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2171 - Inquisition der Vernunft

Titel: 2171 - Inquisition der Vernunft
Autoren: Unbekannt
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ungestört operieren können", erläuterte er. Noch immer wartete der Supernova-Admiral darauf, dass Cairol ihm erklärte, welche Absichten er verfolgte. Doch der Gesandte der Kosmokraten hatte es nicht eilig. Er stand schweigend vor den Monitoren und verfolgte, wie die Walzenraumer eine für Ohl Tulpo höchst rätselhafte Tätigkeit aufnahmen. Durch sie entstand inmitten der Kugel schale aus Raumschiffen ein Ring aus Energie mit einem Durchmesser von 1007 Kilometern. Vergeblich versuchte der Moro-Rihjotto, aus den angezeigten Messwerten der Instrumente herauszulesen, wie sich die Energie zusammensetzte. Er erhielt keine eingehenden Informationen.
    Das änderte sich auch nicht, als Sickz Uknadi hinzukam. Deutlich wurde nur, dass der Ring zum allergrößten Teil aus fünf- und sechs dimensionalen Komponenten bestand. Was Ohl Tulpo erkennen konnte, war nur eine Art Schattenwurf dessen, was sich da in der Hohlkugel wirklich tat. „Was hat das alles zu bedeuten?", fragte Sickz Uknadi. „Ich verstehe das nicht."
    „Ist das denn nötig?", entgegnete der Valenter. „Ich denke schon", betonte der Anführer der Tonkihn, der zugleich Leiter der Geheimloge war. „Wenn wir als Verbündete gemeinsam handeln wollen, sollten wir uns gegenseitig informieren. Ohne Vertrauen werden wir niemals etwas erreichen."
    „Um der Wahrheit die Ehre zu geben ich weiß es auch nicht", gestand Ohl Tulpo mit verschmitzt funkelnden Augen. „Ich habe Cairol gefragt, aber er hat mir keine Auskunft gegeben. Eindeutig aber ist, dass hier eine Waffe gegen VAIA aufgebaut wird. Welcher Art sie ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich denke nicht, dass es Sinn hat, darüber zu spekulieren. Wir sind auf den Schlitten gestiegen. Nun hat er Fahrt aufgenommen, und wir können nicht mehr absteigen, bis er uns endlich in die Freiheit führt oder an einer Mauer zerschellt, die VAIA uns in den Weg stellt."
    „Wohl wahr!", gab der Emotio-Händler zu. In den drei eisgrauen Augen lag eine unheimliche Drohung, die Ohl Tulpo wohl bemerkte, jedoch nicht beeindruckte. Er war ein entschlossener Mann, der von dem einmal eingeschlagenen Weg nicht mehr abweichen würde. Exakt einen Tag später schrillte Alarm durch das Flaggschiff. Es riss Ohl Tulpo aus tiefem Schlaf. Er schoss aus seinem Lager hoch und stürmte in die Hauptleitzentrale, wo sich zu dieser Zeit neben seinen wichtigsten Offizieren auch Dramas Cont und Goras Thorr aufhielten. „Was ist passiert?", rief der Moro-Rihjotto, während er auf die Hauptmonitoren blickte. Bevor ihm irgendjemand antworten konnte, wusste er bereits Bescheid. Seine schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Es war gen au das geschehen, was nicht hätte geschehen dürfen. „Ein AGLAZAR ist am Rande des Sonnensystems materialisiert", meldete die Ortungsstation. Ohl Tulpo hatte den Eindruck, dass die Stimme des verantwortlichen Offiziers verhalten bebte. Die Ankunft eines solch mächtigen Raumers hinterließ offenbar ihre Spuren.
    Auf den Monitoren zeichnete sich ab, dass der Doppelrumpfraumer direkten Kurs auf die Hohlkugel nahm. Fraglos wollte die Besatzung die dortigen Vorgänge unter die Lupe nehmen. Sickz Uknadi versuchte vergeblich, Funkverbindung mit dem AGLAZAR aufzunehmen. Die Geräte im Valenterraumer zeigten es deutlich an. Doch von dem Katamar kam keine Antwort. „Wer immer das auch ist", stöhnte Goras Thorr, „er hat eindeutig Verdacht geschöpft. Das könnte das Ende für alle unsere Pläne sein.". „Und für uns alle", fügte Dramas Cont hinzu. Dieses eine AGLAZAR-Schlachtschiff war in der Lage, die gesamte im Queigat-System versammelte Flotte zu vernichten. Ohl Tulpo nahm Verbindung mit Sickz Uknadi und der AGHETT auf. Der Emotio-Händler gab ihm Einblick in das Geschehen an Bord seines Raumschiffs, sprach jedoch nicht direkt mit ihm. Er hatte im Augenblick alle Hände voll zu tun, seine 200 Emotio-Krensen innerhalb der Hohlkugel an jene Stelle zu beordern, an welcher der AGLAZAR-Raumer aller Voraussicht nach ins Innere der Hohlkugel vorstoßen wollte.
    Sickz Uknadi machte die gesamten ihm zur Verfügung stehenden Kräfte der Emotio-Händler mobil, um zu verhindern, dass der AGLAZAR irgendetwas unter die Lupe nahm. Ohl Tulpo erfuhr, dass die stärksten Suggestoren der Emotio-Krensen sich auf die Innenflächen der Parabolspiegel ihrer Raumschiffe konzentrierten.
    Zu viel Vertrauen ist nur zu oft Dummheit, zu viel Misstrauen führt ins Unglück. Dennoch bleibt Misstrauen die Mutter der Sicherheit.
    Eifage Agehr;
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