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2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station
Autoren: Unbekannt
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Kosmischen Messengers zu sein, sondern die Beobachtung, die ich bei dem Stützwerkraumer gemacht habe."
    „Du hast davon berichtet. Du meinst die roten Halbkugeln?"
    Atlan nickte. „Die tiefroten Halbkugeln, diese Iso-Werke, sind Aggregate, die das Durchdringen von METANU-Tor sowie das Manövrieren im Innern von METANU selbst ermöglichen. Wir haben mehrfach beobachtet, wie Objekte von der Größe eines Weltraumtraktors durch METANU-Tor ins Innere des Analog-Nukleotids vorgedrungen sind."
    „Weiter", forderte Karett angespannt.
    Atlan stand auf. Er ging einige Male auf und ab, von Karetts Blicken verfolgt. Dann blieb er stehen und drehte sich abrupt um. „Hör mir gut zu und korrigiere mich, falls ich einen Denkfehler begehe", sagte der Arkonide. „Was Weltraumtraktoren können, das kann folglich auch die SOL - oder? Es muss im Innern von METANU eine hoch entwickelte Infrastruktur geben: Raumschiffe, Kontrollsatelliten und vieles mehr. Wenn es uns nun gelänge, einige der roten Halbkugeln in unseren Besitz zu bringen, könnten wir vielleicht mit der ganzen SOL einfliegen!"
    Karett pfiff durch die Zähne und verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Eine geniale Idee", sagte er. „Aber du weißt ja selbst um die Schwierigkeiten. Wir müssten aus METANU-Station fliehen, und zwar mit diesen Halbkugeln. Schon allein das halte ich für kaum zu schaffen. Und falls es uns doch gelingen sollte, wie nähmen wir dann Kontakt zur SOL auf, ohne sie und uns zu verraten?"
    „Das muss sich zeigen", murmelte Atlan. „Wir haben gar keine andere Wahl. In eineinhalb Wochen kommt für Terra, Arkon, die Milchstraße und für eine Unzahl weiterer Galaxien möglicherweise bereits das Ende, wenn wir das Entsenden eines Messengers nicht verhindern - und zwar an Ort und Stelle, in METANU! Wenn sich THOREGON noch aufhalten lässt, dann nur dort!"
    Er hatte sich in Rage geredet. Trim Marath und Startac Schroeder wurden wach und schauten ihre Begleiter an.
    Atlan erklärte ihnen noch einmal, worum es ging. Die beiden Mutanten waren sofort Feuer und Flamme. Alle blickten Trabzon Karett an.
    Der Computerspezialist hatte keine Wahl: Er musste sich fügen. Also arbeitete er sich wieder in die Rechnersysteme der Station ein. Dabei ging er auf höchstes Risiko.
    Jetzt war nicht mehr die Zeit, überaus vorsichtig zu sein. Die Gefahr einer Entdeckung war groß, wenn nicht sogar wahrscheinlich.
    Und damit kam leider auch die alte Angst wieder.
    Karett versuchte, sie abzuschütteln oder wenigstens zu ignorieren. Die Gefährten sprachen ihm Mut zu. Wussten sie, wie er litt?
    Der ehemalige TLD-Agent schaffte es drei Stunden vor Beginn ihrer nächsten Schicht (also drei Stunden bevor sie sich bei Gangor Vech zu melden hatten), an die ersten wichtigen Informationen zu kommen. Demnach sollte das von Atlan beobachtete Stützwerkschiff in wenigen Stunden von METANU-Station ablegen.
    Kurz darauf konnte Karett vermelden, dass der Stützwerkraumer vier seiner acht transportierten Iso-Werke in der Station abgeliefert hatte. Die restlichen vier waren für den Industrieplaneten Ord Regimen bestimmt, um dort in fabrikfrische Weltraumtraktoren eingebaut zu werden.
    Die Maske der Design-Humanen war zwar atmungsaktiv. Dennoch floss der Schweiß unter ihr an Karetts Körper hinab. Er trank einen Becher Wasser leer und kratzte sich am Hals. „Bestens, Trabzon", lobte Atlan. „Du übertriffst dich selbst. Ohne dich wären wir niemals bis hierher gekommen."
    „Das weiß ich selbst", knurrte der Spezialist schroffer als beabsichtigt. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Entschuldigt, aber ..."
    „Es ist schon gut", sagte Schroeder. „Mach weiter, wenn du dich danach fühlst, Trabzon."
    „Wir haben keine Zeit!", rief Karett leidenschaftlich aus. „Keine Zeit, versteht ihr? In nur noch zwei Stunden sollen wir bei diesem Si'Taffael sein! Er wird vielleicht eine halbe Stunde lang warten, aber dann ein Kommando schicken, um uns zu holen!"
    „Bis dahin sind wir von hier verschwunden", sagte Atlan.
    Karett blickte ihn skeptisch an. „Und was erwartest du von mir?"
    „Du lässt uns vier Azeitto-Brüder als Kattixu-Geleit für das Stützwerkschiff einteilen", sagte Atlan. „Ich weiß, das Risiko ist gewaltig, aber wir müssen es eingehen. So eine Gelegenheit bekommen wir wahrscheinlich nie mehr - zur Flucht und zur Entwendung von vier Iso-Werken."
    Karett seufzte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Er brauchte genau 33 Minuten, bis er sich
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