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2234 - Expedition ins Ungewisse

Titel: 2234 - Expedition ins Ungewisse
Autoren: Unbekannt
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Stimme vibrierte. Elena begriff, dass er wieder in Panik zu verfallen drohte. „Ja, komm", sagte sie. „Den Rest erledige ich."
    Sie versuchte mit Hilfe des Steuerpults, die Abdeckungen an der Oberfläche des Schiffes zu öffnen. Es ging nicht. Den Grund dafür sah sie im nächsten Augenblick auf dem Monitor. Über die Kugeloberfläche des Kompensatorfelds zogen sich erste Risse. Torde Molm reagierte, indem er den HÜ-Schirm aufbaute. Es führte zu einer vorübergehenden Beruhigung in den Energiespeichern. Nur die aktive Nugas-Sektion von Modul 4 ließ sich davon nicht beeindrucken. „Die Hitze steigt", sagte Elena, als Phil mit zitternden Händen aus dem Schacht stieg. „Wir erreichen bald die erste Gefahrenstufe."
    Es bedeutete, dass sie die betroffenen Nugas-Kugeln loswerden mussten. Erreichten sie Gefahrenstufe zwei, blieben nur noch eine Evakuierung des Moduls und eine Abkopplung vom Schiff. Der Gedanke an die Auflösung der Interkonnektfelder brach Elena das Herz. Aber wenn sie das Schiff dadurch retten konnten ...
    Die Kontrollautomatik für die Koma-Verdichtungsfelder gab nun Alarm. Erste Schwankungen in der Felddichte traten auf. Wenn erst eine Protonenballung in einer Nugas-Kugel freigesetzt wurde, konnte nichts mehr die anderen retten.
    Elena aktivierte Roboter aus dem Depot nebenan, aber die Maschinen produzierten selbst bei der Funkantwort Fehlermeldungen. „Phil, wir müssen die Abdeckungen von Hand ..."
    Er starrte sie aus bleichem Gesicht an. Seine Mundwinkel zuckten. „Ich kann nicht..."
    „An alle. Ich brauche Hilfe in Sektion drei."
    Das Rauschen im Helmempfänger verriet ihr, dass sie hier unten derzeit keinen Kontakt zur Außenwelt herstellen konnte. „Phil! Bitte, reiß dich zusammen!" Sie zerrte ihn zum Reparaturschacht. Während sie ihn hineinstieß und hastig hinterherkletterte, öffnete sie mit der anderen Hand die Wandklappe und legte den roten Hebel um. In der Tiefe rauschte es. Eine Druckluftwelle raste heran. Elena erhielt einen Schlag gegen den Körper, dass sie meinte, ihr Kreuz würde brechen. Phil schrie auf. Er klammerte sich an ihr fest wie ein Ertrinkender.
    Dreißig Sekunden dauerte die Fahrt. Sie endete in einem pneumatischen Auffanglager. Phil versuchte sich zu wehren, als sie den mechanischen Riegel des inneren und danach des äußeren Deckels löste.
    Sie schob beide in die Schachtwand und sah hinaus.
    Hässliches Grün mit gelben Blitzen nahm ihr einen Teil der Sicht. Dahinter leuchteten noch immer die roten Schlünde des Hyperorkans. Sie befanden sich seitlich der Flugrichtung, aber sie waren deutlich näher gerückt und streckten ihre Protuberanzen nach der RICHARD BURTON aus.
    Nicht hinsehen! Elena robbte nach draußen. Zu ihrer Überraschung folgte ihr Phil. Er hielt die Augen geschlossen. Blind tastete er sich über die Oberfläche des Kugelriesen. „Dworkoff?" Wieder meldete sich Tifflor. „Was ist los bei euch?"
    „Wir müssen die Abdeckungen von Hand öffnen. Moment noch!"
    „Es geht um Sekunden!" Die Energieingenieurin warf sich vorwärts. Die elektromagnetischen Einlagen des Raumanzugs arbeiteten unzuverlässig, aber wenigstens konnte sie sich einigermaßen damit festhalten.
    Die Klappen neben den Deckeln gingen leicht auf. Die Hebel für die Entriegelung der mechanischen Öffner klemmten teilweise. „Phil!" Er kam gekrochen, schob sich an ihr vorbei, schaffte einen, dann zwei Deckel. Elena kämpfte mit dem letzten, dessen Hebel sich überhaupt nicht bewegen ließ. Gemeinsam gelang es ihnen dann doch. „Jetzt schnell weg!" Sie zog ihn mit sich zum Reparaturschacht. „Wir können nicht länger warten", sagte Tiff. „Dennisson ist unten und löst die Katapulte mechanisch aus." Elena wollte Phil in den Schacht stoßen, aber er verkantete sich.
    Ein anschwellendes Beben zeigte an, dass die Katapulte die kritischen Nugas-Kugeln durch die Schächte jagten. „Elena, ich ... Es tut ..."
    „Es tut mir Leid", wollte er wohl sagen. Die Worte schienen ihm im Hals stecken zu bleiben.
    Die ersten Kugeln jagten ins All, gewaltige, von starken Feldern zusammengehaltene Protonenballungen. Elena schloss die Augen und gleichzeitig mit dem Leben ab. Ein greller Funkenregen sprühte hoch über ihnen an der Stelle, wo eine Kugel den Rand der Strukturlücke berührte, ihren Zusammenhalt verlor und in einer gigantischen Energieladung verpuffte.
    Die vorerst letzte Nugas-Ballung taumelte aus ihrem Schacht, gewann mühsam an Höhe, irrlichterte und dehnte sich in
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