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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
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Kraft strömte aus dem Boden, erfasste die Luft, das Wasser, alles.
    Und er wusste, dass der Kern VAIAS entstand, der Heiligen Mutter.
    Rhodan erlebte nicht nur VAIAS ,Erwachen, sondern gleichzeitig ihre Geburt. Ein unglaubliches Kaleidoskop wirbelte vor ihm, wie damals vor Vaikan von Vaniloon. Und wie damals der Ritter der Tiefe erkannte er intuitiv, was er eigentlich sah: Die räumliche Stabilität war aufgehoben, die Zeit kannte nicht länger eine Trennung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Alles geschah jetzt und hier, war letztlich eins - und zugleich mehr!
    Rhodan verlor sich eine Ewigkeit lang in einem Gefühl der Güte und des Glücks, das ihn vollständig ausfüllte.
    Irgendwann hob sich sein Blickfeld wieder, und das braune Gas, in dem gerade noch, vor einer Ewigkeit, ein energetisches Gewitter getobt hatte, verwandelte sich in goldene Funken und Flocken inmitten weißlicher Schleier und Schlieren. Sternenglanz brach grell aus einem Nukleus hervor. Ein Licht blitzte auf und wurde zu einer flackernden Flamme, die erstarrte und von zwei Händen umfasst wurde: nie Flamme verwandelte sich in den flimmernden Umriss, eines humanoiden, etwa anderthalb Meter großen Wesens, und die Hände öffneten sich, umgaben sie mit einem goldenen Glanz und verschwanden.
    „Vaikan von Vaniloon", flüsterte Rhodan. Und wusste, dass das, was er vor sich sah, der ehemalige Ritter der Tiefe war, aber gleichzeitig auch viel mehr.
    „Vaikan", sagte das von einem 'Verzerrungsfeld umgebene Geschöpf, „und doch viel mehr."
    „VAIA!", flüsterte Rhodan und verspürte nichts als Leichtigkeit, Glück und Ekstase. Wie ES sich in anderer Gestalt vor ihm manifestiert hatte, so manifestierte sich nun diese Superintelligenz. VAIA war, erwacht und hatte ihn zur Kenntnis genommen!
    Der Augenblick glich einer übernatürlichen Berührung.
    Rhodan bemühte sich, angesichts von VAIAS direkter Gegenwart eine gewisse Gefasstheit und Entschlusskraft zu wahren. Aus dem Augenwinkel sah er, dass Gucky sich langsam wieder erhob. Die Züge des Mausbibers wirkten völlig hingerissen.
    Wie kann, das sein?, dachte der Resident. Gucky hat kaum weniger erlebt als ich, genauso viele Superintelligenzen und Wunder gesehen. Wieso nimmt ihn diese Begegnung viel stärker mit als, mich?
    Dann konzentrierte er sich wieder auf sein Anliegen. „Wir Terraner und unsere Verbündeten, die Arkoniden und Posbis, haben deine Vernichtung verhindert. Wir erbitten nun deine Hilfe!"
    Die flimmernde Gestalt schwieg eine Ewigkeit lang. „Erbittest du meine Hilfe", antwortete sie dann, „oder bist du der Ansicht, Anspruch darauf zu haben, weil ihr mir geholfen habt?"
    Nun schwieg Rhodan, überlegte, wählte seine Worte mit Bedacht. „Wir erhoffen uns eine gewisse Hilfe. VAIA ist Teil eines Thoregons. Auch die Milchstraße ..."
    „Warum", unterbrach Gucky ihn, „hat VAIA mir geholfen, als die Kreaturen von Quintatha mich töten wollten, und nicht ihm, als der Souverän der Vernunft ihn fast getötet hat?" Er zeigte auf Rhodan.
    Die Augen des Mausbibers blitzten geradezu. Gucky stand verkrümmt da, fast so verkrümmt wie der Souverän.
    Empfindet er Schmerz?, dachte Rhodan. Nach dieser Verzückung, die er offensichtlich in den letzten Minuten oder Stunden oder Ewigkeiten erfahren hat? Was ist nur los mit ihm?
    „Ich musste dir einfach helfen ... Kleiner." .
    Rhodan öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, kam der Ilt ihm zuvor. „Warum musste VAIA mir helfen?"
    „Nicht VAIA, sondern der Teil davon, der einmal ich gewesen ist, Vaikan von Vaniloon. Und du weißt es doch schon längst, kleines Wesen."
    „Ich will es sehen." Gucky hob eine Faust und schüttelte sie. „Warum quälst du mich ... nach allem, was wir für dich getan haben? Warum gibst du mir erst Hoffnung und peinigst mich dann so fürchterlich?"
    „Verzeih! Es lag mir fern, dir Schmerzen zuzufügen. Ich dachte, das Wissen der Gedanken sei dir genug." Die Gestalt hob eine Hand, und das Verzerrungsfeld erlosch.
    Rhodan wich zwei Schritte zurück. Er hatte in seinem langen Leben schon viele Überraschungen erlebt, doch damit hätte er niemals gerechnet.
    Das Geschöpf. unter dem Verzerrungsfeld, Vaikan von Vaniloon, der ehemalige Ritter der Tiefe, der bei VAIAS Entstehung den Katalysator gebildet hatte, falls nicht sogar viel mehr, war etwa anderthalb Meter groß und glich einer aufrecht gehenden Maus mit einem abgeplatteten Biberschwanz. Sein Unterleib war stark verdickt, das Fell rötlich
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