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21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

Titel: 21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Autoren: Andreas Schlüter
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Niederlage eingestehen.
    Doch Laura kam ihm zuvor.
    Christoph hatte nicht auf sie geachtet, während er seinen düsteren Gedanken nachhing. Die ganze Zeit hatte Laura dagestanden, mit zitternden Knien und geballten Fäusten und hatte Jahn in die Augen gesehen. Christoph ahnte, was ihr durch den Kopf ging: Sie stand mit Jahn einem ihrer Entführer gegenüber. Jener, der sich während ihrer Entführung nicht einmal die Mühe gemacht hatte, sein Gesicht zu verdecken. Zu sicher war er sich gewesen, dass Laura ihm nichts anhaben konnte. Jetzt sahen sich beide stumm in die Augen.
    Schließlich war Laura es, die sprach, als Christoph schon den Mund öffnete.
    „Heute Abend 19 Uhr in der Schule. Da ist unser Versteck“, sagte Laura. „Da bekommen Sie die Daten.“
    C hristoph fiel ein Stein vom Herzen. Laura hatte den gleichen Gedanken wie er. Auch sie sah ein, dass weiterer Widerstand keinen Sinn ergab. Dass sie, wenn ihnen ihr Leben und ihre körperliche Unversehrtheit lieb war, aufgeben und den Steuerbetrügern die Daten überreichen mussten.
    Lukas’ Miene offenbarte, wie überrascht er war von Lauras plötzlichem Sinneswandel. Doch er kommentierte ihn nicht. Offenbar war auch er einverstanden mit dieser Wendung.
    Nur Benni schaute noch etwas unsicher drein und Christoph vermutete, dass er mit sich rang, nach der ursprünglich angebotenen Million zu fragen. Doch Benni warf einen Blick auf Laura und verkniff sich die Frage in diesem Moment.
    Christoph spürte eine große Erleichterung, dass Laura ihre Meinung geändert hatte und zum gleichen Schluss gekommen war wie er. Das Einzige, was ihn ein wenig stutzig werden ließ, war ihr Vorschlag, sich um 19 Uhr im Schulversteck zu treffen. Warum erst am Abend? Er hatte vorschlagen wollen, jetzt sofort in die Schule zu fahren und die Daten-CD zu übergeben. Je eher er sie los war, desto wohler würde er sich fühlen. Er wollte ein für alle Mal mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.
    Offenbar hatte Jahn entweder seine Gedanken erraten oder er wollte nun selbst die Übergabe so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Jedenfalls stellte er genau die gleiche Frage, die Christoph gerade durch den Kopf ging: „Wieso erst heute Abend? Ich denke, wir gehen jetzt sofort.“
    Es klang nicht wie ein Vorschlag, sondern es handelte sich um eine klare Anweisung.
    „ Das geht nicht!“, wandte Laura ein.
    Christoph zuckte zusammen. Was sollte das? Wieso sollte es nicht gehen, jetzt sofort in die Schule zu fahren?
    Wieder sprach Jahn Christophs Frage aus: „Wieso nicht?“
    „Weil …“, begann Laura zögernd, „… der Keller heute Nachmittag ausgeräumt wird.“
    „Was?“ Benni zeigte sich sichtlich erstaunt. Er kannte Laura eben nicht so gut. Christoph aber deutete das kurze Zögern in ihrer Antwort richtig: Laura hatte sich das nur ausgedacht. Für Benni klang es überzeugend, Christoph aber konnte sie nicht hinters Licht führen. Und Jahn?
    „Welcher Keller?“, fragte er.
    Laura erklärte, wo sie sich versteckt gehalten hatten, und endete mit: „Na ja, und nun wird aber die Dunkelkammer endgültig ausgeräumt. Heute Nachmittag. Ich weiß das von Conni, der Tochter des Hausmeisters. Die muss sich jetzt leider ein anderes Liebesnest suchen.“
    Sie rang sich ein verschwörerisches Lächeln ab, das Christophs Verdacht nur bestätigte: Sie führte etwas im Schilde. Sie hatte einen Plan, den sie verfolgte. Von wegen, sie hatte ihre Meinung geändert! Davon konnte überhaupt keine Rede sein! Fast fluchte Christoph innerlich und hoffte, man konnte ihm seinen Ärger nicht vom Gesicht ablesen. Aber was sollte er jetzt tun? Er fand, es war zu gefährlich, Jahn austricksen zu wollen. Aber ob er wollte oder nicht, er musste das Spielchen jetzt mitspielen. Lukas und Benni indes schienen Laura nicht durchschaut zu haben. Im Gegenteil: Benni war total erstaunt.
    „So plötzlich?“, fragte er verwundert. „Wieso das denn?“
    „Überhaupt nicht plötzlich“, fuhr Laura ihm schnell über den Mund. „Das ist schon seit Wochen geplant, nur wir haben es vorher nicht mitbekommen.“
    „Aha!“ Benni spielte seine Verblüffung nicht.
    Sogar Lukas schien sich zu fragen, weshalb Conni ihm davon nichts erzählt hatte, so glaubwürdig präsentierte Laura ihnen ihre Geschichte. Genauso, wie sie seinerzeit Christophs Mutter weisgemacht hatte, sie würden für ein Schulprojekt in ein Wochenendhaus fahren. Da war Christoph voll in dem Glauben gewesen, Laura hätte sich ihre
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