Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geborene Wissenschaftler fort. „Siehst du die winzigen Lichter? Das sind unsere Raumlinsen mit den Technikern und Archäologen." Sackx Prakma wandte sich an Gucky. „Das Alter der Sonde beträgt mindestens 100.000 Jahre."
    „Red keinen Unsinn, Sackx!", erklang in diesem Augenblick die Stimme Humphrey Parrots. „Wir haben den Korrosionsfaktor des Materials wissenschaftlich noch gar nicht ermittelt. Eine exakte Bestimmung gelingt uns sowieso nur, wenn es sich um Material handelt, wie wir es in der Thatrix-Zivilisation kennen gelernt haben." Der Chefwissenschaftler wechselte das Thema. „Wir schicken jetzt die Mikroscanner rein." Das Hologramm veränderte sich. Es zeigte die Oberfläche der Sonde. Deutlich erkannte Perry die Perforation des Materials. Das Bombardement aus interstellarem Staub war an der Sonde nicht spurlos vorübergegangen. Als der erste Mikroscanner, eine winzige Kugel von zwei Zentimetern Durchmesser, die Oberfläche berührte, löste sich eine Wolke aus winzigen Teilchen und trudelte in der Schwerelosigkeit davon.
    Das Kügelchen sank in das glimmende Material ein, bis es fast völlig darin verschwunden war. Erste Daten trafen im Labor ein. Die Dicke der metallenen Außenhaut lag bei mindestens zwanzig Zentimetern. Darunter ortete der Scanner eine Wabenstruktur. „Das sieht nach einer zusätzlichen Schutzhülle aus", vermutete Parrot. „An einem guten Dutzend Stellen entdecken wir soeben Einschläge, die durch diese Schicht bis ins Innere der Sonde reichen."
    „Wie lange dauert es, bis du Entwarnung geben kannst?", erkundigte sich Rhodan. „Ein bis zwei Stunden. Die Space-Jet nimmt jetzt die Raumlinsen an Bord und geht auf eine Sicherheitsdistanz von fünf Millionen Kilometern." Rhodan und Gucky beobachteten die winzigen Lichtreflexe im Hologramm. Sie vereinigten sich zu einem einzigen. Dieser entfernte sich mit zunehmender Beschleunigung von dem Objekt, verließ die Paratron-Kugel durch eine Strukturlücke und raste davon. Hoch über dem Ort des Geschehens kam der Diskus wieder zum Stillstand. „Das Ding könnte eventuell aus zwei Teilen bestehen", murmelte Sackx Prakma und verschwand erneut unter dem holographischen Abbild der Sonde. „Sicher bin ich mir aber nicht."
    „Es wäre theoretisch möglich, dass das zweite Teilstück nachträglich hinzugefügt wurde", ergänzte Gucky. „Das wolltest du doch sagen, nicht wahr?" Prakma flüchtete sich in undeutliches Gemurmel. Rhodan nahm es ihm nicht übel. Er kannte das angespannte persönliche Verhältnis zwischen dem Chefwissenschaftler und seinem Assistenten.
    Fachlich ergänzten sie sich perfekt, aber charakterlich konnten sie einander nicht ausstehen.
    Sackx wollte sich in diesem Fall einen Widerspruch Parrots ersparen. Rhodan nahm es als Zeichen, dass er mit seiner Untersuchung in eine wichtige Phase eingetreten war und seine Ruhe haben wollte. Geduldig wartete er, während Gucky unruhig von einem Bein auf das andere trat. Tete Kramanlocky traf ein. Als Chef der Schiffsverteidigung kümmerte er sich persönlich um die Sicherheitsvorkehrungen in der Halle. Er testete mit Hilfe eines tragbaren syntronischen Geräts den Prallschirm an der gewölbten Außenseite und checkte die Energiespeicher für die Schirmstaffel. Danach verschwand er wortlos durch den nächstbesten Transmitter. Rhodan deutete nach links hinüber, wo ein Schriftzug über der Tür auf den Weg zu einer Messe hinwies. „Kleiner, darf ich dich zu einem Möhrensaft einladen?" Gucky ließ seinen Nagezahn blitzen. „Gern. Vitamine verbessern das Denkvermögen."
    „Und worüber denkst du nach?"
    „Über die Sternenfenster."
    „Was ist mit ihnen?"
    „Sie stehen als Nächstes auf der Tagesordnung", fuhr Gucky fort. „Oder habe ich dich da falsch verstanden?"
    „Nein, Kleiner."
    „Dann solltest du handeln, bevor die Arkonidin es tut."
    „Selbstverständlich. Ich kümmere mich darum, sobald wir wissen, was es mit der Sonde auf sich hat."
    Humphrey Parrot meldete sich und gab Entwarnung. „Keine Bomben, keine Mikromaschinchen, keine Hyperfallen, nichts", teilte er mit. „Das Innere der Sonde besteht aus zwei gleich großen Hohlräumen. In jedem befindet sich eine längliche Kapsel, nicht größer als ein Handstrahler. Es handelt sich um zwei Datenspeicher. Ihre Hülle ist teilweise beschädigt. Mehr können wir noch nicht sagen."
    „In Ordnung, Humphrey", entschied Rhodan. „Wir schleusen die Sonde ein."
    Die gewölbte Außenseite der Halle öffnete sich. Hinter dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher