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2231 - Der Klang des Lebens

Titel: 2231 - Der Klang des Lebens
Autoren: Unbekannt
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Das war seine Schwachstelle!
    Rhodan merkte, wie Vanidags Zorn aufflammte und der Unersättliche plötzlich mit elementarer Wucht auf den Geist des Terraners eindrang. Rhodan keuchte überrascht. So stark!
    Du ... gehörst... mir!
     
    *
     
    Selboo verfolgte das Geschehen aus der scheinbaren Sicherheit seines Waffendecks. Als der Nebel angegriffen hatte, war er von Rhodan hierher geschickt worden.
    „Beobachte das Geschehen mittels der Holoprojektion!", hatte der Mann ihm eingeschärft. „Vielleicht brauchen wir deine Hilfe, Todbringer."
    „Du weißt doch, dass ich nichts gegen den Nebel ausrichten kann", hatte Selboo zaghaft eingewandt.
    Außerdem wollte er nicht von den anderen getrennt sein. Wenn er hier unten allein war, bot er Vanidag ein hervorragendes Ziel.
    „Geh", hatte Zephyda ihm aufgetragen. „Bitte. Für uns alle. Perry weiß, was er sagt."
    „Aber..."
    „Vielleicht brauchen wir dich auch nicht. Aber wenn, dann wirst du es verstehen", hatte Selboo die Stimme Rhodans noch immer in den Ohren. Aber was sollte er denn tun? Er starrte und starrte in das verflixte Hologramm und sah ... nichts.
    Er konnte doch nicht innerhalb des Schiffes ... oder doch?
    In der Holokugel war gerade zu sehen, wie Rhodan wild mit den Armen fuchtelte, Vanidag ebenso. Es wirkte, als stehe der Kampf vor einer Entscheidung.
    „Selboo!", röchelte Rhodan da plötzlich. Zu sprechen schien ihm unter Vanidags Angriffen unglaublich schwer zu fallen. Der Terraner taumelte, stürzte.
    „Echophage! Ausschnittsvergrößerung!"
    Das Bild zoomte heran. Perry Rhodan lag reglos am Boden, Augen und Mund geschlossen.
    „Echophage! Gehe in der Aufzeichnung ein paar Sekunden zurück, Bildausschnitt auf Perry zentriert beibehalten! Du hast das doch aufgezeichnet, oder?"
    „Selbstverständlich", empörte sich der Bordrechner. „Hier, bitte."
    Perry, wie er Selboos Namen rief. Perry, wie er fiel.
    „Noch mal. Lauter diesmal."
    Perry, stehend, Selboos Name schallte laut durch den Raum, dass es in den Ohren schmerzte. Jetzt fiel der Mensch wieder ... seine Lippen bewegten sich ...
    „... Altar aus Schnee ..."
    Altar aus Schnee? Selboos Gedanken rasten.
    Altar aus Schnee!
     
    *
     
    Vanidag zerrte an Rhodans Körper, seine Nebelarme griffen zugleich nach Atlan und Lotho Keraete.
    Er hatte einen Schutzherrn überwältigt, da konnte er auch alle besiegen. Nichts war mehr unmöglich.
    Nährt... Vanidag... segnet Arinach.
     
    *
     
    „Da bist du ja", flüsterte Selboo. Dunkler Glanz schimmerte in seinen Augen und ganz weit hinten ein weißer Kegel.
    „Todbringer?", erkundigte sich Echophage. „Mit wem sprichst du?"
    Selboo ignorierte die Biotronik. Er sang ein dunkles, trauriges Lied, eine Melodie, die aus seinem Herzen entsprang.
    Der gewaltige Rochen, der ein Raumschiff war, zitterte ein wenig, als ihn die Impulse der Macht durchdrangen. Bebend hoben sich die Schwingen, leicht nur, aber sie richteten sich aus, ebenso die Bugfinnen. Der maximale Wirkungsgrad entstand.
    Ich hab dich.
    Selboo schickte den Paramagnetischen Torpedo los.
    Eine Explosion, wie sie dieser Planet seit Jahrtausenden nicht mehr erlebt hatte, zerriss die Stille Harn Erelca. Danach war das Gesicht der Landschaft auf immer verändert: Dort, wo einst ein silberner Gipfel aufgeragt hatte, war nichts mehr.
    Die Berge ringsum wurden erschüttert wie vom Schlag einer Titanenhand, Steinlawinen brachen los mit Urgewalt ... und doch: Das war nicht die wichtigste Reaktion.
    Weit vom Epizentrum des Geschehens, im Tal der Nebel, an Bord eines erst jüngst eingetroffenen Raumschiffs, traf die Wahrnehmung jenes unsterbliche Geschöpf, das Karel Vanidag war, wie ein Hammerschlag. Nein!
    Arinach!
    Meine ... Arinach!
    Vanidags Essenz zerplatzte und flog in Windeseile zum Ort der Explosion, wo sie sich erneut zusammenballte.
    Doch es war zu spät.
     
    7.
     
    Heimkehr
     
    Die Motana sangen einen ihrer Choräle. Es waren herzergreifende Klänge, als würden die Motana ihrer Erleichterung über einen Sieg über das Böse Ausdruck verleihen und zugleich ihre toten Schwestern ehren. Rhodan sah die ihn umgebenden Gestalten wie durch einen Schleier. Doch das lag einzig an seiner Schwäche. Es gab keinen Nebel mehr. Vanidag war verschwunden. Tot war er nicht, ganz gewiss nicht, doch Rhodan schien ihn verjagt zu haben. Darüber sangen die Motana. Sie besangen ihn, den Triumphator über den Unersättlichen. Den Seelenesser. Den vielarmigen Riesen. Den körperlosen Schlächter.
    „Vanidag ist
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