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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M
Autoren: Diane Gaston
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konnte nicht der tapfere und galante Dragoner aus ihren Träumen sein. Das war immer nur ein alberner Wunsch gewesen, auch wenn die Vorstellung, ihn hoch zu Ross vor sich zu sehen, ihr in mancher Nacht Trost gespendet hatte.
      Vor allem in jenen Nächten, die Lord Farley in ihrem Bett verbracht hatte.
      Der Lieutenant fuhr sich durchs Haar und reagierte auf die Bemerkung von Bart. „Ich weiß noch nicht so recht, was ich tun soll.“
      Sie war sich seines Handelns längst sicher. Er würde sie loswerden wollen, so schnell es nur ging. Dass sie Sophie und Linette mitgebracht hatte, konnte ihm nicht gefallen. Vielleicht hätte er sie bei sich behalten, wäre sie allein mitgekommen.
      Doch der Gedanke war müßig, da sie ohne ihre Tochter und ihre Freundin niemals weggegangen wäre. Die beiden zählten auf sie.
      Madeleine vermied es, ihm in die Augen zu sehen. „Wir werden Ihnen keine Umstände bereiten, Sir. Draußen ist es hell, ich bin mir sicher, uns wird nichts passieren.“ Sie griff nach ihrem Mantel. „Komm, Sophie.“
      Die zierliche Frau musste von Herzen gähnen, ihr feines blondes Haar fiel ihr ins Gesicht. Bart fasste rasch nach ihr, als sie zu schwanken begann.
      „Die Kleine ist todmüde“, wandte er ein.
      Während Madeleine sich mit ihrem Mantel abmühte, stand der Lieutenant da und rieb sich die Stirn. Das Kind wand sich in ihrem Arm und wimmerte, woraufhin ihr der Umhang aus der Hand glitt und zu Boden fiel. Sie versuchte, Linette zu beruhigen, indem sie sie sanft wiegte, wie sie es seit der Säuglingszeit des Mädchens getan hatte.
      „Seien Sie nicht albern, Miss England.“ Er hob ihren Mantel auf und warf ihn weit genug weg, dass sie ihn nicht zu fassen bekommen konnte. „Sie haben selbst gesagt, Sie können nirgendwohin.“
      „Das ist nicht Ihre Sorge.“ Sie versuchte, um ihn herumzugehen, um an ihren Mantel zu gelangen, doch er versperrte ihr den Weg und legte eine Hand auf ihren Arm. „Sie werden hierbleiben.“
      Als sie sich aus seinem Griff wand, begann das Kind erneut kläglich zu jammern.
      „Sehen Sie nur, was Sie angerichtet haben. Jetzt weint Linette“, sagte Madeleine vorwurfsvoll. Es fiel ihr leichter, auf ihn wütend zu sein, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, wohin sie gehen sollte, sobald sie dieses Haus verlassen hatte. Was würde dort draußen mit ihrer Tochter geschehen?
      „ Ich habe das angerichtet?“ Erstaunt sah er sie an. „Glauben Sie, Ihrer Tochter wird eher damit gedient sein, wenn ich zulasse, dass Sie fortgehen? Haben Sie genug Geld, um für sie zu sorgen?“
      Nach wie vor konnte sie ihm nicht in die Augen sehen.
      Sanft legte er eine Hand an ihr Kinn und hob ihren Kopf an, damit sie ihn anschaute. „Sie haben doch nicht mal genug Geld, um eine Droschke zu bezahlen, nicht wahr?“
      Das Mädchen hörte auf zu weinen und starrte mit großen Augen den Mann an. „Oschke?“, fragte das Kind, für das das Wort „Droschke“ noch zu schwierig auszusprechen war.
      Madeleine nutzte die Gelegenheit, um den Blick von Devlin abzuwenden und sich ihrer Tochter zu widmen. Panik beherrschte sie. Wohin sollten sie gehen? Auf keinen Fall zurück zu Farley, das war ausgeschlossen. Doch wohin dann? „Ich brauche Ihre Anteilnahme nicht.“
      Er stellte sich so, dass er ihr wieder ins Gesicht sehen konnte. Dann sagte er deutlich leiser: „Da möchte ich Ihnen widersprechen. Wenn Sie zurückdenken, werden Sie sich daran erinnern, dass ich derjenige war, der einschritt, als Farley Sie schlug.“ Vorsichtig streckte er eine Hand aus, doch Madeleine wich vor ihm zurück, um seiner Berührung zu entgehen.
      „Was hat das schon zu bedeuten? Es war nicht das erste Mal, dass er das tat.“
      Sie durfte nicht glauben, dass sie ihm wirklich etwas bedeutete, ganz gleich, wie oft sie davon in den letzten Jahren geträumt hatte.
      Das Kind wand sich in ihren Armen und drehte sich so zur Seite, dass es nach Devlins Fingern greifen konnte. Während die Kleine fröhlich gluckste, kam er näher und ließ es zu, dass sie an seinem Halstuch zog. Als er diesmal Madeleines Wange berührte, wich sie nicht zurück. Es gelang ihr einfach nicht, und ebenso wenig war es ihr möglich, ein Wort zu sagen.
      „Er wird Ihnen nicht noch einmal wehtun“, versicherte er ihr mit ruhiger Stimme.
      Wieder wurde aus Devlin der Held ihrer Tagträume. Aber wie sollte sie ihm glauben können? Da waren andere junge Männer gewesen, die versprochen
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