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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger
Autoren: Unbekannt
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In einer flachen Kurve kam das Fahrzeug herunter. In letzter Sekunde richtete es sich auf. Es klatschte mit der Unterseite auf das Landefeld, schlitterte mit schätzungsweise zweihundert Stundenkilometern über den Belag. Grauschwarzer Qualm stieg auf. Der Würfel drehte sich, erreichte den Rand des Landefelds. Ein allgemeines Aufstöhnen begleitete den Vorgang. Dort, wo der Bodenbelag endete und das Gras der umliegenden Wiesen begann, zog sich ein Graben entlang, vermutlich um ablaufendes Regenwasser aufzufangen. Der Würfel rutschte mit etwa fünfzig Stundenkilometern hinein. Es krachte, als er sich in den Dreck bohrte und von oben nach unten in zwei Hälften zerbrach. Perry und Rorkhete rannten über das Landefeld auf die qualmenden Trümmer zu. Die ersten Rettungskommandos trafen am Würfel ein.
    Kurz darauf taumelten vereinzelt Femesänger ins Freie. Sie bluteten aus Schnitt- und Platzwunden, hielten sich aber auf den Beinen. Im Rennen zählte Perry mit. Zehn verließen das Schiff, gefolgt von Anthloza. Nur zwei Personen fehlten noch. Endlich kamen sie inmitten einer Gruppe von Helfern. Atlan trug die bewusstlose Zephyda auf den Armen. Beide schienen unverletzt, aber am Ende ihrer Kräfte.
    Rhodan begriff in diesem Augenblick die Konsequenz des Absturzes. Ihre Hoffnung, Ash Irthumo verlassen zu können, hatte sich zerschlagen. „Nein!" Der Schrei hallte über die Ebene. Kräftige Arme packten Zephyda, rangen die Tobende nieder. „Lasst mich los! Das Schiff - wir stürzen ab!"
    „Beruhige dich, alles wird gut."
    „Die Sänger, ich muss sie ..."
    „Sie sind in Sicherheit." Zephyda riss den Kopf herum. Es waren keine Motana, die sie festhielten. Das Silberhaar hing Atlan wirr ins Gesicht, aber er strahlte sie an. Eine Hand mit einem kleinen Holzröhrchen tauchte in Zephydas Gesichtsfeld auf. Beißender Geruch drang in ihre Nase. Sie schnappte nach Luft.
    Ihre Augen fingen an zu tränen. Gleichzeitig klärten sich ihre Gedanken. Sie erkannte den Boden des Raumhafens, auf dem sie in Atlans Armen kauerte. Der Kreis der Motana um sie herum öffnete sich nach Westen. Wieder stieß Zephyda einen Schrei aus, diesmal leiser und gef asster. Weit im Westen sah sie den Würfel der Kybb-Cranar. Er lag auf dem Boden, war in zwei Teile zerbrochen. Zephyda sank zur Seite. Sie vergrub den Kopf unter ihren Armen. „Ich habe versagt."
    „Alle sind am Leben. Keiner ist schwer verletzt. Es sind in der Hauptsache Schnittwunden, Prellungen und Gehirnerschütterungen." Garombe setzte sich neben sie. Die Planetare Majestät ergriff Zephydas Hände. „Der Versuch ist nicht fehlgeschlagen. Wir wissen jetzt, dass die Kräfte unserer Ahnen noch immer in uns schlummern. Wir begingen lediglich einen Denkfehler, als wir glaubten, es könnte beim ersten Mal klappen."
    „Ich bin keine Epha-Motana", krächzte Zephyda. „Wäre ich bloß als Irthumo-Lauscherin auf Ore geblieben!"
    „Anthloza und ihre Sänger sind da anderer Ansicht. Keine ist so stark wie du. Du besitzt eine Qualität, die keiner anderen Motana auf Curhafe zu eigen ist. Und es geht nicht allein um deine mentale Kraft, die du in den Reigen der Sänger einbringst." Zephyda schluckte. Aus geweiteten Augen sah sie Garombe an. „Wie meinst du das?"
    „Dein Bewusstsein beschränkt sich nicht auf Pardahns Residenz oder auf Oreschme und deren Bewohner. Es schließt alle Motana-Völker ein, die von Baikhal Cain, von Ash Irthumo und allen anderen Planeten, die Motana bewohnen. Du kämpfst für alle Motana in Jamondi. Eine Frau wie dich, mit dieser Energie und diesem überkochenden Talent, hat es seit langen Zeiten nicht mehr gegeben."
    „Ich habe dennoch versagt." Garombe lachte. „Was glaubst du, wie oft die Kopfjägerinnen in all den Jahrtausenden versagt haben? Es reichte nicht, um die Motana von Curhafe zu töten. Und jetzt kommst du und willst beim ersten Rückschlag aufgeben?
    Das glaube ich dir nicht." Zephyda erkannte, dass Garombe Recht hatte. Die Enttäuschung war es, die sie an ihr Versagen glauben ließ. Nein, sie wollte nicht aufgeben. Wieder sah sie die lebenden Fackeln im Wald von Pardahn vor sich, die Kinder, Männer und Frauen, die schwelend von den Bäumen herabstürzten, wo die Kybb-Cranar sie rücksichtslos töteten. Und sie' sah das Leid in den Augen der Frau, der die Kopfjägerinnen durch die Ebene gefolgt waren. Das Leid in der Absaugkammer konnte und wollte sie sich nicht mehr vorstellen. Sie wusste nur eines: Sie würde jeden Kybb-Cranar töten, der ihr
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