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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M
Autoren: Diane Gaston
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saß er ab und ging auf Farley zu. „Lassen Sie das Kind los, Farley.“
      Der wich einen Schritt zurück, und bevor Devlin ihn erreichen konnte, zog er ein Messer aus dem Gürtel und hielt die in der Nachmittagssonne funkelnde Klinge an Linettes Kehle.
      „An Ihrer Stelle würde ich den Säbel fallen lassen, Steele“, zischte er ihm zu, doch Devlin ließ die Waffe nur ein wenig sinken. „Es ist mein Ernst“, fügte Farley an. Er drückte den Stahl an den Hals des Kindes und ritzte die Haut an, sodass ein wenig Blut austrat. Linette stieß einen gellenden Schrei aus.
      „Nein“, flehte Madeleine ihn an.
      Devlin gab ruhig zurück: „Lassen Sie das Kind gehen, Farley.“
      „Sie können das Gör haben“, höhnte er. „Aber die Mutter bleibt bei mir.“
      „Niemals.“
      „Sie gehört mir“, beharrte Farley. „Sie haben sie mir gestohlen, und ich will sie zurückhaben.“
      Devlin blieb stehen. Er konnte Farley weder entwaffnen noch überwältigen, ohne Gefahr zu laufen, dass der Linettes Kehle aufschlitzte.
      Angst stieg in ihm auf, doch er verdrängte sie. Ein Gefecht war in vieler Hinsicht wie ein Spiel, hielt er sich vor Augen. Wie die Partie, die er vor drei Monaten gegen Farley bestritten hatte. Auch jetzt würde Devlin abwarten, bis sein Gegenüber den ersten Fehler beging.
      „Ich habe sie Ihnen nicht gestohlen.“ Devlin sprach mit trügerisch ruhiger Stimme. „Sie haben sie mir angeboten, weil Sie beim Pokern die schlechteren Karten hatten.“
      „Sie haben unfair gespielt!“, rief Farley und fuchtelte mit dem Messer umher.
      „Das ist nicht wahr, und das wissen Sie genau. Sie haben viel eingesetzt, und Sie haben verloren“, fuhr er leise fort.
      „Und jetzt verlieren Sie !“ Farley lachte gehässig. Wieder hielt er Linette das Messer an den Hals, woraufhin Devlin den Griff seines Säbels fester umschloss.
      Auf einmal wandte Farley den Blick von ihm ab und starrte ungläubig auf etwas, das sich hinter Devlin abspielte.
      Dieser drehte sich um und sah, dass Madeleine auf einem der Pferde saß, das wie in Panik scheute und mit den Vorderhufen austrat. Farley stieß einen Schrei des Entsetzens aus und ließ Linette los, damit er sich die Hände vors Gesicht halten konnte, als würden die ihn vor den Hufen schützen.
      Madeleine dirigierte das aufgeschreckte Tier näher an ihren Widersacher heran, während sich Devlin über die am Boden liegende Linette warf. Er würde das Kind mit seinem Körper schützen.
      „Lass das Messer fallen, Farley“, schrie Madeleine ihn an. Das Pferd bäumte sich zwar weiter auf, doch Devlin sah, dass sie das Tier völlig unter Kontrolle hatte.
      Ein kreidebleicher Farley ließ die Arme sinken, dann fiel die Waffe zu Boden.
      Devlin stand auf und hielt Linette an sich gedrückt, die sich verängstigt an ihn klammerte.
      „Ist mit ihr alles in Ordnung?“, fragte Madeleine mit zitternder Stimme und gab dem Pferd ein Kommando, damit es zur Ruhe kam.
      „Ich glaube, ja“, erwiderte Devlin und grinste sie an. „Du kennst dich wirklich mit Pferden aus.“
      Sie zuckte nur beiläufig mit den Schultern, doch in diesem Moment stieß Farley einen Wutschrei aus, packte das Messer und stürmte mit erhobener Klinge auf Devlin und Linette los.
      Devlin war so perplex, dass er seinen Säbel nicht schnell genug hochnehmen konnte, um das Kind und sich selbst vor Farleys Klinge zu schützen.
      Madeleine reagierte schneller und drückte ihre Fersen in die Flanken des Pferdes, das sich erneut aufbäumte und mit den Hufen ausschlug. Einer dieser Tritte traf Farley, der zu Boden geschleudert wurde.
      Während sie das Pferd wieder beruhigte, hörte sie den Lord aufstöhnen. Er war in seine eigene Klinge gestürzt, die nun aus seiner Brust herausragte. Sein Blick wurde starr, und dann regte er sich nicht mehr.
 

23. KAPITEL
 
 
      M adeleine starrte aus dem Fenster auf den beeindruckenden Park von Heronvale, der von der untergehenden Sonne in einen rötlichen Schein getaucht war. Im marmornen Kamin am anderen Ende des Zimmers brannte ein knisterndes Feuer, während die Tasse Tee auf dem Tisch neben ihr kalt wurde. Im Schneidersitz saß sie auf dem Sofa und versuchte die Bilder von Farleys blutigem Ende zu verdrängen.
      Die Tür ging auf.
      „Da bist du ja.“ Devlin kam herein.
      Sie sah kurz auf, schaute dann aber weiter aus dem Fenster.
      Devlin setzte sich zu ihr, legte behutsam seine Hand an ihr Kinn und
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