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2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion
Autoren: Unbekannt
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Galaktische Spieler nickte zustimmend.
    Die Intensität der hyperenergetischen Störungen steigerte sich erheblich, je näher die SOL ihrer Quelle kam. Roman Muel-Chen mühte sich redlich ab, mit den Tücken der beeinträchtigten High Tech fertig zu werden, doch die Probleme wuchsen proportional zur Nähe des Ausgangspunktes der Störungen. Als der Emotionaut den hochkant schwebenden Hantelraumer bis auf etwa sechs Kilometer an den kritischen Punkt herangeführt hatte, signalisierte er der Kommandantin, dass nunmehr die Grenze des Verantwortbaren erreicht war. „Näher geht nicht", beteuerte er. An den zahlreichen Instrumenten der Hauptleitzentrale hätte ein Laie in diesen Minuten ablesen können, dass er nach wie vor einen schweren Kampf um Stabilität und Sicherheit der SOL führte. Allein die Tatsache, dass die Projektionen in den holografischen Monitoren immer wieder zusammenbrachen oder von erheblichen Verzerrungen durchlaufen wurden, unterstrich, wie diffizil die Lage war. Der Hantelraumer stand nunmehr senkrecht über der Quelle der Störungen. Dabei zeigte die nahezu vollkommen evakuierte Kugelzelle SZ-2 nach unten.
    Vom unteren Pol der SOL-Zelle bis zum Boden des Planeten waren es noch rund zwei Kilometer. „Und jetzt?", fragte Ronald Tekener. „Die Grenze ist erreicht. Wir kommen nur noch mit archaischen Mitteln weiter."
    „Richtig", bestätigte der Chefwissenschaftler. „Ich schlage vor, wir ..." Er sprach nicht aus, was er meinte, denn in diesem Moment riss der geheimnisvolle grüne Nebel auf, der bisher alles verhüllt hatte. Somit wurde der Blick für einige Sekunden frei auf die Quelle der hyperenergetischen Störungen. Die Gespräche in der Hauptleitzentrale verstummten. Alle Blicke richteten sich auf. die großen' Bildschirme, die eine holografisch überzeugende Darstellung der Oberfläche des Planeten lieferten. Gerade in diesen Sekunden blieben sie nahezu störungsfrei. Die Bilder wurden nur durch geringe Verzerrungen beeinträchtigt.
    Der Anblick dessen, was sie sahen, verschlug der Führungsmannschaft der SOL buchstäblich die Sprache. Auf dem Felsboden einer eintönigen Landschaft ohne Pflanzenbewuchs zeichnete sich ein annähernd fünf Meter durchmessender schwarzer Kreis ab. Er war eindeutig künstlicher Natur und wurde nicht etwa durch einen Schatten oder eine sonstige Erscheinung hervorgerufen. „Ein Zeitbrunnen", murmelte jemand aus dem Hintergrund, aber niemand ging darauf ein. Diese Ansicht war noch nicht zu beweisen. Ronald Tekener machte auf eine Gestalt aufmerksam, die nicht weit von dem schwarzen Kreis entfernt auf dem Boden lag und sich nicht bewegte. „Seltsam", befand Fee Kellind. „Was ist da passiert?"
    „Das liegt auf der Hand", erwiderte Tangens der Falke. „Wir haben es nicht nur mit einem Störfeld zu tun, sondern auch mit einer mentalen Ausstrahlung. Beides zusammen hat sich wohl potenziert. Sie ist bis hierher spürbar und unten am Boden noch viel stärker. Wer auch immer das ist, er ist unter ihrer Belastung zusammengebrochen."
    „Das macht die ganze Geschichte doppelt schwierig für uns", stellte Myles Kantor fest. „Dennoch sollte es uns möglich sein, das Störfeld, das ganz offensichtlich von diesem schwarzen Etwas ausgeht, zu neutralisieren."
    „Und wie stellst du dir das vor?", fragte der Narbengesichtige. „Wenn es uns gelingt, die schwarze Kreisformation mit einem Paratronfeld einzukapseln, ist vermutlich die Störung des Feldes behoben, das von den Statistikertürmen ausgestrahlt wird."
    „Und wie willst du das anstellen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir so ein Paratronfeld von hier oben aus projizieren können. Dieses schwarze Ding da unten macht so etwas vermutlich ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich."
    „Womit du Recht hast, Tek", bestätigte Myles Kantor ernst. „Ich habe eben einen kleinen Test laufen lassen. Er hat genau zu diesem Ergebnis geführt. Eine Projektion von der SOL aus ist unmöglich. Uns bleibt also keine andere Wahl, als einen Paratron-Projektor nach unten zu bringen und an Ort und Stelle zu installieren."
    Sicherheitshalber wiederholte er den Versuch, wobei er alle technischen Mittel mobilisierte, die der Hantelraumer ihm in diesem Bereich zur Verfügung stellen konnte. Das Resultat unterschied sich nicht von dem des vorangegangenen Tests. Myles blickte Tekener an. Ein leichtes Lächeln kräuselte seine Lippen. „Es ist der reinste Hohn", sagte er. „Mit der SOL haben wir die geballte Hochtechnik der
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