Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2186 - Der neue Souverän

Titel: 2186 - Der neue Souverän
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinem Auftrag weitere Galaxien eroberten, um sie als Ferne Provinzen dem Reich Tradom einzuverleiben, hatten die besten Wissenschaftler der Sterneninsel unter seiner Oberaufsicht über Jahrtausende hinweg auf dem Planeten Frieson IForschungen an der Brücke in die Unendlichkeit betrieben. Einige Kreaturen von Quintatha hatten sich dabei mit der Zeit als seltsam talentiert erwiesen, auf mysteriöse Weise wie geschaffen für den Verkehr auf der Brücke. Und einige der seltsamen Geschöpfe hatten die rätselhafte Fähigkeit entwickelt, auch ohne Passantum die Brücke zu erreichen und zu beschreiten!
    Seine Wissenschaftler hatten keine Erklärung für dieses Phänomen gefunden und führten als Ausrede die rätselhafte Herkunft der Wesen aus dem Halbraumozean Quintatha an. November folgte dem Geschöpf auf die Brücke, schritt durch den Nebel voran, bis er es auf den Bohlen wieder ausmachen konnte. Protogalaxien, Schwarze Löcher und Neutronensterne schienen an ihm vorbeizuwirbeln. Die Brückenkreatur erreichte das andere Ende und drehte die Brücke. Dann verschwand sie wieder im Nebel.
    November wusste, dass das Geschöpf für ihn tatsächlich unerreichbar war. Von den wenigen Kreaturen von Quintatha, die den Dom auch ohne Passantum betreten konnten, hatten sich einige als imstande erwiesen, in Zusammenarbeit mit einem Rudimentsoldaten sehr viel weiter über die Brücke zu reisen, als es die begrenzte Zahl der Brückenpfeiler eigentlich zuließ. Es war zwar keiner der Kreaturen gelungen, die Blockade des Weges zu umgehen, der in den PULS von Anguelas Auge führte. Dafür erreichten aber einige von ihnen weit entfernte Pilzdome irgendwo im Universum-Dome, zu denen weder November noch irgendein anderer mit einem Passantum am Arm gelangen konnte!
    November vermutete, dass diese Brückenpfeiler zu anderen Thoregons gehörten, zu völlig fremden Abschnitten der Brücke. Da die Wissenschaftler weder verlässliche Messungen vornehmen konnten noch über grundlegende Informationen verfügten, waren sie zunächst von der Existenz gewisser bauartbedingter Überreichweiten ausgegangen, die in seltenen Fällen von einem Tandem aus einer Brückenkreatur und einem Rudimentsoldaten ausgenutzt werden konnten. Mittlerweile arbeiteten die Dhyraba'Katabe daran, die neuen Möglichkeiten der Brücke gezielter zu nutzen.
    November bezweifelte nicht, dass ihnen dies nur bis zu einem gewissen Grad gelingen würde. Auch wie bei den AGLAZAREN und den Fensterstationen. waren sie letztlich Halbwissende geblieben, die lediglich wussten, auf welche Knöpfe sie zu drücken hatten.
    Aber das interessierte November im Augenblick nicht sonderlich. Er sah, dass Bewegung in den Nebel am Ende der Brücke geriet, dann trat die Kreatur wieder aus den Schwaden. Die Zeit schien auf der Brücke keine Rolle zu spielen und einen eigenen Verlauf zu haben; er konnte also nicht nach der Dauer des Verbleibs der Kreatur urteilen. Doch das Wesen ging nun gebückt, fast gekrümmt, und die Körperhaltung verriet dem Souverän, dass es erneut gescheitert war. November lag in erster Linie daran, über die Brücke zu VAIA vorzustoßen. Ihm war klar, dass mit dem von Cairol avisierten Erlöschen VAIAS auch das Reich Tradom früher oder später untergehen musste.
    Mit VAIAS endgültigem Ende würden Tradom und alle anderen Galaxien, die noch durch den Vertrag von Tradom geschützt wurden, ins freie Spiel der Mächte zurückkehren. Und früher oder später würde dann irgendeine Superintelligenz Tradom ihrem Machtbereich hinzufügen. Sein Interesse am PULS galt also keineswegs dem Zweck, VAIA auszulöschen. Ganz im Gegenteil, die Inquisition musste alles daransetzen, VAIAS Koma für die Ewigkeit zu konservieren!
    November trat nach der Kreatur von Quintatha durch die Wand des Pilzdoms und musste sofort gegen die Versuchung ankämpfen, sich an den Valentern und Dhyraba'Katabe zu laben, die ihn erwarteten. Mit einer Handbewegung verscheuchte er die Angehörigen des Engsten Zirkels, die sich in seiner Nähe aufhalten durften, ohne ihn zu schauen, und ließ von einem Diener die bereitgestellten Futterwesen bringen. Ihre Lebenskraft besänftigte die Gier ein wenig, ohne sie vollends befriedigen zu können. Ihn gelüstete es nach der Vitalenergie intelligenter Geschöpfe; er wollte ihre Stimmen hören, ihre Schreie, wenn sie starben, ihre Qual spüren. Alles andere war nur Abklatsch.
    Als er wieder klar denken konnte, ließ er den Blick bis zum Horizont schweifen. Die Anlagen auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher