Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Flottenaufgebot markierten. „Ihr habt ein Problem", begann die Algorrian. „Wie wollt ihr an den Kattixu vorbeikommen und durch METANU-Tor ins Unbekannte eintreten?"
    Ich seufzte innerlich. Die beiden schienen den großen Auftritt zu lieben. An Atlans Stelle hätte ich die beiden aus der Zentrale geschickt und unter Kabinenarrest gestellt. Ich sah sie als Unruhestifter und fand, dass man sie auch als solche behandeln sollte.
    Der Arkonide schien anderer Ansicht zu sein. „Komm auf den Punkt!"
    „Nichts lieber als das." Varantir stand neben mir, und ich hatte Mühe, nicht vor seiner Duftwolke zurückzuweichen. „Wir möchten euch helfen, die Vernichtung eurer Heimatgalaxis zu verhindern."
    Atlan sog heftig die Luft zwischen den Zähnen ein.
    Ich verstand seine Skepsis: Warum wollten sie uns helfen, den Plan der Kosmokraten zu vereiteln?
    Sie hatten keine Freunde im Thoregon, und niemand mochte sie. Sie waren nicht humanitär gesinnt.
    War es reiner Selbsterhaltungstrieb?
    Le Anyante musste wohl gemerkt haben, wie eigenartig uns dieser Vorschlag erschien. „Es tut nichts zur Sache, weshalb wir euch helfen wollen." Sie wandte sich von der Panoramagalerie ab und unserer kleinen Gruppe zu. „Aber wenn die SOL durch das Tor gehen will, so gibt es eine Möglichkeit, ihr die erforderliche Zeit zu verschaffen."
    „Etwa ein Ablenkungsmanöver?", mutmaßte der Smiler. „Ganz recht. Im Orbit von Tulacame 2 kreist noch immer STASIS
     
    01.
     
    Die Station ist funktionstauglich.
    Wir könnten sie einem guten Zweck zuführen."
    Ich hätte Stein und Bein schwören können, dass sie sich nur mühsam ein Lachen verkniff. Ihr Partner schnaubte neben mir. Ihm schien es ähnlich zu ergehen.
    STASIS 01 war eine gigantische, sechzehn Kilometer lange Station in der Form einer Flasche, die Tulacame 2 umkreiste, die Heimatwelt der Algorrian. Der Flaschenhals enthielt den Projektor des Stasisfeldes, das den Planeten und damit ihr Volk über Jahrmillionen hinweg förmlich konserviert hatte. Innerhalb des Feldes hatte ein beschleunigter Zeitablauf geherrscht, so dass die Algorrian schlicht ausgestorben waren.
    Wir wussten noch nicht, wer das veranlasst hatte. Aber Tulacame 2, einst ein blühendes Paradies, war eine erkaltete Kugel ohne Leben, und das musste die „Liebenden der Zeit" tiefer getroffen haben, als sie zu zeigen bereit waren.
    Der gelungene Einsatz mit Atlan war ihnen allerdings eine gewisse Genugtuung gewesen. Sie hatten den Projektor in STASIS 01 abgeschaltet. Es gab keine Zeitabschirmung mehr um ihren Planeten.
    Leider hatte ihnen das die alte Heimat auch nicht zurückgeben können.
    Sie waren jetzt „Gestrandete der Zeit".
    Auf einmal begriff ich, wie hilflos sie sich fühlen mussten. So hilflos, dass sie die Station, von der dieses Unheil ausgegangen war, gern opferten.
    Kaum verhohlener blinder Zorn, dachte ich. Im Grunde schlagen sie wutentbrannt auf das Gerät ein, weil sie den Fadenzieher im Hintergrund nicht kennen.
    Einen Moment lang erfüllte mich beinahe so etwas wie Mitleid. Sie verhielten sich geradezu menschlich. Aber dann blickte ich wieder in Le Anyantes Gesicht mit den zitternden Barten. Die graublauen Augen glitzerten tückisch, zumindest empfand ich es so. „Was haltet ihr von unserem Vorschlag?", fragte die Zentaurenfrau. „STASIS 01 ist ein Erzeugnis der Algorrian. Und da ihr die Letzten eurer Art seid, könnt ihr natürlich über die Station verfügen." Atlan stand mit leicht gespreizten Beinen neben Tek. „Ein Ablenkungsmanöver klingt großartig."
    Bericht Fee Kellind, Posidat SEN-IX/P-048-6, privates Memo, zweieinhalb Stunden zuvor...
    Mein Mann war in der Abteilung für Logistik tätig, unser Sohn war ausgeflogen und arbeitete vermutlich in einem Labor an irgendwelchen nicht gerade sehr legalen Versuchsreihen, und mein Dienst begann erst in einer Stunde ...
    Endlich hatte ich wieder Gelegenheit, meiner heimlichen Leidenschaft zu frönen.
    Ich setzte mich an den Kabinenservo und nahm über diesen Zugriff auf eine verschlüsselte Textdatei, die ich auf einem einsamen Pfad in den Tiefen SENECAS abgelegt hatte.
    Der Bordrechner begrüßte mich außergewöhnlich freundlich, als er erkannte, welche Datei ich aufrief.
    Es war schon einige Wochen her, seit ich zuletzt daran gearbeitet hatte, und vielleicht hatte er schon vermutet, dass mein Interesse erloschen sei - weit gefehlt. Es hatte mir nur einfach an der nötigen Zeit gefehlt.
    Mein Herz schlug höher, als die erste Bildschirmseite
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher