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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Pfad einfacher vorwärts. Und wenn er sich weiter so windet, führt er uns durch einen guten Teil des Gebiets."
    „Einverstanden."
    Sie folgten dem Pfad. Das Fortkommen erwies sich tatsächlich als erheblich weniger mühsam, trotzdem blieb ein Unbehagen. Auf unbestimmte Art und Weise fühlte Rhodan sich beobachtet. Die paradiesische Unberührtheit des Waldes war gebrochen. Unwillkürlich ging Rhodan schneller, schob die Zweige, die über den Pfad wuchsen, mit fahrigen Bewegungen zur Seite.
    Nach einigen Minuten verharrte er mit einem Zweig in der Hand. „Was ist los? Wieso hältst du an?", fragte Atlan hinter ihm. „Dieser Zweig. Sieh dir das an ..." Rhodan hielt dem Arkoniden den Ast entgegen. Seine Spitze, zwei Handbreit lang, baumelte an einem Stück Rinde. „Was soll damit sein? Er ist abgebrochen. Wahrscheinlich hat ein größeres Tier an ihm entlanggestreift."
    „Nein, sieh genauer hin!"
    Atlan beugte sich vor und musterte den Ast aus zusammengekniffenen Augen. „Er ist nicht abgebrochen ... er ist abgeschnitten!"
    „Richtig. Und das bedeutet ..."
    „... dass hier ein oder mehrere Wesen durchgekommen sind, die Werkzeuge benutzen. Intelligente Wesen."
    „Genau das denke ich auch", stimmte Rhodan zu. „Und es ist nicht lange her. Die Blätter an dem Zweig sind noch grün und hängen nicht herunter."
    Sie marschierten weiter. Jetzt, nachdem sie den ersten abgeschnittenen Zweig gefunden hatten, stießen sie in kurzen Abständen auf weitere - und schließlich auf die Stelle, an der das oder die Wesen den Pfad verlassen hatten. Ein mit Klingen freigeschlagener Weg führte brusthoch durch das Unterholz. Rhodan und Atlan folgten geduckt seinen Windungen, bis das Unterholz sich übergangslos lichtete und sie einen Platz betraten.
    Die Kronen von einem halben Dutzend Keulenbäumen wölbten sich wie ein Dach über ihm und sorgten dafür, dass er aus der Luft nicht einsehbar war. Der Untergrund um die Bäume bestand aus hartem, festgetretenem Lehm.
    In der Mitte des Platzes befand sich ein Lager. Rhodan und Atlan traten näher, die Hände als Zeichen ihrer friedlichen Absichten erhoben.
    Es gab niemanden, der sie begrüßt hätte. In der Mitte des Lagers verging die letzte Glut eines mit Metallplatten abgeschirmten Feuers. Um die Feuerstelle herum gruppierten sich Schlafplätze aus einfachen Stoffmatten. Vom Rand des Platzes drang das Schnauben von Reittieren. „Verlassen", stellte Rhodan fest.
    Atlan, der sich interessiert über die Konstruktion beugte, die die Feuerstelle abschirmte, nickte. „Sieht so aus. Ich nehme an, dass es die Besitzer dieses Lagers sind, hinter denen die Kybb-Cranar her waren."
    „Fragt sich nur, was aus ihnen geworden ist. Verstecken sie sich an einem anderen Ort vor den Kybb-Cranar? Oder haben die Gleiter sie entdeckt und gefangen genommen?"
    Atlan beendete die Untersuchung der Feuerstelle. „Wir sollten uns auf jeden Fall auf beide Möglichkeiten einstellen."
    Sie beschlossen, die Nacht in der Nähe des Lagers zu verbringen. Der Gedanke an die Schlafmatten war zwar verführerisch, aber Rhodan wollte sich gar nicht erst ausmalen, was geschehen würde, sollten ihre Besitzer in der Nacht zurückkehren und ihn und Atlan in ihnen eingerollt vorfinden. Es würde ihnen schwer fallen, die Wesen von ihrem guten Willen zu überzeugen.
    Rhodan und Atlan nahmen zwei gefüllte Wasserflaschen und Lebensmittel an sich, ließen das Lager widerstrebend zurück und verkrochen sich für die Nacht im Unterholz.
    Der Morgen begann mit der inzwischen bereits üblichen Marter. Die Krin Varidh pumpten ihr Gift in die Flüchtenden, ließen sie aufspringen, verzweifelt ihre anschwellenden Hälse umklammern und schließlich wieder zu Boden gehen, wo sie zuckend liegen blieben, während die Aktivatoren die Toxine mühsam neutralisierten.
    Nach ungefähr einer Stunde hatten die Männer wieder genug Kraft, um, wenn auch zitternd, aufrecht zu sitzen. „Dachte immer, man gewöhnt sich an alles!", krächzte Atlan.
    Rhodan zwang sich ein Lachen ab. Ein Schmerz stach wie ein Messer in seine Brust, aber er ließ sich nichts anmerken. Er würde sich nicht unterkriegen lassen. Er würde den Krin Varidh abschütteln.
    Seine Entschlossenheit wuchs mit jeder Giftinjektion.
    Rhodan und Atlan begaben sich an den Lagerplatz. Er war nach wie vor verlassen. Atlan erkannte mit seinem fotografischen Gedächtnis, dass sich nichts geändert hatte. „Es war niemand da", sagte er. „Keinen Millimeter sind die Gegenstände
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