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2217 - Die FemesÀnger

Titel: 2217 - Die FemesÀnger
Autoren: Unbekannt
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Augenblicke aus. Es war näher gekommen, aber noch verdeckte das dichte Gebüsch die Sicht auf den Ankömmling. Am letzten Baumstamm blieb Anthloza stehen. Fast gleichzeitig tauchte auf der anderen Seite eine zweite Gestalt auf, spähte um die Ecke. Anthloza sah in das andere Gesicht. Die andere glich ihr, einschließlich der. kleinen Grübchen in den Mundwinkeln.
    Lediglich die Frisur stimmte nicht überein. Während sie selbst das schwarze Haar kurz geschoren trug, fielen die Strähnen ihres Ebenbilds bis fast auf die Schultern. „Nichts", sagte Garombe, die Zwillingsschwester. „Und du?" Anthloza berichtete in knappen Worten,was sie entdeckt hatte. „Biliend-Nord also." Garombe kniff die Lippen zusammen. „Sie nimmt denZug."
    „Den wir nicht einholen können. Der nächste fährt erst in der Mitte des Nachmittags." Sie brauchten sich also nicht zu hetzen. Genau das kalkulierte die Flüchtende möglicherweise ein. Es gab ihr Zeit, ihre Spur zu verwischen. „Weiter!", stieß Garombe hervor. Sie kannte Anthlozas Gedanken, als seien es ihre eigenen. Schulter an Schulter jagten sie über die Felder, durchquerten einen letzten Streifen Wald und erreichten die Ebene von Biliend. Weit drüben, fast am Horizont, tauchten vereinzelt Mitglieder des zehnköpfigen Kommandos auf. Anthloza nestelte an ihrer Lederweste. Sie zog die winzige Holzpfeife hervor, blies dreimal kurz hinein. Die Frauen hörten es, erspähten sie und wandten sich in ihre Richtung. „Dieses eine Mal noch", sagte Anthloza. Ihre Stimme klang heiser, der Tonfall gereizt, ja wütend. „Dieses eine Mal noch", erwiderte Garombe etwas leiser und sanfter. Männer jagten und erlegten Wild, um ihren Teil zur Ernährung der Familien beizutragen. Frauen auf Ash Irthumo jedoch jagten Frauen, die sich nicht den Gesetzen unterwerfen wollten. Keine Motana meldete sich freiwillig als Jägerin. Die Planetare Majestät bestimmte die tüchtigsten und seelisch stabilsten dazu. Eines Tages wird alles vorbei sein! Garombe sah ihre grimmig entschlossene Miene. „Nein, Anthloza. Es muss schon ein Wunder geschehen. Entweder kehren die Schutzherren zurück, oder die Kybb-Cranar rafft eine Seuche dahin. Wir selbst sind zu schwach."
    „Ja, das ist wohl wahr, Schwester. Dennoch..." Eine Weile hasteten sie schweigend ihrer Gruppe entgegen. Zwischen den Feldern trafen sie zusammen. Anthloza informierte sie über die Spur, die ihnen jetzt verloren ging, wo sie die Wälder hinter sich ließen. In lockerem Trab setzten sie ihren Weg fort, Anthloza und Garombe vorneweg, die übrigen Frauen hinterher. Drei von ihnen trugen einen Bogen über der Schulter, getränkt mit Tierblut. Das war das äußere Zeichen ihrer Bereitschaft, ein gefälltes Urteil sofort zu vollstrecken. Aber die Frauen hätten sich lieber die Hand abgehackt, als auf eine Motana zu schießen oder sie gar zu töten. Die Bogen dienten allein dem Zweck, auftauchende Besatzer zu täuschen. „Tod den Kybb-Cranar!", zischte Anthloza. „Tod den Kybb-Cranar!", antworteten die Motana im Chor. Der Tonfall ihrer Stimmen spiegelte gleichzeitig ihre Ohnmacht wider. Alle wussten, dass sie gegen die mächtigen Wesen im Crythumo nichts ausrichten konnten. Biliend! Da lag sie, die Unvergleichliche. Unter den neun Siedlungen Curhafes stellte sie mit Abstand die lieblichste dar. Von einer Anhöhe blickten die Motana auf die malerisch in die Landschaft eingebetteten Orte, Dutzende an der Zahl. In kleinen Gruppen lagen die Häuser mitten in den Wiesen und Feldern. Fußpfade und Wege für Fuhrwerke bildeten ein sternförmiges Muster, das die einzelnen Weiler miteinander verband. Mitten durch die Idylle zog sich das stählerne Band der Schienen, das Biliend mit den Siedlungen im Norden, Westen und Osten sowie mit dem Crythumo an der Küste verband. Lediglich die Frisur stimmte nicht überein. Während sie selbst das schwarze Haar kurz geschoren trug, fielen die Strähnen ihres Ebenbilds bis fast auf die Schultern. „Nichts", sagte Garombe, die Zwillingsschwester. „Und du?" Anthloza berichtete in knappen Worten, was sie entdeckt hatte. „Biliend-Nord also." Garombe kniff die Lippen zusammen. „Sie nimmt den Zug."
    „Den wir nicht einholen können. Der nächste fährt erst in der Mitte des Nachmittags. Sie brauchten sich also nicht zu hetzen. Genau das kalkulierte die Flüchtende möglicherweise ein. Es gab ihr Zeit, ihre Spur zu verwischen. „Weiter!", stieß Garombe hervor. Sie kannte Anthlozas Gedanken, als seien es ihre
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