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2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Experimentalraumer, an dem wir unsere Versuche durchgeführt haben."
    „Die CANBERRA?", fragte ich. „Sie hat den Vorteil, dass wir an ihr jeden Quadratzentimeter kennen. Wir haben sie unzählige Male auseinander genommen und wieder zusammengebaut. Wenn es mit diesem Schiff Probleme gibt, können wir sie im Halbschlaf lösen."
    Atlan blickte erst Tekener an, dann mich. Ich nickte, der Smiler grinste. „Na schön", sagte der Arkonide in das Akustikfeld. „Deine Leute sollen unverzüglich mit der Montage beginnen."
     
    3.
     
    18. Mai 1312NGZ, die Zentrale der SOL Myles Kantor Ich machte mir nicht erst die Mühe, den Hangar aufzusuchen. Icho Tolot war durchaus allein in der Lage, die erforderlichen Umbauten an der CANBERRA vorzunehmen. Ich zog es vor, meinen Arbeitsplatz in der Zentrale aufzuschlagen, und setzte mich hinter ein Pult, umgeben von einem Dämmschirm, der mir das Stimmengewirr vom Hals hielt.
    Auf der Panoramagalerie war noch immer die Flotte der Kattixu zu sehen.
    Ich fragte mich, wie der Haluter es geschafft hatte, die Iso-Werke mit unseren Systemen kompatibel zu machen. Das war eines seiner typischen Bravourstücke. Da mein Spezialgebiet fünfdimensionale Mathematik war, hatte ich zwar erste Hinweise geben können. Ich hatte erkannt, dass die Iso-Werke eine energetische Schutzschicht um die Raumschiffe legten, wodurch der Einstein'sche Raum aufgehoben und eine Art Quantensprung in den Hyperraum ausgelöst wurde. Sie isolierten die Schiffe praktisch und hoben sie aus der Raumzeit.
    Aber das war sehr abstrakt gewesen, sehr theoretisch. Dem Haluter war die praktische Umsetzung zu verdanken. Er hatte dank seines Planhirns herausgefunden, wie man meine theoretischen Erkenntnisse nutzbar machen konnte.
    Ich war stolz auf die Wissenschaftler an Bord der SOL. Die verschiedenen Fähigkeiten machten sie zu einer schlagkräftigen Gruppe. Ihre Kompetenz war unbestreitbar.
    Trotzdem, dachte ich, eine Person fehlt.
    Vielleicht war es die Ruhe vor dem Sturm, die mich ausgerechnet jetzt an sie denken ließ. Sie hatte mir unzählige Anregungen geboten, war meine wissenschaftliche Muse gewesen und hatte mich zu geistigen Höhenflügen inspiriert - Kallia Nedrun.
    Wie so oft schweiften meine Gedanken zu ihr ab ...
    Sie hatte damals zum Wissenschaftlerteam von Enza Mansoor und Notkus Kantor gehört, meinen Eltern. Gemeinsam hatten wir versucht, die Bahndaten der Heimstatt von ES zu errechnen, der Kunstwelt namens Wanderer, die auf ihrer lang gestreckten Ellipsenbahn durch den interstellaren Raum mehr als dreißig Planetensysteme kreuzte.
    Kurz nach meinem dreiundzwanzigsten Geburtstag war ich ihr begegnet. Der großen Liebe meines Lebens. Fast vierzig gemeinsame Jahre waren uns vergönnt gewesen ...
    Aber dann hatte das Ende eingesetzt, nicht jäh, sondern überaus schleichend.
    Mich schauderte noch heute, wenn ich daran dachte, wie schrecklich diese Zeit gewesen war. Ein monströses Wesen hatte Kallia so schwer verletzt, dass sie ins Koma fiel. Auf Mimas wurde sie künstlich am Leben erhalten, und manchmal redete sie in einer unbekannten Sprache - wie schon vorher gelegentlich im Schlaf.
    Eine halbe Ewigkeit lang quälten mich Selbstvorwürfe, weil ich ihr nicht helfen konnte. Und dann, fast achtzig Jahre später, erwachte sie wieder.
    Aber ich war ihr fremd geworden -und sie mir.
    Es stellte sich heraus, dass meine Lebensgefährtin als Erfüllungsgehilfin einer fremden Macht genetisch manipuliert und konditioniert worden war. Niemand wusste zu sagen, wann das geschehen war, aber vermutlich schon vor langer Zeit. Ich hätte es nie öffentlich zugegeben, aber ich war erleichtert, als sie plötzlich verschwand. Sie wurde in einem extraterrestrischen Bauwerk tot aufgefunden, ihre Körperteile aufgeschäumt und perforiert.
    Das war jetzt dreiundzwanzig Jahre her - eigentlich sogar nur zehn, denn der Durchgang durch den PULS von DaGlausch hatte uns objektiv dreizehn Jahre gekostet.
    Seitdem hatte ich oft an Kallia gedacht, daran, wie sie früher gewesen war und worum das Schicksal uns betrogen hatte - um ein Familienleben, um Kinder ...
    Ein Blinken vor mir auf dem Pult zeigte mir, dass jemand Kontakt mit mir aufnehmen wollte. „Durchstellen", sagte ich heiser.
    Im nächsten Moment erklang die Stimme des Haluters vor mir. „Bei der Montage haben sich Schwierigkeiten ergeben."
    Ich horchte auf. Mein Blick huschte zu Atlan und Tekener, die nicht weit entfernt das weitere Vorgehen besprachen. „Wovon redest
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