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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
Autoren: Unbekannt
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entgegen, steuerte nach unten, bis Kewins Stiefel den Boden berührten. „Geh weiter!", sagte der Automat. „Immer geradeaus." Übergangslos lastete der volle Andruck des Planeten wieder auf seinem Körper. Der Orkan zerrte an ihm. Er duckte sich, versuchte jede Bewegung in den Knien abzufedern.
    Wieder tauchte ein Schatten vor ihm auf, breit und dunkel. Erst als er nur noch wenige Schritte entfernt war, erkannte er, dass es sich um einen der Flachbauten von Bikarras Rohrbahn handelte. Das also hatte Kamattagira in ihrem Funkspruch gemeint. Die Mago wartete neben dem Eingang, bis sie sich alle eingefunden hatten. Sie stieß die Tür auf, verschwand im Halbdunkel. Drinnen brannte die Notbeleuchtung. Die Cynos hasteten die Treppen hinab. Reto Noraud kam als Letzter. Er warf die Tür zu, sperrte Staub und Hitze aus. Ohne die Schutzschirme hätten sie die Minuten draußen nicht überlebt. „Alle Systeme abschalten!", ordnete Kewin an. „Und weiter!" Drei Stockwerke tiefer mündete die Treppe in einer lang gestreckten Halle. Auch hier brannte lediglich die Notbeleuchtung. Erleichtert registrierte der Cyno, dass zwei Rohrbahnen auf ihren Schienen standen. Der Taster seines Kombigeräts prüfte die Stollen. Sie waren unbeschädigt.
    Kamattagira saß bereits hinter den Kontrollen der Fahrerkabine. So schnell es ging, stiegen die neun Technos ein. Ein blaues Licht zeigte die Freigabe für die Fahrt an. „Unser Ziel ist der Museumshangar", sagte die Mago. Die Rohrbahn fuhr an. Das fürchterliche Kreischen der metallenen Räder in den Führungsschienen zeugte von einem handwerklich nicht korrekt umgesetzten Konstruktionsprinzip. Die Ahhani gaben sich Mühe, aber sie arbeiteten mit Werkzeugen, die ihr Verstand kaum zu begreifen vermochte. Sie machten viele Fehler.
    Immerhin schaffte es die Rohrbahn auf eine mittlere Streckengeschwindigkeit von vierzig Stundenkilometern. Kamattagira wusste um die Risiken, als sie die Bahn durch den Stollen jagte. Das Fahrzeug ruckelte und schwankte. Immer wieder ließen Explosionen an der Planetenoberfläche die Röhre und das Fahrzeug erzittern. Das Kreischen der Räder verwandelte sich jedes Mal in ein gefährliches Stakkato. Es vermittelte den Cynos den Eindruck, die Bahn würde im nächsten Augenblick aus den Schienen springen. Der letzte Stadtbahnhof raste vorbei. Seine Decke wies bereits Risse auf, aus denen Staub und kleine Brocken herunterrieselten. Als die Bahn wieder in der Tunnelröhre verschwand, stürzte hinter ihr der Bahnhof in sich zusammen. Die Druckwelle warf das. Schienenfahrzeug nach vorn. Überall sprühten Funken. Die Radlager drohten sich zu überhitzen. Dann kam die Staubwolke. Sie war schneller als die Bahn. Der Staub drückte durch alle Ritzen. Wieder reagierten die Technotroniken und schalteten die Schutzschirme ein.
    Kamattagira meldete sich über Funk. „Wir sind gleich da." Die Rohrbahn wurde langsamer. Nach einem letzten Seufzen und Ächzen blieb sie stehen.
    Draußen war es finster. Der Staub schluckte alles. Die Cynos stiegen aus. Im Licht ihrer Mikroscheinwerfer tasteten sie sich über den Bahnsteig bis zur Treppe. Die Staubwolkebewegte sich von unten nach oben, nicht umgekehrt. Es ließ sie hoffen, was die Verhältnisse draußen betraf. Sie hetzten die Stufen hinauf. Vor dem Eingang herrschte gute Sicht. Die benötigten sie für ihr Vorhaben. Reto Noraud sperrte die Staubwolke im Flachbau ein.
    Im Nordosten loderte die Stadt. Bikarra-West brannte lichterloh. Der Wind trieb die Hitze nach Osten, über die Stadt. Der Gedanke, dass in der Feuersbrunst Zehntausende oder sogar Hunderttausende Ahhani ihr Leben verlieren würden, trieb Kewin Kirrik Tränen des Zorns in die Augen.
    Noch immer schossen die Zylinder im Orbit auf die Stadt. Aber das Feuer ließ nach. Kewin dachte sich den Grund. Die sechs Schlachtkreuzer der Pfauchonen trafen ein. Sie hatten keine Chance gegen diese Übermacht, aber immerhin gelang es ihnen, die Angreifer abzulenken. Die Cynos rannten zum Museumshangar, einer Halle, viermal so groß wie der neue Tempel, den sie einst im alten Stadtzentrum von Bikarra hatten bauen lassen. Die wenigsten Ahhani wussten, was sich im Innern des Gebäudes mit seinen Rolltoren befand. Es war der Prototyp eines Propellerflugzeugs, den sie damals zusammen mit den Ahhani gebaut hatten. Er war flugfähig und sogar betriebsbereit. Die Chancen, mit dem altertümlichen Fluggerät entdeckt zu werden, lagen weit unter denen von Antigrav oder Gravopulsaggregat.
    Die
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