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2234 - Expedition ins Ungewisse

Titel: 2234 - Expedition ins Ungewisse
Autoren: Unbekannt
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ES die 20 Milliarden Menschen der Erde in sich aufgenommen hatte, säuberlich getrennt in Bewusstseinsinhalte und Körper. Die Bewusstseine hatte die Superintelligenz in sich aufgesogen, die Körper in Hyperraum-Reservoiren gebunkert.
    Damals hatte ES sich gewissermaßen übernommen. Immer wieder war es zu Spontanreaktionen gekommen. Menschen waren materialisiert, die bis zu sieben Bewusstseine in einem einzigen Körper besaßen. „Konzepte" hatte man diese Menschen genannt, Begriffe wie „Homo sapiens x7" oder „Mensch aus dem Nichts" hatten die Runde gemacht.
    Es gab Übereinstimmungen mit den Schohaaken, was das spontane Erscheinen der „Konzepte" anging. „Eine Art letzte Eingreiftruppe einer Superintelligenz, eingelagert in einem Hyperkokon", sagte Tiff wie im Selbstgespräch. „Myles muss es erfahren. Wir sollten unseren Flug fortsetzen. Je schneller wir Hayok erreichen, desto eher ist die Relaisbrücke fertig gestellt. Und desto schneller erfährt Terra, was wir herausgefunden haben."
    Er hätte auch warten können, bis das soeben ausgesetzte Relais seinen Betrieb aufnahm und sich per Hyperfunk-Justierung mit den vorangegangenen Sonden abgestimmt hatte. Aber das hätte Zeit gekostet. Zudem würde Myles Kantor auch ohne neue Informationen nicht untätig bleiben und weiter an der Erforschung der toten Superintelligenz, des Jetstrahls und der Schohaaken arbeiten. „Und hopp!" Auf dem Panoramabildschirm beobachtete Julian Tifflor, wie die Hyperrelais-Sonde aus dem Katapultschacht raste, hoch über die RICHARD BURTON hinausschoss und weit draußen der Traktorstrahl sie auf eine feste Position brachte. Die Energiemagazine folgten auf herkömmlichem Weg mit einem parallelen Zugstrahl. Gleichzeitig aktualisierte der Positronikverbund die Ortungsdaten über das Hayok-System. Das Ergebnis veranlasste den LFT-Außenminister, sich über Rundruf an die Besatzung des ENTDECKERS zu wenden. „Im Hayok-System ist es ruhig", sagte er. „Hinweise auf Kampfhandlungen lassen sich nicht feststellen. Wir orten einen Raumriesen, dessen aktuelle Abmessungen eine typische Kreuzform aufweisen. Mit anderen Worten, PRAETORIA ist da. Sie hat ihren Standort im Rumal-System verlassen.
    Arkonidische Verbände halten sich weitab von Hayok auf, ein deutliches Zeichen, dass sie auf dem Planeten nichts mehr zu sagen haben."
    Jetzt musste auch dem letzten Besatzungsmitglied des ENTDECKERS klar sein, dass sich in der Nähe Jamondis eine militärische Wende vollzogen hatte, die möglicherweise die Zukunft im westlichen Milchstraßenarm entschied. „Zwei Impulstriebwerke wurden abgeschaltet", meldete der LPV. „Durch zu starke Erhitzung im Ruhezustand sind Teile zu Klumpen geschmolzen. Ein Nugas-Schwarzschild-Reaktor wird soeben heruntergefahren, um eine Explosion zu vermeiden."
    „Alle kritischen Aggregate erfassen und stilllegen!", ordnete Tiff an. Auf den letzten fünf Lichtjahren wollten sie sich nicht noch einen schwerwiegenden Fehler leisten. Ein paar Stunden spielten jetzt, so kurz vor dem Ziel, keine Rolle mehr. Im Hayok-System hatte man sie inzwischen auf der Hyperortung und ahnte zumindest, wer da kam.
    Le Anyante meldete sich aus der Unterkunft. Die beiden Algorrian verfolgten die Endphase des Fluges auf dem Bildschirm. „Du zögerst. Warum?", erkundigte sie sich.
    Er setzte es ihr auseinander, bemerkte gleichzeitig ihre Ungeduld. Ihr Körper bewegte sich unablässig. „Wir beeilen uns. Bitte gedulde dich ein wenig. Vielleicht möchtest du dich in einem Antigravfeld ausruhen?"
    „Eine gute Idee, Terraner. Ich werde den Rat beherzigen."
    Tiff wandte sich an Shabor Melli. „Bereite eine Hyperfunkverbindung mit PRAETORIA vor. Wir kündigen unsere baldige Ankunft an."
    „In Ordnung, Sir! Im Abstand von zwei Lichtstunden befindet sich übrigens eine Hyperfunkboje mit terranischen! Signalkode. Die Kennung weist auf einen Kreuzer aus den PRAETORIA-Hangars hin."
    „Ausgezeichnet." Tiff warf einen Blick auf die holografische Zeitanzeige. Er rechnete mit zwei Stunden, bis das wichtigste aller Signale in der RICHARD BURTON eintraf. Die Zeit bis dahin brauchten sie, um alle Aggregate zu checken, Ersatztriebwerke und -reaktoren in Betrieb zu nehmen und den Countdown für die letzte, kurze Etappe über fünf Lichtjahre abzuspulen.
    Ohne die tatkräftige Hilfe der Algorrian wären wir jetzt nicht hier, dachte er. Die beiden haben sich ihr Howalgonium mehr als verdient.
    Melli nickte ihm zu. Tiff räusperte sich. „Hier spricht Julian
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