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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M
Autoren: Diane Gaston
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nach einem Sattel. Sie war gerade damit beschäftigt, den Sattelgurt festzuzurren, als die Stalltür aufging und ein Mann hereinkam.
      „Na, was ist denn hier los!“, rief er, stürmte auf sie zu und bekam ihre Taille zu fassen.
      „Mama! Mama!“, rief Linette voller Angst und klammerte sich an den Beinen ihrer Mutter fest.
      „Was zum Teufel …?“, rief der Mann aus.
      Madeleine erkannte ihn als den Mann wieder, der Devlin geholfen hatte, sie einzuholen, nachdem sie fluchtartig das Haus des Marquess verlassen hatte.
      „Die Marchioness gab mir die Erlaubnis. Erinnern Sie sich an mich, Sir? Ich bin die … die Freundin von Lord Devlin. Und Sie sind … Jem, richtig?“
      „Weiß Dev, dass Sie hier sind?“, fragte er.
      „Nein. Lord Devlin ist nicht zu Hause. Deshalb muss ich unbedingt zum Marquess. Lord Devlin sagte, ich sollte das machen.“ Krampfhaft suchte Madeleine nach einer Erklärung, die ihn dazu bewegen würde, ihr zu helfen.
      „Mama?“, meldete sich Linette erneut zu Wort.
      Der Mann richtete sich auf. „Was hat das Kind hier zu suchen?“
      „Das ist meine Tochter.“
      Nachdenklich betrachtete er Madeleine. „Warum sind Sie so gekleidet?“
      „Ich hatte befürchtet, ich müsste den ganzen Weg bis Heronvale reiten“, kam ihr als Erstes in den Sinn. „Für eine Frau wäre das zu riskant. Bitte leihen Sie mir das Pferd, ich bringe es ganz sicher wieder zurück. Ich verspreche es Ihnen.“
      „Ich glaube, es wird dem Marquess nicht gefallen, wenn ich Sie nach Heronvale reiten lasse.“
      „Aber ich muss dorthin!“
      Sie hatte bereits viel zu viel Zeit verloren. Viel lieber wäre es ihr gewesen, sie hätte Linette einfach abgeben und ihren Plan längst in die Tat umsetzen können. Sie musste dies tun, bevor Devlin zurückkam und sie von ihrem Vorhaben abhalten konnte.
      Er stützte die Hände in die Hüften. „Ich werde Sie in der Karriole hinbringen. Das geht schneller, und ich glaube, Lord Devlin würde von mir erwarten, dass ich auf Ihre Sicherheit achte.“
      Madeleine hätte den Mann beinahe geküsst, so dankbar war sie ihm. „Vielen Dank, Sir.“
      Farley kochte vor Wut, während die Kutsche durch die Nacht fuhr. Die Kleine hatte ihn überlistet. Erst spät war seinen Leuten klar geworden, dass sie allein im Haus war, und als er ihnen befahl, dort einzubrechen, hatte sie sich mit ihrer Tochter längst abgesetzt.
      Weitere Zeit wurde vergeudet, bis herausgefunden wurde, dass Steele sich auf direktem Weg zum Anwesen seines Bruders begeben hatte. Farley war sich aus einem unerklärlichen Grund sicher, dass Madeleine das gleiche Ziel hatte. Er und seine Männer würden gegen Tagesanbruch Heronvale erreichen. Er würde seine Männer vorausschicken, um festzustellen, ob Madeleine bereits eingetroffen war. Wenn nicht, konnte er in aller Ruhe auf ihre Ankunft warten.
      Diesmal konnte sie ihm nicht entwischen.
 

22. KAPITEL
 
 
      D evlin erwachte in seinem alten Zimmer in Heronvale und glaubte einen entsetzlichen Moment lang, er kuriere noch immer seine Kriegsverletzung aus und habe die letzten Monate nur geträumt. Selbst als er begriff, dass dem nicht so war, blieb in seinem Innern immer noch ein unbehagliches Gefühl zurück. Mit dem Streit zwischen ihm und seinem Bruder hatte es nichts zu tun. Es war etwas, das sich einfach nicht greifen lassen wollte.
      Er hatte seinem Bruder die ganze Wahrheit gestanden, was besser gelaufen war als erwartet. Ned war mit ihm einer Meinung, dass eine Hochzeit mit Emily Duprey nicht infrage kam. Nicht einverstanden dagegen war er mit Devlins Folgerung, Madeleine heiraten zu müssen.
      Vermutlich hatte Ned sogar recht, wenn er sagte, Madeleine und ihre Tochter hätten nach allem, was sie erduldet hatten, ein Leben in Frieden verdient. Als Steeles Ehefrau aber würde sie ständig unter Beobachtung sein. Wie lange würde es dauern, bis jemand auf die Idee kam, ihre Vergangenheit zu enthüllen?
      Devlin hielt dagegen, dass wohl niemand in der Gesellschaft sich um seine Angelegenheiten kümmern würde, wenn er sein Offizierspatent reaktivierte und zur Armee zurückkehrte. Ned war auf die Äußerung dieser Möglichkeit hin reumütig geworden.
      Jetzt saß Devlin hellwach in seinem Bett, streckte sich und versuchte, den abgelaufenen Tag in einem anderen Licht zu betrachten. Ned konnte ihn nicht davon abhalten, wieder zum Militär zu gehen. Immerhin hatte er Devlin einen Betrag angewiesen, mit dem er
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