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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag
Autoren: Unbekannt
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Sterben belauscht", sagte er unschlüssig. „Das kann nur zum Teil stimmen. VAIA besteht aus vielen Milliarden Bewusstseinssplittern und ihrem schlafenden Leib. Der Leib ruht im PULS."Anguela blickte Rhodan mit plötzlich wieder erwachender Unruhe an. „Oder glaubst du, die Welle konnte in den PULS vordringen?"
    „Wie soll ich die Frage beantworten? Ich weiß nur, was Gucky sagt."
    „Und ich zweifle diese Aussage an."
    „In der Gegenwart weiß man nichts mehr von VAIA."
    „Auch das bedeutet gar nichts! Oder bist du in deiner Gegenwart im PULS gewesen?" Rhodan fragte sich mit einem Mal, welchem Zweck die Stilllegung des Weges zum Mega-Dom diente.
    Superintelligenzen handelten nicht grundlos. Er hatte noch den ersten Kontakt zum Reich Tradom im Kopf. Damals hatte er Reste der Kreaturen von Quintatha auf der Brücke in die Unendlichkeit gefunden, später war er auf eine unglaublich aussehende Stadt gestoßen. 160.000 Jahre in der Zukunft verfügte das Reich über Zugang zur Brücke. Was, wenn VAIA sich vor Eindringlingen schützen wollte? Und warum sollte sich VAIA schützen - wenn die Wesenheit nicht mehr am Leben war?
    Rhodan ließ sich in der Mitte der Brücke auf dem Steg nieder. Seine Beine baumelten ins Universum. Eine Protogalaxie zog durch seine Stiefel. Anguela brauchte eine Weile, dann rückte er neben Rhodan und setzte sich in derselben Haltung auf. Der Verkünder hielt seinen Gehstock fest. Von ihrem Platz am Brückenrand blickten sie auf einen längst vergangenen Schnappschuss der Schöpfung, auf ein in Expansion begriffenes Weltall am Beginn seiner Geschichte. Rhodan sah Anguela seinen Atem hinaushauchen. Der Atem des Leuchters kondensierte zu Millionen Sternen.
    Sie schwiegen lange Zeit. Der Blick ins Universum verführte dazu, Zeit nicht länger als real zu betrachten. „Ich erkenne es jetzt, Perry Rhodan", sprach Anguela schließlich. „Der Lauf der Geschichte ist also tatsächlich 160.000 Jahre festgeschrieben. Wahrlich eine lange Zeit." Der Verkünder gab ein Geräusch von sich, das wie ein leises Lachen klang. Anguela schaute dem funkelnden Schweif seines Atems hinterher, während er Rhodans Blicke mied. „Und wenn die Geschichte 160.000 Jahre festgelegt ist, ist sie es auch darüber hinaus? Stell dir das einmal vor, Perry Rhodan. Du kehrst in deine Zeit zurück. Und dann kommt ein Besucher aus der Zukunft und erklärt dir, dass du schon verloren hast. - Wenn das alles schon feststeht, was bedeutet das Individuum? Existiert Willensfreiheit? Können wir überhaupt etwas bewirken? Lohnt es sich, für eine bessere Welt zu kämpfen? Wenn am Ende doch alles längst im Buch der Geschichte steht?" Rhodan antwortete tonlos: „Was soll ich sagen, Verkünder?"
    „Was ist überhaupt eine Zeitschleife?"
    „Ich weiß nur, was die Schleife bewirkt. Ich kenne die Gegenwart des Jahres 1312 NGZ. Diese Gegenwart muss Realität werden, also kann man nicht die Vergangenheit ändern. Was immer wir in dieser Zeit tun, es ist bereits vorgesehen und Teil des Zeitstroms."
    „Was willst du dann von mir?"
    „Deine Hilfe, Verkünder." Anguela stieß heftig die Luft aus seinen Lungen. „Was meine Hilfe wert ist, hast du gesehen."
    „Dennoch bist du der Schlüssel zur Zukunft.
    Thatrix kannst du nicht mehr retten, niemand kann das. Du musst stattdessen die Voraussetzung schaffen, dass in einer zugegeben fernen Zukunft ein Sieg gegen die Unterdrückung erleichtert wird."
    „Welche Voraussetzung?"
    Rhodan hob bedauernd die Schultern. Auch wenn Anguela die Geste nicht verstehen konnte. „Was soll ich dir darüber sagen, Verkünder? Morgen bin ich zurück in meiner Zeit. Ich hoffe, wenn ich zurückkehre, dass da irgendetwas ist. Etwas, das du bewirkt hast."
    „Dir ist bewusst, wie lächerlich das klingt."
    „Absolut." Rhodan lachte. „Angenommen, es gelingt mir, die Brücke zu verlassen. Die Killerwelle verliert ihre Kraft. Angenommen, ich finde einen Weg. Eine Manipulation, die sich in 160.000 Jahren auswirkt. Dann muss es eine unsichtbare Manipulation sein, richtig? Sonst hättest du sie in deiner Zeit längst erkannt."
    Rhodan lächelte fein. „So ist es."„Warum glaubst du, dass du beim zweiten Mal schlauer bist?"
    „Weil ich nun die Vergangenheit kenne. Ich werde vielleicht wissen, wonach ich suchen muss."Anguela dachte lange darüber nach. Dann sprach der Verkünder: „Ich werde es tun, Perry Rhodan. Aber weißt du ..., ich werde niemals erleben, ob meine Hilfe von Nutzen war. Ob mein Einfluss wirklich
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