste hatten sich merklich gelichtet, überall lagen Leichen herum, doch die Überlebenden ließen in ihrer Raserei nicht nach und schössen weiter. Die Luft roch nach Ozon und verbranntem Fleisch, war erfüllt von Schreien und Stöhnen.
    Dann fiel der Blick des Spielers auf Thau, der unbeeindruckt am Gin-Jon-Tisch saß und das mörderische Geschehen im Casino beobachtete.
    Und Kalgandir begriff. Er ist es!, dachte er. Er ist es, der diese Illusionen erzeugt, die Schreckensbilder, die alle zum Töten treiben ...!
    Die Blicke des Spielers und des Magiers trafen sich. In Thaus Knopfaugen blitzte es auf, als er erkannte, dass Kalgandir immun gegen die von ihm erzeugten Trugbilder war, und das Vogelwesen griff nach seiner Waffe.
    Kalgandirs rechter Arm ruckte hoch. Das Vibromesser flog aus der Wurfscheide und bohrte sich in Thaus Brust. Der Magier zuckte zusammen und rutschte langsam von seinem Stuhl. Blaues Blut quoll aus der
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