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2197 - DerJahrmillionenplan

Titel: 2197 - DerJahrmillionenplan
Autoren: Unbekannt
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die sich die Gasse entlang auf ihn zubewegten. Er versuchte, sie durch Winken auf sich aufmerksam zu machen. Sie reagierten nicht. Immer wieder versuchten sie Wände oder geschlossene Türen zu durchqueren, blieben aber stecken und machten schließlich kehrt.
    Einer der Schemen kam bis zum vordersten Haus. Auch er zeigte keine Reaktion auf die Anwesenheit des Fremden. Der Terraner war buchstäblich Luft für ihn.
    Er sieht mich nicht. Vielleicht ist das potentialverdichtete Schirmfeld undurchsichtig?
    Rhodan betrachtete das Wesen eingehend. Es reichte ihm ungefähr bis zum Brustkorb. Auf einem schmächtigen Körper saß ein überdimensionaler und völlig haarloser Kopf. Humanoide mit dieser Erscheinungsform gab es unzählige. Das Aussehen charakterisierte eine bestimmte Entwicklungsphäse in der Geschichte eines Volkes, in der sich Körper zurückbildeten und Gehirne wuchsen. Sehr häufig signalisierte dieser Prozess das nahende Ende eines Volkes.
    Irgendetwas an diesen Wesen kam ihm bekannt vor.
    Ich bin solchen Wesen schon einmal begegnet, dachte er. Bloß wo?
    Sosehr er sich auch das Gehirn zermarterte, er fand keine Antwort.
    Ein Sturm zog auf. Der Horizont flimmerte vor Hitze. Heiße Luft reicherte sich mit dem feinen, mehlartigen Sand an. Minuten später bereits entstanden die ersten vertikalen Wirbel.
    Spiralgalaxien gleich, schraubten sie sich in den Himmel und nach Westen.
    Ein Wirbel kam direkt auf die Siedlung zu.
    Diesmal akzeptierte Rhodan den Vorschlag des Pikosyns. Der Rechner aktivierte den Galornenschirm. Eine tiefblaue Blase umhüllte übergangslos den Terraner.
    Rhodan atmete erleichtert auf, als die energetischen Emissionen des Keilschiffs konstant blieben. Wenigstens von dieser Seite drohte ihm keine Gefahr.
    Der Spiralwirbel erreichte den vom Schiff projizierten Schirm. Die Energiewand setzte dem Sand keinen Widerstand entgegen. Ungehindert wälzten sich die Massen hindurch und hüllten Rhodan ein. Schlagartig wurde es dunkel. „Lass mich mittreiben", sagte der Terraner zum Pikosyn. Konnte der Sturm ihm vielleicht helfen, den Schirm zu durchbrechen?
    Die Anzeigen auf der Innenseite der Helmprojektion zeigten einen Leistungsanstieg des Gravoaggregats um achtzig, dann hundert und schließlich hundertdreißig Prozent. Rhodan spürte nichts von den anbrandenden Sandmassen und der Wärme, die sie erzeugten. Dabei stieg die Anzeige der Außentemperatur auf fast zweihundert Grad Celsius. „Reibungswärme, Andruck - alles im grünen Bereich", meldete der Pikosyn. „Tendenz fallend."
    Augenblicke später war es vorbei. Die Sicht kehrte zurück, der Pikosyn schaltete den Gravoprojektor ab. „Ergebnis negativ. Die Potentialverdichtung unterscheidet zwischen dem Sand und dem Anzug."
    Der Wirbel hatte den Bereich zwischen Keilschiff und Siedlung vollständig durchquert und rollte weiter. Er streifte einige Häuser und drängte in die Gassen. Die Häuser wurden in Stücke gerissen, als bestünden sie aus Pappe.
    Die Gestalten im Freien kümmerten sich nicht darum. Der Sand trieb durch sie hindurch, als existierten sie nicht. Dennoch schienen sie den Sturm wahrzunehmen. Rhodan sah, dass manche von ihnen einstürzenden Fassaden auswichen. Andere, die nicht schnell genug waren, wurden von den Trümmern begraben. Nach einer Weile arbeiteten die Schemen sich ins Freie und setzten ihren Weg fort. Sie hinterließen keine Spuren im knietiefen Sand. Nach einer Weile aber entdeckte Rhodan Furchen im mehligen Staub. „Die Wärmeabstrahlung der Schemen nimmt zu", sagte der Pikosyn. „Das Emissionsraster zeigt an, dass sich ihre Materie verdichtet."
    Die Gestalten bewegten sich jetzt ausnahmslos auf den Rand der Siedlung und auf Perry Rhodan zu. Sie blickten neugierig zu ihm herüber - oder bildete er sich das nur ein? Wie auf ein geheimes Kommando erstarrten sie. Die Verdichtung ihrer Körper stoppte abrupt. „Energetische Aktivitäten!", meldete der Pikosyn. „Etwas geschieht auf dem Keilschiff!"
    Im nächsten Augenblick hörte der Terraner ein leises Rauschen. Er wandte sich um und sah gerade noch, wie das Schiff abhob und im Himmel verschwand.
    Das Schirmfeld, das Rhodan bisher von der Siedlung getrennt hatte, fiel in sich zusammen. Er stöhnte auf. Ein gewaltiger mentaler Druck legte sich auf sein Bewusstsein. Übergangslos verschwamm die Umgebung um ihn herum. „Es ist besser, wenn ich das Fluchtprogramm einleite", riet der Pikosyn. „Deine Vitalwerte verschlechtern sich rapide!"
    „Nnein", ächzte
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