Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lösen. „Wie weit seid ihr?", fragte der Mann mit den Lashat-Narben. Ein wenig irritiert blickte er zu den verschiedenen Technikern hinüber. Er hatte den Eindruck, dass die bei den Wissenschaftler ihr eigentliches Ziel mittlerweile aus den Augen verloren und zudem vergessen hatten, unter welchem Zeitdruck sie standen. „Wir brauchen nur noch wenige Minuten", antwortete Myles Kantor. „Wir haben alles im Griff. Beinahe jedes Detail ist fertig. Wir müssen nur noch alles zusammenfügen." Tek blieb skeptisch. Sein Spezialgebiet waren nicht gerade Arbeiten wie diese. Er meinte jedoch, beurteilen zu können, wie weit die beiden Wissenschaftler waren. „Habt ihr vergessen, dass es darum geht, Atlan, Trim und Startac zu helfen? Die drei haben keine Sekunde zu verschenken. Ihnen geht es vermutlich verdammt schlecht."
    „Was nützt es ihnen, wenn wir aufbrechen, bevor wir fertig sind?", entgegnete Tangens der Falke kühl. Jetzt zeigte sich, dass er und Myles Kantor die Arbeiten perfekt organisiert und koordiniert hatten. Von allen Seiten kamen die Techniker heran, um wie bei einem dreidimensionalen Mosaik Detail für Detail zusammenzusetzen, was zur Ausrüstung gehörte. Minuten später standen die beiden Paratron-Projektoren zum Abtransport auf zwei Antigravplattformen bereit. Beide wurden von etwas bizarr aussehenden Gerätschaften flankiert, die für ihren Schutz sorgen sollten. Aufgrund der Störungen im künstlich erzeugten Schwerefeld auf der SOL waren die Platten mit Rädern versehen worden, damit sie auf dem Weg zur Schleuse nicht beschädigt wurden. Nun trieb Tekener die Mannschaft zur Eile an und benachrichtigte gleich darauf die Hauptleitzentrale. Fee Kellind bestätigte wenig später, dass die SOL sich wieder auf den Planeten absenkte, um die vorherige Position einzunehmen. Der Hantelraumer würde sie erreicht haben, wenn die beiden Wissenschaftler in der Schleuse waren.
    Myles Kantor und Tangens der Falke stellten sich auf eine Transportplattform, um die Zeit zu nutzen und auf ihnen die nötigen Schutzanzüge anzulegen. Aufgrund der Absprunghöhe von etwa 2000 Metern war mit niedrigen Temperaturen zu rechnen. Als Myles und Tangens mit ihrer Ausrüstung in der Schleuse waren, zogen sich Tekener und die anderen zurück. Von jetzt an waren die bei den Männer auf sich alleine angewiesen. Auf holografischen Monitoren verfolgte der Galaktische Spieler, wie sich das Außenschott der Schleuse öffnete und wie das Kommando aufbrach. Die Plattformen waren mit chemischen Raketentreibsätzen versehen worden, die zuverlässig reagierten und sie weit in die dünne Atmosphäre hinaustrugen. „Viel Glück!", sagte Ronald Tekener leise. „Wir drücken euch den Daumen!"
     
    8.
     
    Im freien Fall stürzten die Wissenschaftler mit ihren Plattformen in die Tiefe. Die SOL blieb rasch über ihnen zurück, zumal sie sich aus Sicherheitsgründen nun wiederum weiter von Vision entfernte. Myles Kantor und Tangens der Falke waren mit dünnen, aber äußerst reißfesten Leinen mit den beiden Plattformen verbunden, auf denen die Paratron-Projektoren standen. Konzentriert bereiteten sie sich auf das schwierige Manöver vor, das die Landung in unmittelbarer Nähe der geheimnisvollen Störquelle einleitete. Ihnen kam es darauf an, so nah wie möglich bei ihrer Ausrüstung zu landen, damit sie nicht unnötig Zeit verloren.
    Sie spürten die mentale Ausstrahlung der Statistiker und der Türme; der Druck nahm nun enorm zu. Je tiefer sie fielen, desto deutlicher wurde, dass eine geradezu betäubende Kraft von dem rätselhaften schwarzen Fleck ausging, der ihr Ziel war. Myles Kantor hörte Tangens den Falken keuchen. Er wollte mit dem Kollegen reden, brachte jedoch kein Wort über die Lippen. Er hatte das Gefühl, dass sich eine unsichtbare Hand um seinen Schädel presste. Der Atmen fiel ihm schwer, und er spürte, wie sein Herz schlug. Es hämmerte in seiner Brust, als wollte es diese sprengen, um sich mehr Raum zu verschaffen.
    Der Wissenschaftler ließ Chronometer und Höhenmesser nicht aus den Augen. Sein Schutzanzug verfügte über einen Computer, der für diesen Sprung programmiert worden war und der den freien Fall beenden sollte. Doch er wusste, dass er sich eigentlich nicht auf ihn verlassen konnte. Die hyperfrequenten Störungen konnten ihn außer Gefecht setzen. Für einen kurzen Moment blickte er nach unten. Er spürte den wachsenden Widerstand der Luft, die er um sich herum pfeifen hörte, und ihm schien, als seien sie dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher